Es vergeht derzeit kaum eine Woche, an der der Goldpreis nicht für neue Höchststände sorgt. Seit Anfang August erhöhte sich der Goldpreis fast täglich. Gab es Gold Ende Juli noch um ca. 1.150 US-Dollar/Unze zu kaufen, so wurde heute im frühen Handel (Asien) fast die 1.350-Dollar-Grenze geknackt. Gegenwärtig (10.00h) notiert die Unze bei 1.347 Dollar - ein Durchbrechen der 1.350-Dollar-Marke scheint derzeit nur eine Frage von Stunden.
Für Bewohner der Euro-Zone ist der derzeit starke Goldpreis aber nicht so dramatisch - physisches Gold ist derzeit in Euro sogar noch etwas günstiger als im Mai/Juni diesen Jahres.
Der Grund liegt in der nun wieder deutlicher werdenden Schwäche des US-Dollars. Erhielt man für einen Euro im Juni noch 1,19 Dollar, so ist das Tauschverhältnis nun schon wieder auf 1,38 Dollar für einen Euro gestiegen. Ein Niveau, welches zuletzt im Jänner 2010 erreicht wurde - dann litt der Euro stark unter der Griechenland-Krise sowie den folgenden Diskussionen um Finanzprobleme anderer europäischen Länder (PIIGS-Staaten).
Dieser Tage vermeldete Irland eine gewaltige Milliardenlast zur Bankenrettung - der Euro bliebt trotzdem stabil und stieg sogar weiter an.
Hohe Geldmengen in den USA (und auch Japan) und schlechte Konjunkturdaten der US-Amerikaner wirken sich anscheinend derzeit stärker auf den Goldpreis und den Dollar aus als schlechte Nachrichten aus Europa (welche sicher auch in Zukunft nicht ausbleiben werden).
Für die stark ölabhängige USA derzeit sicher ein Problem: Der Ölpreis erreicht aktuell die höchsten Notierungen seit Mai/Juni 2010. Vor der Eurokrise (Anfang Mai) war der Ölpreis wieder auf ca. 88,50 Dollar gestiegen, um dann die Wirtschaft und die Inflation wieder mit moderateren Preisen (69 Dollar Ende Mai) zu erfreuen.
Seit September ist der Trend aber wieder deutlich steigend - gegenwärtig kostet das Barrel wieder knapp über 83,50 Dollar. Tendenz steigend.
Wie schon beim Gold gilt auch hier: Die Notierungen erfolgen in US-Dollar. Die Auswirkungen für Europa sind daher aufgrund des schwachen Dollars kaum sichtbar - während der Ölpreis angestiegen ist, hat sich der Dollar fast im gleichen Ausmaß vergünstigt.
In US-Dollar betrachtet sind Gold und Öl schon wieder wesentlich teurer geworden.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2010