Im Vorjahr setzte es für den Ziegelhersteller aus Wien noch einen herben Verlust von 289 Mio. Euro - die Finanzkrise hatte grausam zugeschlagen und ging auch am für Wienerberger wichtigen Wohnbau nicht spurlos vorüber.
Inzwischen wurden aber jede Menge Hausaufgaben gemacht (was man auch an der deutlich sinkenden Mitarbeiteranzahl - 11.897 sind es nur noch - ableiten kann) und der Wienerberger-Konzern hat sogar schon wieder Spielraum für Übernahmen: So wurden erst vor einigen die noch verbleibenden 25% (der Rest gehört ohnehin schon Wienerberger) am Betonflächengestalter Semmelrock erworben.
Nach stabiler dritter Quartalsentwicklung lagen die Ergebnisse nach dem 3. Quartal 2010 allerdings etwas unter den Erwartungen der Analysten: Das EBIT war mit 17,6 Mio. Euro zwar positiv (im Vorjahr standen an dieser Stelle noch +36,7 Mio. zu Buche), nach 9 Monaten ist das Unternehmen aber nach Steuern noch in der Verlustzone: 13,5 Mio Nachsteuerverlust sehen aber im Vorjahresvergleich (-198,2 Mio.) noch gut fast gut aus.
Der Umsatz lag nach 3 Quartalen rund 5% tiefer als im Vorjahr und liegt derzeit bei 1,343 Mrd. Euro.
Wirkliche Erholung ist derzeit noch auf keinem Markt in Sicht - die Konjunkturentwicklung auf den Kernmärkten des Unternehmens ist noch sehr fraglich und bzw. fragil.
Die Hausaufgaben bei Wienerberger wurden jedoch schon zum Großteil erledigt - das Unternehmen kann somit auch noch einige schwächere bzw. stagnierende Jahre problemlos überstehen und könnte 2011 durchaus positiv überraschen.
Derzeit wäre aber wohl eher die Empfehlung "Halten" angesagt - zu viele Unsicherheiten sind noch gegeben.
Die Börse quittierte die Zahlen im frühen Handel mit Abschlägen.
Ad hoc-Meldung - November 2010