Kein leichtes Marktumfeld gibt es derzeit für die heimische Post. Die Schlagzeilen sind aktuell geprägt von (betriebswirtschaftlich notwendigen) Postamtschließungen (zumeist übernimmt dann ein Post-Partner) - sowie von einer zukünftig intensivierten Kooperation mit der BAWAG.
Aber auch Post wird von der Post nach wie vor in Mengen befördert - auch wenn die Umsätze gegenwärtig laufend schrumpfen: Nach 3 Quartalen im laufenden Jahr sank der Umsatz der Post um 0,6% auf nunmehr 1,713 Mrd. Euro.
Immerhin konnte aber das EBIT nach 3 Quartalen um 1,2% auf 94,8 Mio. Euro gesteigert werden (im Jahresvergleich) - ein solides 3. Quartal (+10,9% beim EBIT sowie ein Umsatzrückgang von 0,7%) sorgte für dieses durchaus achtbare Zwischenergebnis.
Die Trends setzten sich fort: Während die Bereiche Paket und Logistik wachsen, sinken die Umsätze in den Filialbetrieben und beim klassischen Gewinnbringer Brief.
Beim Personal wird weiterhin stark abgebaut - waren zum Jahreswechsel noch ca. 26.000 Post-Mitarbeiter (mehr oder minder) beschäftigt, so wird man in nächster Zeit nur noch 25.000 Mitarbeiter haben. Tendenz weiter deutlich fallend. Der Personalaufwand konnte heuer schon um 20 Mio. Euro reduziert werden.
Auch im letzten Quartal 2010 dürften sich die aktuellen Trends weiter fortsetzen - ein Umsatzrückgang im Gesamtjahr von 1 bis 2%, ein EBIT auf Vorjahresniveau und ein leicht rückläufiges Jahresergebnis werden derzeit auch vom Post-Vorstand erwartet.
Ob man sich damit wieder eine großzügige Dividende (Vorjahr: 1,50) leisten kann, die das Unternehmen nicht einmal verdient hat (wie auch in den beiden Jahren davor), wird sich weisen.
Auch wenn das 2011 fallende Briefmonopol kaum Auswirkungen haben wird (kein flächendeckender Mitbewerber in Sicht) - die Post muss ob der großen Konkurrenz im Paketsektor sowie den weiter fallenden Erträgen aus dem Segment Brief (durch elektronische Medien laufend reduziert) weiterhin stark auf die Kostenbremse drücken - Filialschließungen sowie Personalabbau werden noch lange Thema sein.
Die Aktie der Post hat sich zuletzt verbessert (von 18,50 Euro im Sommer auf derzeit 21,60 Euro) - große Sprünge nach oben wird es aber wohl in der nächsten Zeit kaum geben. Das Halten von Umsätzen sowie eine marginale Ergebnisverbesserung erscheinen derzeit als Hauptziele.
Ad hoc-Meldung - November 2010