Auch wenn das letzte Quartal (1.2 bis 30.4) des abgelaufenen (schiefen) Geschäftsjahres 2009/2010 für die Immofinanz AG negativ gelaufen ist - der Turnaround im letzten Geschäftsjahr (Konzernjahresüberschuss von 81 Mio. Euro) war wohl die wesentliche Schlagzeile. Immerhin hatte man im Jahr zuvor (2008/2009) noch einen existenzbedrohenden Verlust von fast 2 Mrd. Euro (-1,968 Mrd.) eingefahren.
Die Turbulenzen der letzten Jahre scheinen demnach bei der Immofinanz (welche sich zwischenzeitlich auch wieder mit der Immoeast fusioniert hat) Geschichte zu sein - auch wenn wohl noch einige Altlasten geklärt werden müssen. Nebst gerichtlichen Angelegenheiten möchte man in der nächsten Zeit auch 2 der 3 bestehenden Wandelanleihen (wohl günstiger) refinanzieren.
Gelingt das, scheint eine Dividende für das laufende Geschäftsjahr nicht unwahrscheinlich.
Derzeit notiert die Aktie der Immofinanz bei ca. 2,80 Euro - Ende 2008 (am Höhepunkt der Finanzkrise) war die Immofinanz noch ein Konkurskanditat und konnte um 32 Cent pro Aktie gekauft werden.
Mittlerweile betont Immofinanz-Chef Zehetner (der sich auch laufend Aktienpakete seines Unternehmens kauft) laufend, dass der Net Asset Value der Immofinanz bei fast 5 Euro (aktuell: 4,78 Euro) und die Immofinanz-Aktie daher noch immer unterbewertet ist. Ein Kurs von deutlich über 3 Euro wird angestrebt - und scheint ob der Geschäftszahlen auch nicht unwahrscheinlich.
Die Vorsicht bei den Anlegern ist aber (wohl historisch bedingt) noch immer groß - immerhin warb die Immofinanz vor der Finanzkrise auch mit dem (angeblich) wesentlich höherem NAV.
Aufgrund des Wegfalls von Einmaleffekten lag das Konzernergebnis im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres aber deutlich unter dem Vorjahresquartal: Nach 136,2 Mio. im Vorjahr konnte man heuer im ersten Quartal "nur" 59 Mio. Euro erwirtschaften. Das liegt aber durchaus im Rahmen der Erwartungen der Analysten.
Der Umsatz der Immofinanz ist aber im ersten Quartal um 2,5% auf 183,7 Mio. Euro gestiegen - eine Bestätigung der Stabilisierung des Unternehmens.
Die Aktie der Immofinanz bleibt jedenfalls weiterhin ein heißes Eisen - vieles erscheint noch möglich, die Spannung bleibt erhalten. Die Zahlen des ersten Quartals wurden heute vormittag eher negativ gesehen - ein Minus von 1,5% stand im Vormittagsverlauf (nach Anfangsgewinnen) zu Buche.
Ad hoc-Meldung - September 2010