Der Viskosestapfelfaserproduzent und Anbieter von Chemiezellstoffen mit Firmensitz im oberösterreichischen Lenzing ist eine Paradebeispiel, wie man die Finanzkrise fast mit Links bewältigt. Zwar hinterließen die weltweiten Turbulenzen auch im Lenzing-Vorjahresergebnis einen kleinen Knick - doch die Aktie von Lenzing (25% Streubesitz, Rest: B & C Holding GmbH) hat heuer den Anlegern schon wieder viel Freude bereitet und nähert sich schon wieder alten Höchstständen.
Kein Wunder: Lenzing vermeldete vor wenigen Wochen das beste Halbjahresergebnis der Unternehmensgeschichte - der Umsatz stieg im Vergleich zum (schwachen) Vorjahr um solide 43,6% auf 847,2 Mio. Euro, das EBIT lag bei 108,6 Mio. Euro.
Bei solchen Voraussetzungen ist die Aufnahme von Fremdkapital natürlich günstig, bis zu 120 Millionen Euro möchte sich das Unternehmen von den Anlegern borgen.
Vom 20.9 bis 22.9 gibt es daher die Lenzing-Anleihe bei Banken zu zeichnen - Co-Lead Manager sind Unicredit Bank Austria sowie Raiffeisen. Das Nominale der Anleihe beträgt 1.000 Euro, das Angebot richtet sich an institutionelle und private Anleger.
Die Laufzeit beträgt 7 Jahre, der Zinssatz ist mit voraussichtlichen 4 Prozent erwartungsgemäß relativ gering - es gibt jedoch derzeit wenige Corporate Bonds, welche mit derart beeindruckenden Halbjahreszahlen aufwarten können. Der Emissionskurs, das tatsächliche Volumen der Anleihe und der tatsächliche Zinssatz werden unmittelbar vor Beginn der Zeichnungsfrist festgelegt - es wäre nicht überraschend, wenn die Effektivverzinsung deutlich unter 4% liegt.
Man kann nämlich davon ausgehen, dass die Lenzing-Anleihe schon sehr bald überzeichnet ist.
Nachtrag: Das Volumen wurde bestätigt, der Ausgabekurs beträgt 101,289 Prozent vom Nominale, der Zinssatz der Lenzing-Anleihe liegt bei 3,875 Prozent (zahlbar jährlich am 27.09). Ein Corporate-Bond, dessen Rendite schon bald in der Nähe heimischer Staatsanleihen liegt.
Ad hoc-Meldung - September 2010