Der Goldpreis setzt seinen Höhenflug fort: Gestern stieg der Goldpreis kurzfristig auf 1.274 Dollar und knackte damit die zuletzt bei 1.260 Dollar gesehenen Rekordmarken. Auch gegenwärtig notiert der Goldpreis in Schlagweite neuer Rekordstände: Um 10.00h notiert Gold heute bei 1.270 Dollar/Unze.
Nach kurzer Atempause im Juli setzt Gold seit Anfang August wieder zu soliden Höhenflugen an. Zwar gibt es bei Goldhändlern derzeit keine Panikstimmung (zu langsam verläuft der Anstieg, zu gering sind die schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft) - die Nachfrage nach Gold ist aber nach wie vor auf hohem Niveau.
Mangels attraktiver Veranlagungsmöglichkeiten im konservativen Bereich greifen auch viele Private auf Sparguthaben zu und konvertieren Vermögensteile in die Krisenwährung Gold. Motto: "Sicher ist sicher, man weiß ja nie".
Viele Anleger haben aber auch schon die Kursgewinne der letzten Jahre "vergoldet" - die großen Ängste aus der Finanzkrise führen derzeit auch schon zu Gewinnmitnahmen. Die Münze Österreich sprach zuletzt sogar von Verkaufsrückgängen von über 40% (im Jahresvergleich) beim Wiener Philharmoniker.
Da es sich aktuell um keinen ruckartigen und hektischen Anstieg des Goldpreise handeln, kann man fast davon ausgehen, dass es sich hier nicht nur um eine Spekulationsblase handelt, sondern tatsächlich um einen konsolidierten Anstieg.
Im Jahresabstand hat Gold (in Dollarwährung) bisweilen um 25% zugelegt - in Euro gesehen sogar deutlich mehr.
Ein Kauf von Gold (Goldbarren, Goldmünzen etc.) könnte derzeit trotzdem noch Sinn ergeben - insbesondere wenn man an weitere negative Schlagzeilen in Sachen Sanierung von Staatsfinanzen glaubt. Bleibt es hier allerdings länger ruhig, ist eine deutliche Korrektur nach unten ebenso nicht auszuschließen.
Weitere Rekordstände beim Goldpreis scheinen aber in den nächsten Monaten eher wahrscheinlich als ein sinkender Goldpreis.
Nachtrag 17.09.2010: Per heute wurde auch die 1.280-Dollar-Marke geknackt - dies aber primär aufgrund des derzeit schwachen Dollars.
Während sich der Goldpreis über Unsicherheiten, Börsenpanik und schlechte Nachrichten freut, ist es beim Ölpreis normalerweise gegenteilig.
Die Turbulenzen rund um den Euro (Griechenland-Krise) rissen den Ölpreis im Mai von 90 auf 69 Dollar - die Autofahrer konnten dann im Sommer noch recht günstig tanken.
Nun bewegt sich der Ölpreis schon wieder deutlich in Richtung 80 Dollar/Barrel (zuletzt 79 Dollar). Zuletzt war dies eine magische Grenze, welche nur Anfang August kurz durchbrochen wurden.
Konsolidiert sich der Ölpreis über 80 Dollar und bleiben ganz schlechte Wirtschaftsnews aus, könnte der aktuelle Winter (und auch 2011) wieder wesentlich teurere Energiepreise mit sich bringen. <(p> Ad hoc-Meldung - September 2010