Ein wenig Imagepflege betreiben morgen (Freitag, 1.10.2010) die Wiener Postfilialen: Ein Brief zum Standardentgelt (bis 20 Gramm Gewicht) ist im Inland gratis - 0,55 Cent kann man sich also mit einem Besuch bei einer Wiener Filiale ersparen. Gilt nicht für Briefkästen.
Darüber hinaus startet die Wiener Post auch mit sogenannten "Floormanagern" - Postangestellten, die in 47 von derzeit 111 Wiener Postfilialen bei starkem Andrang die Warteschlangen mit Rat und Tat verkürzen. 55 neue Mitarbeiter in den Filialen (zuletzt ca. 900) sollen darüber hinaus auch in einer zuletzt optisch optimierten Umgebung arbeiten - einheitliche Uniformen sollen dazu beitragen.
Auch 6 weitere Postpartner sollen demnächst in Wien folgen - derzeit sind österreichweit 850 Postpartner aktiv.
Auch innerhalb der Post tut sich einiges: Zuletzt trat Post-Gewerkschaftsboss Gerhard Fritz nach einer Wahlniederlage seiner FSG zurück - die rote FSG konnte bei den zuletzt durchgeführten Personalvertretungswahlen nur noch 51,5% einfahren. Ein katastrophales Ergebnis für die einst tiefrote Postgewerkschaft.
Arbeit für die Gewerkschaft dürfte es in den nächsten Jahren genug geben: Personalreduktion und Filialabbau werden auch in den nächsten Jahren Thema sein. Kolportiert wird derzeit die Reduktion des Filialnetzes auf 500 bis 600 Filialen (in ganz Österreich) - derzeit gibt es noch knapp über 1.000 Filialen.
Per 1.1.2011 fällt der Post auch noch das Briefmonopol weg. Große Sorgen muss sich die Post diesbezüglich aber nicht machen - es ist kein wirklicher Mitbewerber in Sicht.
Schon mehr Sorgen bereiten der Post die immer geringer werdenden Umsätze bei der Briefpost - Email, SMS & Co. machen den aktuellen Gewinnbringer Brief immer mehr zur Rarität.
Vielleicht auch daher der Ansatz für den Gratisbrief in Wien: Wer einen Brief schreibt, bekommt oft auch einen zurück!
Ad hoc-Meldung - September 2010