Bessere Einspeisevergütungen für Ökostrom in Österreich haben heuer (nach einer längeren Flaute) bei neuen Windkraftanlagen wieder für Investitionen gesorgt. Errichteten viele heimische Unternehmen zuletzt nur im Ausland neue Windkraftwerke, so hat sich der Wind für neue Windkraftwerke in Österreich heuer wieder deutlich gedreht.
Schon vor einigen Wochen begann die Windkraft Simonsfeld AG mit einer Kapitalerhöhung - nun ist auch der heimische Branchenprimus W.E.B. Windenergie AG am Start und holt sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung sowie der Ausgabe einer Unternehmensanleihe neues Geld für zukünftige Ökostrom-Investitionen.
Das im niederösterreichischen Pfaffenschlag (Waldviertel) beheimatete Unternehmen wurde schon 1995 (unter anderem Namen) gegründet und war schon sehr bald der größte unabhängige Windstromerzeuger Österreichs.
Mit 142 Kraftwerken (größtenteils Windkraftanlagen, aber auch Photovoltaik und Wasserkraft) ist man derzeit in 5 Ländern tätig. 54% des Umsatzes wurden zuletzt in Österreich erzielt, 36% Umsatz wurden in Deutschland produziert und 10% verbleiben für Frankreich, Tschechien und Italien.
2009 wurden 32,31 Mio. Euro Umsatz erreicht - dies bei einer Stromproduktion von knapp über 420 Mio. KW/h. Das Konzernergebnis wies im Vorjahr einen Gewinn von 4,12 Mio. Euro aus - auch in den Jahren davor wurden durchwegs Gewinne erzielt.
Die Kapazität von derzeit ca. 221 MW soll nun bis 2015 auf ca. 450 MW gesteigert werden - dazu bedarf es natürlich einiger Investitionen. Und für solche wird nun frisches Kapital aufgenommen.
Eine durchaus interessanter Corporate Bond steht an: Die erste Windkraftanleihe Österreichs!
Mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Zinskupon von 5% könnte diese neue Anleihe durchaus viele Interessenten finden.
Die Zeichnungsfrist beginnt am 2.11.2010 und läuft voraussichtlich bis 3.12.2010 - schon jetzt kann man sich auf der Homepage der WEB Windenergie Zeichnungsscheine herunterladen bzw. ausdrucken.
Die Stückelung der Anleihe liegt kleinanlegerfreundlich bei 1.000 Euro, der Ausgabekurs beträgt faire 100% des Nominale (also 1.000 Euro pro 1.000 Euro). Insgesamt stehen vorerst 10 Mio. Euro zur Zeichnung - eine Aufstockung bis zu 20 Mio. Euro ist allerdings möglich (und wohl nicht unwahrscheinlich).
Im Gegensatz zu den Aktien der WEB benötigen Sie jedoch für die Anleihen ein Wertpapierdepot, welches bei der Zeichnung bekanntgegeben werden muss.
Es gibt natürlich keine absolut sicheren Anleihen (nicht einmal Staatsanleihen sind hunderprozentig sicher) - 5% auf 5 Jahre erscheinen aber angesichts der aktuellen Zinssituation durchaus attraktiv. Und das Unternehmen wurde in den letzten Jahren anscheinend auch sehr solide geführt.
Auch frisches Eigenkapital holt sich das Unternehmen aus Pfaffenschlag: Vom 1.10 bis 18.11.2010 können Altaktionäre unter Ausübung ihrer vorhandenen Bezugsrechte (für 4 alte Aktien kann man eine neue Aktie zum Bezugspreis erwerben) junge Aktien zum Preis von 375 Euro (Nominale 100 Euro) zeichnen.
Die über 3.000 Aktionäre der WEB handeln (wie auch bei anderen Windstrom-Aktien üblich) die Aktien nicht über eine Börse sondern über einen auf der Homepage vorhandenen Trading-Room (Handelsplatz). Möchte man seine Bezugsrechte nicht ausüben, kann man diese ebendort verkaufen.
Vom 19.11 bis 3.12 werden die jungen Aktien dann auch ohne Bezugsrechte angeboten. Das öffentliche Angebot sieht einen Bezugspreis von 400 Euro/Stück vor. Bis zu 68.625 junge Aktien werden im Rahmen der Kaptialerhöhung zu zeichnen sein.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2010