2010 wird für die meisten heimischen Banken wohl erfolgreich verlaufen. Während die notverstaatlichte Hypo Alpe Adria Group heuer einen kolportierten Verlust von bis zu 700 Mio. Euro einfahren könnte (Vorjahr: 1,6 Mrd. Verlust), befindet sich die Erste Group Bank schon wieder auf Rekordniveau.
Das Betriebsergebnis des 3. Quartals 2010 war lt. Erste-Bank-Chef Treichl mit 1,037 Mrd. Euro (+2,9%) gar das beste operative Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Ein Nettogewinn von 264,9 Mio. Euro steht hier zu Buche - damit lag man deutlich über den Analystenerwartungen.
Die Zahlen der Erste Group Bank zum 3. Quartal 2010 sind ebenfalls gut: Der Periodenüberschuss nach Steuern beträgt 736,8 Mio. Euro - ein Plus von 2,3% zum ohnehin recht soliden Vorjahr. Die Bilanzsumme konnte um 2,4% auf nunmehr 206,5 Mrd. Euro gesteigert werden.
Zwar sind die Kreditvorsorgen weiter angestiegen (um 9,6% auf 1,588 Mrd. Euro) - der Anstieg hat sich aber zuletzt abgeschwächt. Gröbere Sorgen gibt es bei der Ersten derzeit noch in der Ukranine (wo immerhin das Minus deutlich reduziert wurde), in Serbien (kleiner Verlust) und in Ungarn (kleines Minus - die Bankensteuer wird dort schon deutlich wirksam).
Die Erste Group Bank scheint also nach wie vor solide aufgestellt - auch wenn 2011 in Österreich die Gewinne (118 Mio. nach 3 Quartalen) durch die Bankensteuer wohl ein wenig eingetrübt werden könnten (wenn man das nicht in der Zinsspanne unterkriegt).
Erste-Group-Chef Treichl denkt derzeit sogar laut über die vorzeitige Rückzahlung des im Rahmen der Finanzkrise aufgenommenen Partizipationskapitals nach: Möglicherweise soll dieses schon 2011 (ohne Kapitalerhöhung) zurückgezahlt werden.
Die zuletzt solide gestiegene Aktie der Erste Bank Group musste beim heurigen Börsenstart allerdings Abschläge hinnehmen.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2010