Nach 2,0% Inflation im Oktober, 1,9% im September und 1,7% im August ging die Teuerung im November 2010 im Jahresvergleich wieder etwas zurück und lag bei 1,9 Prozent.
Damit ist die Teuerung in Österreich derzeit auf dem gleichen Niveau wie die durchschnittliche Teuerung in der Eurozone - auch diese lag im November bei 1,9%. Die Inflation in den 27 EU-Ländern lag bei etwas höheren 2,3 Prozent. In Deutschland resultierte ein kleiner Inflationsanstieg auf 1,6%.
Preistreiber in Österreich waren einmal mehr die deutlichen Preiserhöhungen bei Treibstroffen, Heizöl, Wohnen bzw. Verkehr. Flüge wurden hingegen im Jahresvergleich etwas günstiger - was sich wohl durch die Flugticketsteuer und den steigenden Ölpreisen bald ändern wird.
Für 2011 kann man für Österreich wohl weiterhin mit einer leicht steigenden Inflation rechnen: Diverse Tariferhöhungen anlässlich der Budgetsanierung (Tabaksteuer, Mineralölsteuer, Flugticketsteuer), steigende Rohstoffpreise (welche noch nicht in den Geschäften angekommen sind) und ein möglicherweise weiterhin steigender Ölpreis (welcher sich auch auf die Energie- und Stromkosten wohl bald auswirken wird) deuten auf eine etwas höhere Inflation hin.
Die stärkste Inflation gibt es EU-weit derzeit in Rumänien (+7,7%). Auch das budgetär angeschlagene Griechenland (+4,8%), Ungarn (+4,0%) und Bulgarien (+4,0%) hatten im November relativ hohe Teuerungsraten zu verzeichnen. Eine leichte Deflation gab es hingegen im ebenso krisengeschüttelten Irland: -0,8% wurden aus Dublin gemeldet.
Für Anleger wird der Werterhalt des Vermögens 2011 möglicherweise eine größere Herausforderung als im Niedrigzinsjahr 2010. Die Zinsen werden zwar möglicherweise schon in der ersten Jahreshälfte 2011 leicht ansteigen - die Inflationsrate kann man aber mit konservativen und kurzfristigen Sparformen derzeit nicht erreichen. Schon gar nicht, wenn man 25% KESt. abzieht...
Hyperinflation? Noch immer keine Spur. Zwischen 2 und 3 Prozent wird man hierzulande 2011 wohl landen. Da kann man schon sehr auf die im nächsten Herbst folgenden Lohn- und Pensionsverhandlungen gespannt sein.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2010