Ein Lieblingswort von geprügelten Aktionären ist der Turnaround. Insbesondere, wenn man die Aktie, die einen solchen geschafft hat, schon längere Zeit vor dem sogenannten Turnaround besessen hat.
Denn der Turnaround (= turn around - umdrehen, Umschwung) bezeichnet das (positive) Ende einer schwachen Phase eines Unternehmens. Bei Aktiengesellschaften ist damit vordergründig das Wiedererreichen der Gewinnzone (nach einer Phase von Verlusten) gemeint. Oft wird "Turnaround" aber auch schon verwendet, wenn die Verluste rückläufig sind bzw. ein Negativlauf eingebremst werden konnte.
Wird ein voraussichtlicher Turnaround eines Unternehmens verkündet, ist dies zumeist mit starken Kursanstiegen verbunden. Doch man sollte in Sachen Turnaround auch selektiv vorgehen: Denn ein angekündigter Turnaround ist noch kein geschaffter Turnaround. Erst wenn das betreffende Unternehmen nachhaltig in die schwarzen Zahlen kommt und dann auch fähig ist, Dividende an Aktionäre zu verteilen, verdient der Turnaround seine Vorschusslorbeeren.
Ein gutes Beispiel war z.B. das Verkünden des Turnarounds bei der AUA im Jahr 2008 - ein Jahr später war die fast marode Airline im Besitz der Lufthansa...
Viele (spekulative) Anleger verkaufen genau in solchen Euphoriephasen - nachdem Sie vorher bei starken Unternehmensverlusten sehr günstig eingekauft haben. Das ist allerdings schon eine höhere Kunst der Aktienanlage und sollte nur von Profis versucht werden. Denn zumeist dauert es bei den meisten Aktien in Bedrängnis sehr lange, bis diese wieder vom Turnaround sprechen können. Manche schaffen diesen nämlich nie...
Der normale Anleger freut sich jedoch angesichts eines Turnarounds und wird in den meisten Fällen auch bald wieder mit steigenden Kursen und Dividenden belohnt.