Auch im September 2010 konnte der positive Trend in der Flugbranche bestätigt werden. Der Flughafen Wien fertigte im September um 13,8% (1.947.200 Passagiere) mehr Fluggäste ab als noch im Vorjahresmonat und bestätigt damit die zuletzt gemachten Zuwächse (August: 13% Passagierzuwachs).
Die Flugbewegungen wurden im September um 3,8% gesteigert, das Höchstabfluggewicht stieg um 14,2% an und es wurden um 11,5% mehr Fracht befördert.
Von Jänner bis September 2010 konnten mit 14,8 Mio. abgefertigten Passagieren Zuwächse von bisher 8,3% verzeichnet werden. Ein im europäischen Vergleich überdurchschnittlicher Zuwachs.
Die besten Zuwächse wurden wieder aus der Region Osteurpa (+22%) gemeldet, der Bereich "naher und mittlerer Osten" verzeichnete ein Plus von fast 18%, Westeuropa lag mit knapp über 14% Zuwachs auch über dem Schnitt.
Durchaus zufrieden dürfte man derzeit auch bei der AUA sein. Die zur Lufthansa gehörende Fluglinie saniert heuer sehr erfolgreich - was mit soliden Passagierzuwächsen natürlich auch gleich leichter geht:
Im September konnte man mit 1,1 Mio. Passagieren immerhin 11,2% Zuwachs erreichen. Die AUA setzt derzeit primär auf Linienflüge, wo ein Plus von 16,5% eingeflogen wurde. Der Charterbereich wird hingegen eher links liegengelassen - ein Minus von 22,7% stand hier im September zu Buche.
Erfreuliche auch die Steigerung der Auslastung, welche im September von 78% auf 81% gesteigert werden konnte.
Im Gesamtjahr 2010 konnte die AUA mit 8,4 Mio. Passagieren ein nunmehr zweistelliges Passagierplus von 10,3% einfliegen, die Auslastung der Maschinen stieg um 3,3% auf 77,2 Prozent.
Laut Medienberichten konnte die AUA auch in Sachen Flughafengebühren einen Erfolg erzielen und zahlt angeblich ab 2010 dem Flughafen Wien um ca. 12 Mio. Euro weniger Gebühren.
Dieser Preisnachlass wirkt sich wohl auch positiv auf die Sanierungsbemühungen der AUA aus - man kann schon sehr gespannt sein, wann die AUA erstmals wieder in den schwarzen Zahlen landet. Dies ist (bei gleichbleibenden Marktbedingungen) für 2011 durchaus schon zu erwarten.
Der Vorstand des Flughafen Wien ist derzeit nicht nur durch das Skylink-Debakel gehörig unter Druck - ein Vorstandswechsel wird hier laufend kolportiert und würde nicht überraschen.
Auch die Airlines (siehe AUA) machen derzeit gehörig Druck auf den im europäischen Vergleich sehr teuren Flughafen Wien. Nachdem die AUA hier nun scheinbar einen Verhandlungserfolg gelandet hat, verhandelt natürlich auch Flyniki (Niki Lauda, Air Berlin) schon heftig um geringere Gebühren.
Die Umsatzzuwächse durch höhere Passagierzahlen könnten demnach durch die günstigeren Tarife für die Fluglinien massiv beeinträchtigt werden. Das ist auch den Aktionären des Flughafen Wien nicht ganz verborgen geblieben: Seit August verlor die Aktien trotz guter Passagierzahlen Terrain und sank von 48 Euro (Jahreshöchststand) auf derzeit 43 Euro.
Nach guten Halbjahreszahlen (welche wohl auch auf Jahresbasis bestätigt werden dürften) ist die Flughafen-Aktie derzeit sogar wieder recht günstig zu haben - die Vorjahresdividende von 2,10 Euro sollte heuer mindestens wieder drin sein...
Ad hoc-Meldung - September 2010