Der Büromöbelhersteller und Arbeitsweltenerrichter aus Waidhofen an der Ybbs litt zuletzt noch stark an den Folgen der Finanzkrise. Das zweite Quartal des neuen Geschäftsjahres 2010/2011 (1.5 bis 30.7) sieht jedoch nun auch bei Bene (als Spätzykliker) nach leichter Erholung aus.
Gewinne werden aber im laufenden Geschäftsjahr wohl noch keine erzielt - Konsolidierung auf niedrigerem Niveau scheint angesagt. Nach einem Umsatzrückgang von 32,4% (177 Mio. Euro) und einem Konzernjahresverlust von 17,3 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 reduzierte sich im ersten Quartal der Umsatz um 21,6%. Das Periodenergebnis wies im ersten Quartal einen Verlust von 3,9 Mio. Euro aus.
Zum Halbjahr des neuen Geschäftsjahres wurden nun folgenden Zahlen präsentiert:
Der Umsatz von Bene reduzierte sich im ersten Halbjahr um 19,5% auf 77,1 Mio. Euro. Im direkten Quartalsvergleich (zum 1. Quartal 2010/2011) konnte jedoch der Umsatz um 6,6% gesteigert werden. Eine positive Trendumkehr ist also hier in Sicht.
Das EBIT lag im ersten Halbjahr 2010/2011 bei minus 6,396 Mio. Euro - nahezu idente Zahlen (-6,404 Mio. Euro) gab es im Vorjahreshalbjahr zu berichten.
In Österreich konnte der Umsatz zum Halbjahr um 1% gesteigert werden (27,1 Mio. Euro), in Deutschland waren die Umsätze noch deutlich rückläufig (-24,8% auf 20,3 Mio. Euro) und in UK wurden ein Umsatzplus von 5,7% (auf 8,8 Mio. Euro) verzeichnet. In Russland wurde der Umsatz im Halbjahresvergleich zwar deutlich geringer (-54,9% auf 7,8 Mio. Euro) - im Vergleich zu den Vorquartalen konnte aber hier ebenso eine Trendumkehr verzeichnet werden. Auf den "sonstigen Märkten" verlor man im ersten Halbjahr 19,7% Umsatz (auf 13,2 Mio. Euro).
Die Eigenkaptialquote von Bene ist mit 28,7% noch recht solide, der Mitarbeiterstand sank im Jahresvergleich um 9,7% auf 1.265 Mitarbeiter.
Auch wenn die "nackten Zahlen" derzeit noch eine andere Sprache sprechen und Bene das Geschäftjahr 2010/2011 wohl wieder mit Verlusten beenden wird: Ein leichter Turnaround zeichnet sich derzeit schon ab - muss aber erst erwirtschaftet werden.
Das nächste Quartalsergebnis von Bene könnte schon deutlichere Erholungstendenzen aufweisen - das Konjunkturtal beim Spätzykliker scheint erreicht. Die zuletzt dauerhaft schwächelnde Bene-Aktie konnte in den letzten Tagen schon etwas Boden gutmachen - für weitere Anstiege bedarf es allerdings noch eines "echten" Turnarounds.
Bei weiter anhaltender Konjunkturstabilisierung ist dieser aber frühestens im Geschäftsjahr 2011/2012 zu erwarten.
Ad hoc-Meldung - September 2010