Ein negatives Quartalsergebnis zum 3. Quartal 2010 gab heute der heimische Online-Wettanbieter BWIN bekannt. Trotz deutlich höherer Gaming-Erträge fuhr man im dritten Quartal einen Verlust von 6 Mio. Euro ein.
Nach drei Quartalen wird wie folgt Zwischenbilanz gezogen: Die Brutto-Gaming-Erträge stiegen um solide 22,3% auf nunmehr 383,7 Mio. Euro, die Netto-Gaming-Erträge konnten um 15,8% auf 304,9 Mio. Euro gesteigert werden.
Das EBIT sank im Vergleich mit dem Vorjahr deutlich von 30,1 Mio. Euro auf nun 9 Mio. Euro, das Ergebnis nach Steuern liegt derzeit bei 8,7 Mio. Euro (nach 26,9 Mio. Euro). Es ist demnach wohl ziemlich deutlich, dass das Vorjahresergebnis von 46 Mio. Euro heuer kaum erreicht werden kann.
Die für 2011 avisierte Fusion mit PartyGaming wurde zwar zuletzt bestätigt - der Aktienkurs wird aber ob der vorliegenden Zahlen wohl kaum beflügelt werden. Die Geduld der BWIN-Anleger wird weiterhin groß sein müssen (für 2009 gab es immerhin 62 Cent Dividende) - eindeutig auch derzeit eine sehr spekulative Aktie (wenn auch mit solidem Grundgeschäft).
Wer im Zuge der Finanzkrise auf den heimischen Stahlkonzert voestalpine gesetzt hat, wird sich dieser Tage die Hände reiben. Von 10 Euro Anfang 2009 stieg die Aktie von voestalpine schon auf ca. 30 Euro. Und nicht zu unrecht, wie nun die Halbjahreszahlen (Geschäftsjahr beginnt am 1.4) der Linzer beweisen:
Nachdem im Geschäftsjahr 2009/2010 "nur" ein Konzernjahresüberschuss von 108 Mio. Euro erzielt wurde, sehen die Halbjahreszahlen heuer schon deutlich besser aus. Ein EBIT von 414 Mio. Euro (nach 43 Mio. im Vorjahreszeitraum) und ein Nettoergebnis von 250 Mio. Euro spechen eine deutliche Sprache.
Fast könnte man derzeit schon wieder von einem Stahlboom sprechen - auch die Umsätze entwickelten sich entsprechend positiv und stiegen um 24% auf nunmehr 5,19 Mrd. Euro an.
Das Geschäftsjahr ist zwar noch lange und die Stahlbranche ist eine sehr zyklische Branche - bereits jetzt spekuliert man aber schon mit einer Verdoppelung des Vorjahres-EBIT von 352 Mio. Euro. Angesichts der vorliegenden Zahlen wohl keine Illusion.
Risikobewusste Anleger könnten an schwachen Tagen wohl durchaus noch auf den derzeit schon gut fahrenden Zug aufspringen. Vollbremsungen sind aber bei Stahlzügen immer schnell möglich...
Ad hoc-Meldung - November 2010