Die Passagierzahlen beim größten heimischen Flughafen werden 2010 weit über den ursprünglichen Erwartungen (ein kleiner Zuwachs war zu Jahresbeginn angedacht) liegen: Auch im November setzte es wieder ein sattes Plus bei den Passagieren.
1.550.324 Passagiere wurden im November 2010 gezählt - ein Plus von 12,1% gegenüber dem November 2009. Von Jänner bis November 2010 wurden nun schon 18.249.156 Passagiere verzeichnet - ein Plus von 8,9% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit liegt man beim heurigen Zuwachs in etwa doppelt so hoch wie der europäische Schnitt.
Während die Flugbewegungen im November-Vergleich um 2,3% zunahmen und auch das Höchstabfluggewicht deutlich zulegte (+12,6%), war die Luftfracht im Jahresvergleich allerdings um 3% rückgängig.
Feine Zuwächse gibt es nach wie vor in und aus der Region Osteuropa (+17,6%). Westeuropa lag mit 11,5% November-Zuwachs auch noch über dem Schnitt und der zuletzt boomende Markt "naher und mittlerer Osten" wuchs zwar zuletzt deutlich schwächer, aber immerhin noch um 2,6%.
Auch wenn Umsatz und Ertrag beim Flughafen Wien derzeit durchaus zufriedenstellend ausfallen - schon bei der morgigen Aufsichtsratsitzung könnte nun endlich eine Entscheidung bezüglich des Verbleibs des derzeitigen (und schwer umstrittenen) Vorstandes fallen.
Die Vorstände Kaufmann und Schmid (beide SP-nahe) sowie Gabmann (VP-nahe) stehen dem medialen Vernehmen nach vor der Ablöse - einzig bezüglich der Abfertigung der laufenden Verträge gibt es noch grobe Auffassungsunterschiede.
Da die 3 Vorstandsverträge bis 2014 laufen (was u.a. der Rechnungshof kritisierte), könnte es aber auch durchaus passieren, das der politisch besetzte Aufsichtsrat (Wien und Niederösterreich besitzen ca. 40% der Anteile am Flughafen Wien) wieder keine Entscheidung fällt und der massiv unter Druck stehende Vorstand weiter im Amt verbleibt.
Nachtrag 16.12: Flughafen-Sprecher Kaufmann geht per Jahresende und wird einvernehmlich abgefertigt, Schmid und Gabmann bleiben vorerst einmal bis Ende 2011. Aufsichtsratschef Herbst wird (auf ein Jahr befristet) der neue Chef.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2010