Bezüglich Energiesparen kann man sich natürlich lange mit Glühbirnen, LED oder Stand-By-Geräten beschäftigen (auch das macht Sinn), so wirklich relevant wird es aber in unseren Breiten beim Heizen. Zumindest von Oktober bis in den März muss bei uns überall geheizt werden, oft kommen auch noch September oder April bzw. sogar Mai hinzu - das Klima im Herbst/Winter/Frühling entscheidet also massiv, wie sich der landesweite bzw. individuelle Energieverbrauch entwickelt...
Neben dem Klimaschutz (es gibt keine wirklich 100% umweltfreundliche Heizform!) ist den Menschen natürlich das eigene Geldbörserl sehr nahe - und da ist es schon sehr angebracht, sich zu Beginn einer Heizsaison (und ab und an auch im Laufe einer solchen) einmal anzusehen, wie denn die Heizung im Haus bzw. der Wohnung eingestellt ist.
Egal, für welche Heizform man sich entschieden hat und wie gut das Haus bzw. die Wohnung isoliert ist: Die Wahl der richtigen Raumtemperatur spart viel bis sehr viel Geld!
In den meisten Haushalten ist nämlich die Raumtemperatur in der Heizperiode deutlich zu hoch, vielfach werden auch Räume stark erwärmt, die man gar nicht bzw. nur wenig beheizen sollte:
Die ideale Raumtemperatur beträgt nämlich zwischen 20 und 23 Grad (je nach Raum), für den Wohnbereich bzw. den ständigen Aufenthalt (z.B. Wohnzimmer, Arbeitszimmer etc.) werden im Schnitt 21 Grad empfohlen.
Senkt man die Raumtemperatur im Haus bzw. der Wohnung nur um durchschnittlich 1 Grad, so ergibt sich eine Ersparnis von 5 bis 7 Prozent der jährlichen Heizkosten! Und nachdem die da und dort mehrere tausend Euro beträgt (z.B. bei den teuren Ölheizungen), ist das schon ein Batzen Geld...
Natürlich ist das Wärme- bzw. Kälteempfinden der Menschen sehr unterschiedlich und vielen ist bei 21 Grad schon kalt - aber es macht natürlich auch Sinn, wenn man statt auf 24 Grad nur auf 23 Grad aufheizt...
Darüber hinaus sollte man unbedingt auch jeden einzelnen Raum durchschreiten und dessen Erwärmung individuell regeln. Während es im Wohnzimmer, im Badezimmer, im Arbeitszimmer oder im Kinderzimmer ruhig warm sein darf (nach individuellen Vorlieben), muss die Küche wohl nicht dauerhaft 23 Grad haben.
Auch das WC, den Eingangsbereich oder einen Abstell- bzw. Vorratsraum muss bzw. sollte man nicht so warm halten, wie den Wohnbereich. Dreht man hier das eine oder andere Grad runter, wird sich die Energierechnung im nächsten Jahr deutlich erholen...
Fährt man im Winter auf Urlaub, so muss die Wohnung bzw. das Haus natürlich auch nicht durchgeheizt werden. Hier die Heizung ganz abzustellen, ist aber auch nicht zu empfehlen: Einerseits drohen Frostschäden, andererseits kostet das "Neuaufheizen" oft mehr, als wenn man mit moderater Temperatur (z.B. 16 bis 18 Grad) heizt und bei der Rückkehr wieder aufdreht. In besonders modernen Haushalten lässt sich dies sogar schon via App aus der Ferne steuern - bis man zu Hause ist, ist die Temperatur im Haus dann auch schon wieder wohlig warm. Oder man bittet den "Hausbewacher" rechtzeitig um einen Dreh am Schalter...
Auch Zeitschalter zur Regulierung der Raumtemperatur können bei längerer Abwesenheit durchaus Sinn machen - da und dort sogar nur, wenn die Wohnung untertags nicht bewohnt wird.
Sehr wesentlich in Sachen Energiebedarf ist auch das Lüften. Diesbezüglich kann man überall lesen: Kurzes und mehrmaliges Stoßlüften (4-5 Minuten intensiv, nicht nur Fenster kippen sondern ganz aufmachen) ist effektiver und spart auch deutlich mehr Energie, als wenn man eine halbe Stunde nur das Fenster kippt. Sogar beim Stoßlüften kann es (je nach Heizsystem) Sinn ergeben, die Heizung kurz runterzustellen.
Was für den Winter gilt, gilt natürlich auch für den Sommer: Diverse Hitzewellen und gestiegenes Komfortbedürfnis haben dazu geführt, dass immer mehr Klimageräte in Wohnungen und Häusern verbaut sind. Auch diesbezüglich sollte man nicht übertreiben und im Hochsommer die Wohnung zum Eiskasten machen. Wer in den (kälteren) Morgen- bzw. Abendstunden intelligent lüftet bzw. in der Nacht kräftig die Fenster aufmacht, kann auch hier Gutes für Geldbörse UND Umwelt tun.