Im Gegensatz zu den zyklischen Aktien ist die Performance von antizyklische Aktien in wirtschaftlich schlechteren Zeiten (Rezession, Wirtschaftskrise etc.) zumeist besser als bei Papieren, die sich nach der Masse der Anleger richten. Investoren, die also gegen den Trend an den Börsen schwimmen, nennt man "antizyklische Investoren". Zyklische Aktien bewegen sich hingegen parallel zu Konjunkturzyklen.
Früher waren es eher Branchen, die man als "antizyklisch" bezeichnete: Versorger (Post, E-Wirtschaft etc.), Pharmaunternehmen aber z.B. auch Banken (die es aber z.b. in der Finanzkrise 2008/2009 kräftigst erwischten) wurden als antizyklisches Investment bezeichnet. Langsames und stetiges Wachstum ohne große Kursschwankungen waren üblich.
Dagegen waren z.B. Konsumwerte, Bauunternehmen, Ölaktien, Autoaktien, Baustoffindustrie & Co. sehr starken Schwankungen unterworfen: Bei Rückenwind ging es an den Börsen steil bergauf - bei Gegenwind auch gleich wieder steil runter. Also die klassischen "Zykliker".
Aktuell wird der Begriff "antizyklisch" auch sehr oft eingesetzt, wenn es darum geht, einfach entgegen dem Markt zu agieren: Hier werden Aktien selektiert, die sich trotz solider Basis gegen den Markt entwickeln (ohne groß auf die Branche zu sehen). Bei Schwächen dieser Werte wird (gegen den Markttrend) rasch eingekauft. Panik an der Börsen ist also für die Antizykliker oft mit (mehr oder minder) großer Freude verbunden.
Wobei es natürlich auch bei antizyklischen Wertpapieren zu massiven Abschlägen kommen kann - kommt ganz auf den Zyklus an;-)