Langsam -aber sicher- werden auf den österreichischen Straßen immer häufiger Elektrofahrzeuge gesichtet. Während Autos mit Erdgasantrieb stagnieren und Wasserstofffahrzeuge noch in der Entwicklungphase stecken, waren die Neuzulassungen beim Elektroantrieb 2020 in Österreich erstmals fünfstellig.
Damit sind die Elektroautos bei den Antriebsarten zwar weiterhin auf dem Vormarsch - bleiben aber bezüglich Gesamtzulassungen von PKW noch im einstelligen Prozentbereich.
Noch immer relativ überschaubare Reichweiten und ein hoher Anschaffungspreis im Vergleich zu einem Benziner oder einem Dieselantrieb lassen insbesondere die Privatkunden noch zögern. Rund 80% der Neuanmeldungen von E-Cars entfallen in den letzten Jahren auf Unternehmen, Behörden und Vereine - hier locken ja auch besondere steuerliche Vorteile!
Privatkunden verwenden Elektroautos zumeist als Zweitwagen oder Cityflitzer, bei Unternehmen ist die Anschaffung eines E-Cars aber oft schon eine lohnende Investition: Passt das Anforderungsprofil (der Einsatzbereich bzw. die Nutzungsfrequenz des Autos) und sind Lademöglichkeiten vorhanden, kann sich ein Vergleich mit einem Verbrenner schon locker ausgehen. Darüber hinaus sind oft auch Imagegründe ("grüner Lifestyle") sehr relevant für Unternehmen, welche beim Ankauf auch von staatlichen Förderungen profitieren.
Im Privatkundenbereich ist aber derzeit der Hybridantrieb (noch einige Jahre) der große Superstar: Die Mehrkosten des sparsamen Antriebs sind nicht so hoch wie beim Elektroauto und sind bei starker Fahrzeugnutzung schon sehr bald "drin" - darüber hinaus ist auch die Reichweitenangst sowie das Vorhandensein von disponiblen Ladestellen nicht relevant. 2025 könnten die "Hybriden" bei den Neuzulassungen sogar schon die Benziner überholen.
Sehen Sie hier die Entwicklung der "Alternativantriebe" in Österreich (jeweils Bestand zum Jahresende) - man sieht schon durchaus, dass sich hier eine Mobilitätswende abzeichnet.
Einzig der technische Fortschritt beim Elektroantrieb bzw. auch beim Wasserstoffantrieb wird entscheiden, wohin die Reise geht - und wie schnell diese erfolgt.
Jahr | Elektroautos | Erdgasautos | Hybridautos | Wasserstoffautos |
---|---|---|---|---|
2025e | 240.000e | 2.000e | 410.000e | 70e |
2024 | 200.603 | 2.172 | 329.935 | 62 |
2023 | 155.491 | 2.342 | 250.983 | 67 |
2022 | 110.225 | 2.564 | 189.686 | 62 |
2021 | 76.539 | 2.654 | 136.974 | 55 |
2020 | 44.498 | 2.752 | 83.315 | 45 |
2019 | 29.523 | 2.602 | 51.817 | 41 |
2018 | 20.831 | 2.365 | 36.549 | 24 |
2017 | 14.618 | 2.433 | 27.494 | 19 |
2016 | 9.073 | 2.457 | 20.033 | 13 |
2015 | 5.032 | 2.475 | 15.862 | 6 |
2014 | 3.386 | 2.397 | 12.822 | 3 |
2013 | 2.070 | 2.219 | 10.504 | 0 |
2012 | 1.389 | 1.826 | 8.100 | 0 |
2011 | 989 | 1.572 | 6.060 | 0 |
2010 | 353 | 1.312 | 4.792 | 0 |
Quelle: Statistik Austria, jeweils am Jahresende, e= Schätzung Geldmarie
Deutlich zu sehen: Hybridfahrzeuge boomen seit vielen Jahren, auch Elektroautos legen kräftig zu. Erdgasantrieb wird wohl keine Option mehr sein und Wasserstoffautos sind weiterhin in der Testphase und werden wohl noch ein paar Jahre benötigen...
2022 hat sich der proportionelle Zuwachs bei den Elektroautos aber vorerst einmal etwas eingebremst - das Elektroauto ist noch nicht wirklich im Mittelstand angekommen. Auch 2023 gab es keine "Elektroautorevolution", wiewohl die Anzahl der Neuzulassungen wieder ansteigend war. 2024 nahmen die Neuzulassungszahlen beim E-Car sogar ab!
