Der Schrecken der Aktionäre: "Negative Einmaleffekte im Finanzergebnis". Nachdem erst kürzlich die OMV hohe Abwertungen bekanntgegeben hat, setzt nun auch der Verbund anlässlich der Präsentation der Ergebnisse zum 3. Quartal 2010 den Reigen der schlechten Nachrichten fort. Abwertungen von Beteiligungen führen zu einer deutlichen Senkung der Jahresprognose.
Das Konzernergebnis soll nun um 35% unter dem Vorjahresergebnis liegen, operativ wird man 2010 um ungefähr 25% weniger Gewinn erzielen.
Nach 3 Quartalen sank das EBIT um 22,1% auf 625,6 Mio. Euro (zum Halbjahr war dieses noch um 28,4% gesunken) - das Konzernergebnis sank heuer bisweilen um 39,5% auf 334 Mio. Euro. Zum Halbjahr war dieses noch um 41,6% rückläufig - das 3. Quartal des Verbund war demnach schon wieder etwas besser.
Der Umsatz des Verbund fiel im Jahresvergleich um 1,7% auf nunmehr 2,406 Mrd. Euro - schwächere Stromproduktion sowie niedrige Handelspreise prägten bisweilen das Jahr.
In Sachen Dividende spricht man derzeit von einer 45-50%igen Quote - die 1,25 Euro pro Aktie werden es somit wohl nicht mehr werden.
Auch wenn der Hauptaktionär (Republik Österreich) derzeit viel Geld benötigt: Voraussichtlich im November dieses Jahres erhält der Verbund solches vom Staat. Die bereits genehmigte Kapitalerhöhung soll nämlich (soweit das Umfeld passt) schon bald in Szene gehen.
Man kann durchaus erwarten, dass diese Kapitalerhöhung besser klappen wird als die im letzten Moment abgeblasene (große) Kapitalerhöhung der EVN.
Nachtrag 8.11.2010: Die Kaptialerhöhung des Verbund läuft 9. bis 23. November 2010 - die jungen Aktien sind ab 1.1.2010 voll dividendenberechtigt.
Die EVN (die auch am Verbund stark beteiligt ist) zieht nun aber den kleineren Teil der geplanten Kapitalerhöhung doch noch durch und startet damit schon am Freitag (morgen). Die EnBW (Energie Baden-Württemberg) veräußert ihren bedeutenden Anteil an der EVN derzeit aber nicht.
Noch heute wird der Bezugspreis für die neuen Aktien bekanntgegeben (Nachtrag: Der Bezugspreis beträgt 11 Euro, Schlusskurs Donnerstag: 11,46 Euro) - 16,352.582 Stück davon kann man bis maximal 12. November erwerben. Bei einem derzeitgen Kurs von 11,51 Euro (die EVN-Aktie stürzte heute bisher stark ab) werden dadurch ca. 180 bis 200 Mio. Euro erlöst.
Auch die Aktie der Verbund gibt es heute deutlich billiger: Nach zuletzt soliden Kursanstiegen fiel der Versorgertitel bisweilen um kanpp über 2% auf 28,80 Euro ab (13.45h).
Bei beiden Aktien könnte man derzeit möglicherweise gar nicht so ungünstig einsteigen - soweit nicht weitere "negative Einmaleffekte im Finanzergebnis" auftauchen...
Ad hoc-Meldung - Oktober 2010