Auch im 3. Quartal 2010 ist laut jüngster Umfrage der Marktforscher von GfK Austria der Bausparvertrag wieder die heimische Nummer 1 bei den Sparformen. Mit einer Beliebtheit von 50% (Mehrfachnennungen möglich) hat Bausparen das klassische Sparbuch (welches in den letzten Jahren wieder ein Comeback feiern konnte) klar distanziert.
2008 und 2009 konnte das Sparbuch den Bausparvertrag kurz überflügeln. Aufgrund der aktuell sehr schwachen Verzinsung beim Sparbuch sinkt aber dessen Beliebtheit wieder deutlich und lag im 3. Quartal 2010 (bei immer noch hohen) 44 Prozent. Das Bausparen konnte sich hingegen im Vergleich zu 2009 wieder deutlich verbessern und liegt - wie schon erwähnt- wieder bei 50%.
Auch wenn Verzinsung und staatliche Prämien aktuell auf dem Tiefststand sind: Bausparen hat wieder Saison.
War ein Investment in Grundstücke, Wohnungen oder Häuser in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends ziemlich out, so steigt die Bedeutung von Realitäten bei Sparern seit der Finanzkrise wieder deutlich an. Ein solches Investment ist in Zeiten großer Unsicherheiten immer beliebt - auch erwartet man sich dadurch bessere Renditen als mit Sparbuch oder Bausparer.
Eigentumswohnungen bzw. Häuser liegen bei 32% Zustimmung, Grundstücke immerhin wieder bei 30% - und somit an dritter Stelle der Wertung.
Auch die zuletzt sehr kritisierten Lebensversicherungen haben sich als Kriseninvestment sehr beliebt gezeigt. War eine Anlage mit Lebensversicherungen in den letzten Jahren auf dem absteigenden Ast, so liegt nun wieder ein Gegentrend vor: Wohl aufgrund der Sicherheit einer solchen Anlage - eher weniger wegen den hohen Erträgen.
Mit 23% Zustimmung (Tendenz heuer steigend) liegt man immerhin wieder auf dem 4. Platz der beliebtesten Sparformen. Hohe Erträge sollte man sich in den nächsten Jahren hier aber nicht erwarten.
Auch die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge kann sich mit 21% Zustimmung wieder größerer Beliebtheit freuen - ob die Menschen aber derzeit auch solche Vorsorgeprodukte in Massen abschließen können, ist eher fraglich.
Die Boomjahre der privaten Vorsorge sind jedenfalls vorbei - auch die Privatpension (trotz zuletzt steigender Beliebtheit) ist mit 14% Interesse weit hinter den Höchstwerten von 2000 und Folgejahren.
Nur eine (wohl bald wieder notwendige) Pensionsreform könnte hier wohl ein wenig Umdenken (in Richtung Eigenvorsorge) ergeben.
Der Schrecken von 2008 und 2009 sitzt noch tief: Aktien und Fonds liegen (leicht erholt) bei bescheidenen 10% Zustimmung - angesichts der starken Verluste aus den Vorjahren wohl nicht überraschend.
Und doch wäre vielleicht gerade bei diesen riskanten Investments derzeit einiges drin - die Anleger verhalten sich nämlich gemäß dem Herdentrieb oft sehr unvernünftig und meiden genau dann Investments, wenn der Einstieg ideal wäre. Doch die alte Weiseheit "ein gebranntes Kind scheut das Feuer" ist hier wohl klar und deutlich sichtbar - und nicht unverständlich.
Während viele Anleger also aus Wertpapieren ausgestiegen sind, haben ebensoviele für neue Höchstkurse beim Gold gesorgt - und sich wohl auch kräftig damit eingedeckt (Goldbarren oder Goldmünzen, Goldzertifikate etc.). 20% finden derzeit, das Gold eine interessante Anlageform ist.
Dabei ist Gold als Krisenwährung durchaus umstritten (kann man dann im Krisenfall auch nicht essen und nur zu unfairen Gegenwerten verkaufen bzw. tauschen) - eine Blase beim Goldpreis ist in den nächsten Jahren durchaus wahrscheinlich (auch wenn ein weiterer Anstieg ebenso möglich bleibt).
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - November 2010