Jahr | Hybrid neu*1 | % Gesamt | Elektro neu | % Gesamt |
---|---|---|---|---|
2025e | 96.000e | 35,0e | 42.000e | 16,0e |
2024 | 81.018 | 32,0 | 44.622 | 17,6 |
2023 | 67.586 | 28,2 | 47.621 | 19,9 |
2022 | 54.126 | 25,1 | 34.165 | 15,9 |
2021 | 56.596 | 23,6 | 33.366 | 13,9 |
2020 | 33.667 | 13,5 | 15.972 | 6,4 |
2019 | 16.505 | 5,0 | 9.242 | 2,8 |
2018 | 9.401 | 2,7 | 6.757 | 2,0 |
2017 | 8.293 | 2,3 | 5.533 | 1,5 |
2016 | 4.711 | 1,4 | 3.826 | 1,2 |
2015 | 3.512 | 1,1 | 1.677 | 0,5 |
2014 | 2.360 | 0,8 | 1.281 | 0,4 |
2013 | 2.573 | 0,9 | 654 | 0,2 |
Quelle: Statistik Austria, jeweils am Jahresende, *1: Benzin/Elektro, Diesel/Elektro und Plug-In in Summe, e= Schätzung Geldmarie
Auch hier klar erkennbar: Bei den Neuzulassungen von PKW legen Hybridfahrzeuge und Elektroautos Jahr für Jahr Steigerungen hin. Beide zusammen kamen 2022 schon auf ca. 40% der Gesamt-Neuzulassungen. 2024 waren es immerhin schon 49,5% für Alternativantriebe, 2025 werden es wohl erstmals über 50%.
Jahr | Gesamtzahl in Mio. PKW | Diesel in % | Benzin in % | Hybrid in % | Elektro in % |
---|---|---|---|---|---|
2025e | 5,28 | 46,0e | 41,5e | 7,8e | 4,6e |
2024 | 5,232 | 48,0 | 41,8 | 6,3 | 3,8 |
2023 | 5,185 | 49,9 | 42,2 | 4,9 | 3,0 |
2022 | 5,151 | 51,5 | 42,6 | 3,7 | 2,1 |
2021 | 5,134 | 52,9 | 42,8 | 2,6 | 1,5 |
2020 | 5,091 | 54,2 | 43,1 | 1,7 | 0,9 |
2019 | 5,040 | 55,0 | 43,2 | 1,0 | 0,6 |
2018 | 4,979 | 55,8 | 43,0 | 0,7 | 0,4 |
2017 | 4,899 | 56,6 | 42,5 | 0,5 | 0,3 |
2016 | 4,822 | 57,0 | 42,3 | 0,4 | 0,2 |
2015 | 4,748 | 56,9 | 42,5 | 0,3 | 0,1 |
2014 | 4,694 | 56,7 | 42,8 | 0,3 | 0,1 |
Quelle: Statistik Austria, jeweils am Jahresende, e= Schätzung Geldmarie
Hier lässt sich gut ablesen, dass der PKW-Bestand in Österreich nach wie vor steigende Tendenz aufweist! Der Antriebsartenprimus Diesel hat seit 2016 (auch ob Dieselskandal) durchaus gelitten und verliert weiter (2023 schon unter 50% gefallen!), wird aber wohl noch einige Jahre die Nummer 1 bleiben.
Durch die Dieselschwäche hat sich der Anteil der reinen Benziner einige Zeit wieder leicht erhöht, verliert aber auch aktuell Anteile. Langsam -aber sicher- kriegen auch Hybridfahrzeuge (auch durch die strengeren Abgasnormen, höhere Steuern und Vorgaben für Autohersteller) einen relevanten Anteil. Ähnliches gilt auch für die Elektoautos, welche 2021 erstmals die 1%-Marke bezüglich Gesamtanteil überschritten haben und 2023 die 3%-Marke überspringen konnte. Derzeit (Stand Anfang 2025) schwächeln die Elektroautos aber etwas.
Zweistellige Anteile von Elektro- oder Hybridfahrzeugen gemessen am Gesamt-PKW-Bestand werden aber wohl noch ein paar Jahre benötigen. Beim Hybridantrieb könnte es diesbezüglich aber schon ca. 2026 soweit sein.