Immer wieder liest man in wirtschaftlich geprägten Artikeln im Zusammenhang mit der Börse bzw. der Wirtschaftslage vom "Black Swan". Auf Deutsch übersetzt bedeutet "Black Swan" simpel "Schwarzer Schwan".
Mit der Verwendung "Black Swan" umschreibt man in der Regel ein überraschend eintretendes und ziemlich negatives Ereignis, welches massive Folgen für die Wirtschaft eines Landes, einer Region oder gar weltweit hat.
Üblicherweise ist dieses Ereignis mit dem raschen Einbruch an der Börse (bis hin zum "Börsencrash") bzw. an Finanzmärkten verbunden - oft fallen dabei sogar Kurse ein paar Tage, welche eigentlich in Folge von diesem Ereignis profitieren könnten...
Ein schwarzer Schwan (bzw. "black swan") ist in der Natur ein Tier, welches nur sehr selten auftritt (im Gegensatz zum weißen Schwan, der üblich ist) - das Auftauchen eines schwarzen Schwans hat man insbesondere früher (ob Aberglauben) auch mit Tod verbunden. Natürlich zu Unrecht, denn den "Trauerschwan" gibt es tatsächlich (ursprünglich in Australien) - ab und an treten aber auch in Europa einige ausgesetzte oder verwildete schwarze Schwäne auf...
Aus der Mythologie hat sich nunmehr auch ein Börsenwort entwickelt, welches mittlerweile weltweit für Katastrophen, Seuchen, Kriege etc. verwendet wird, welche auch nachhaltig wirtschaftlichen (und nicht nur menschlichen) Schaden anrichten.
Einige "Schwarze Schwäne" aus den letzten Jahren und Jahrzehnten: Die Finanzkrise (Zusammenbruch der Lehman Brothers Investmentbank kam doch unerwartet), Covid19 ("Corona" als Pandemie), Überfall Russlands auf die Ukraine 2022, 9/11 in New York, Vulkanausbruch auf Island legt Flugbranche europaweit ziemlich lahm, Israel-Palästinenser 2023ff.
Natürlich kann ein "Black Swan" auch relativ regional auftreten - so zog es im Zuge der Finanzkrise auch die Hypo Alpe Adria Bank aus Kärnten in den Abgrund - mit hohen Kosten für das Land Kärnten und auch die österreichischen oder bayerischen Steuerzahler. Diese Pleite kam aber nicht wirklich plötzlich. Ein hier vielleicht noch besseres Beispiel ist das Auffliegen der Betrugscausa "Commerzialbank Mattersburg", welche dem Land Burgenland und einigen nicht spareinlagengesicherten Anlegern unerwartet viel Geld kostete. Auch der "Wirecard-Skandal" hatte gröbere Auswirkungen.
Prinzipiell wird "Black Swan" aber zumeist nur bei überregionalen Problemen/Katastrophen/Ereignissen/Kriegen etc. verwendet.
Ein "Black Swan" kann jederzeit überraschend auftreten. Absichern kann man sich als Anleger nur doch ein breit gestreutes Portfolio ("nicht alles auf eine Karte setzen") oder bei Aktien durch "Stop-loss-Orders", welche bei spontan eintretender Börsenpanik zumindest die Verluste begrenzen. Da es aber viele solcher Orders gibt, beschleunigen diese oft sogar die "Verkaufspanik" an den Börsen.
Manche Anleger nutzen den plötzlich auftauchenden "Black Swan" aber auch und kaufen genau dann, wenn die Börsenpanik ihren Höhepunkt erreich haben: Also günstig. Das ist aber nur zu empfehlen, wenn man einerseits an eine baldige Beruhigung der Szenerie glaubt, andererseits auch notfalls einen langen Atem hat und nur Werte kauft, die die neue Krise auch überstehen sollten. Versorger sind dann z.B. besonders stark gefragt, zyklische Werte trifft die Börsenpanik dann üblicherweise härter.
Diese "Black-Swan-Spekulanten" halten immer ein wenig Cash - um dann gleich an den ersten Tagen der Panik auf Einkaufstour zu gehen.