Abgesehen von der Integration vieler englischer Begriffe in der Finanzwelt gibt es auch in der deutschen Sprache einige Exoten. Als Paradebeispiel kann man hier die "Gewinnwarnung" bezeichnen. Ein Begriff, der 2001 schon in Deutschland als heißer Kanditat für das "Unwort des Jahres" galt und dies dann 2008 (im Zuge der Finanzkrise) in Österreich auch tatsächlich wurde.
Denn 2008 mussten sehr viele Unternehmen ihre Quartals- oder Jahresprognose innerhalb des Jahres drastisch ändern - und genau das bezeichnet man als Gewinnwarnung.
Erhält ein Unternehmen Informationen, dass man die prognostizierten Zahlen nicht einhalten kann, hat unverzüglich (um Insiderhandel zu vermeiden) eine entsprechende Mitteilung (=Gewinnwarnung) des Unternehmens zu erfolgen.
Hierbei kann es sich um geringere Gewinne, aber auch um höhere Verluste (als ursprünglich vorausgesagt) handeln.
Gewinnwarnungen führen zumeist zu fallenden Kursen (je nach Ausmaß der Korrekturen) - oft hat aber auch der Markt (bzw. die Analysten) die Gewinnwarnung schon vorweggenommen.
Verlustwarnung oder auch Gewinnminderung wären wohl treffendere Bezeichnungen für die Gewinnwarnung.