Im Tourismusgewerbe ist es im November normalerweise noch recht ruhig und auch auf den heimischen Baustellen wird im November schon mit weniger Personal gewerkt. Dies wirkt sich naturgemäß auch auf die Arbeitsmarktzahlen des Monats negativ aus. Und doch setzt sich der erfreuliche Trend am Arbeitsmarkt heuer auch im Winter fort - im (günstigen) Jahresvergleich gab es auch im November 2010 erneut weniger Arbeitslose.
Nach 297.964 Arbeitslosen (inklusive Schulungen) im Oktober 2010 stieg die Anzahl der Arbeitslosen (plus Schulungsteilnehmer) zwar saisonbedingt auf 317.447 an - im Vorjahr wurden im November allerdings 336.527 Arbeitslose gezählt.
244.346 "echte" Arbeitslose und 73.101 (im Vorjahr noch über 79.000) Schulungsteilnehmer wurden via AMS gemeldet - die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung liegt damit bei 6,7%. Nach EU-Berechnung liegt diese gar nur bei 4,8% - womit man nach den Niederlanden derzeit das zweitbeste Ergebnis der EU erreicht.
Mit 30.061 offenen Jobs konnte ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahres-November von 15,6% vermeldet werden.
Nur in Wien sind im Jahresvergleich mehr Arbeitslose zu verzeichnen - alle anderen Bundesländer konnten sich hier deutlich verbessern und die Arbeitslosenanzahl reduzieren. Insbesondere in der Industrie ging die Arbeitslosenquote stark zurück - aber auch in der Bauwirtschaft sowie im Handel sind wieder mehr Menschen beschäftigt - insgesamt sogar 60.000 mehr als noch 2008.
Noch bessere Nachrichten kommen aus Deutschland (für den heimischen Tourismus vielleicht auch sehr erfreulich): Mit 2,93 Mio. Beschäftigungslosen lag man in Deutschland auch im November deutlich unter der 3-Mio-Marke - im Jahresvergleich konnte die Arbeitslosenanzahl um 284.000 Menschen reduziert werden. Sogar im Monatsvergleich (zum Oktober 2010) wurden um 14.000 weniger Arbeitslose gezählt - mit der Arbeitslosenquote von 7% liegt Deutschland aber noch deutlich hinter dem Sozialstaat Österreich.
2010 setzte (im Sog von Deutschland) in Österreich eine deutliche Erholung am Arbeitsmarkt ein - damit hätte man eigentlich frühestens 2011 ff. gerechnet.
Die Erholung wird sich aber wohl 2011 nicht in diesem Ausmaß fortsetzen. Nach saisonal bedingten Anstiegen der effektiven ALB-Zahlen im Winter wird sich (gleichbleibende Konjunktur vorausgesetzt und optimistisch gedacht) für 2011 wohl nur ein kleines Minus ausgehen.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2010