Die zur 3 Banken Gruppe gehörige BKS Bank (mit Sitz in Klagenfurt) hat aktuell eine interessante Anleihe am Start: Eine Hybridanleihe.
Die wesentlichen Elemente eine Hyridanleihe weist auch diese Anleihe auf: Es handelt sich um eine nachrangige Unternehmensanleihe ohne Laufzeitbegrenzung. Eine Kündigung der Anleihe durch den Emittenten (= BKS Hyrid beta GmbH, 100%ige Tochter der BKS Bank - also auch Anrechnung auf das Kernkaptial möglich) ist erstmals per 26.10.2020 möglich.
Die ersten 10 Jahre der Laufzeit lockt die BKS Bank mit einem Zinskupon von 6 Prozent, ab 26.10.2020 könnte (sofern keine Tilgung erfolgt) die Zinszahlung via vierteljährlicher Anpassung an den 3-Monats-EURIBOR plus 4,356 Prozent p.a. erfolgen.
Hochinteressante Zinschancen, welche sich aber durch den typischen Passus einer Hybridanleihe relativieren: "Die Verpflichtung zur Zahlung von Zinsen ist abhängig vom Vorliegen ausreichender liquider Mittel der Emittentin, von der Deckung im festgestellten ausschüttungsfähigen Bilanzgewinn der BKS Bank sowie der Genehmigung der jeweiligen Zinszahlung durch einen Gesellschafterbeschluss der BKS Bank".
In kurzen Worten: Eine Anleihe, die durchaus mit einigen Fragezeichen und Risken verbunden ist - aber das ist eben auch der Reiz einer hoch verzinsten Hybridanleihe.
Hier noch einige weitere Eckdaten der Anleihe, welche Sie von 17.9 bis 24.11. (vorzeitiger Zeichnunsschluss vorbehalten) erwerben können:
Emissionsvolumen: Bis zu 20 Mio. Euro.
Zinskupon: In den ersten 10 Jahren jährlich, dann vierteljährlich (26.2, 26.5, 26.8, 26.11).
Emissionskurs: 100%.
Stückelung: 1000 Euro.
Börseeinführung am dritten Markt in Wien vorgesehen, ISIN: AT0000A0K1U8
Fazit: Die Anleihe sollten wirklich nur risikobewusste Anleger kaufen, welche der BKS-Bank in den nächsten Jahren weiterhin gute Erträge zutrauen. 2009 erwirtschaftete die Bank einen Konzernjahresüberschuss von 40,4 Mio. Euro, 2008 waren es 41,9 Mio. Euro, 2007 noch 50,8 Mio. Euro. Zum Halbjahr 2010 präsentierte man einen Periodenüberschuss von 19,6 Mio. Euro. Per Jahresmitte verfügte die BKS Bank über eine Kernkaptialquote von 8,29% - die Hybridanleihe soll zur Stärkung für zukünftige Eigenkapitalvorschriften (Basel III ?) dienen.
Die BKS Bank ist in Kärtnten, Burgenland, Steiermark, Wien und Niederösterreich, aber auch in Slowenien, Kroatien, Italien, Ungarn und der Slowakei vertreten. Wer hier nicht zu viele Ähnlichkeiten mit der Hypo Alpe Adria Group sieht und der BKS Bank mehr Geschäftssinn und Seriösität zutraut (was wohl nicht bezweifelt werden darf) der könnte mit dem Kauf der Hybridanleihe durchaus gute Erträge einfahren.
Vielleicht fährt man aber über die lange Laufzeit besser, wenn man gleich die Aktie der BKS Bank (notiert auch in Wien) kauft - das Risiko ist nicht ganz unähnlich...
Jedenfalls gilt: Eine Hybridanleihe ist nichts für Sparbuchsparer!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2010