Schon ca. 500.000 Kachelöfen gibt es in Österreich. Tendenz weiter steigend. War der Kachelofen vor einigen Jahren noch eher ein Designelement für "schöner Wohnen" im Wohnzimmer, so ist er mittlerweile eine sehr attraktive Form in Sachen Hauptheizung geworden.
Ein Kachelofen ist im Prinzip ein gemauerter Grundofen (der mit Holz beheizt wird), welcher mit Kacheln (individuell gestaltet) umhüllt wird.
Neue Kachelöfen in kleinen bis mittleren Niedrigenergiehäusern (welche heutzutage schon Standard sind) eignen sich mittlerweile durchaus zur Beheizung des ganzes Hauses. Mit Pufferspeicher und z.B. einer Wandflächenheizung sowie in Kombination mit einer kleinen Solaranlage (ca. 6m2 Fläche) für das Warmwasser (vordergründig im Sommer) werden hier von Hafnern in ganz Österreich schon interessante Varianten angeboten.
Vorab: Ein Kachelofen ist kein Normprodukt. Je nach Rauchfanggröße und Standort des Rauchfangs zaubern die Hafner idividuelle Lösungen in Ihr Haus. Bei Neubau eines Eigenheims sollte man daher unbedingt vor dem Baubeginn das Gespräch mit einem Hafner suchen. Möchte man einen Kachelofen nachträglich einbauen, sollte man zum Beratungsgespräch im Idealfall schon ein Gutachten eines Rauchfangkehrers mitnehmen. Liegt der Rauchfang in der Mitte des Hauses, ist das sicher kein Fehler.
Der wesentliche Vorteil des Kachelofens: Günstige Wärme durch Heizen mit Holz. Ein Kachelofen muss 1x bis 2x am Tag (je nach Dimension des Ofens bzw. Heizbedarf) eingeheizt werden und speichert dann die Wärme noch lange Zeit nach. Auch die Strahlungswärme von Kachelöfen gilt als wesentlicher Vorteil - die Wärme wird nicht nur über die Luft abgegeben sondern direkt in den Körper. Es wird kein Staub aufgewirbelt und die Luft wird auch nicht so trocken wie bei anderen Heizsystemen.
Der Kachelofenverband spricht von ca. 200 Euro Heizkosten pro Heizperiode - das erscheint der Geldmarie fast schon zu günstig (auch wenn es als Durchschnittswert angegeben ist). Sollen es aber 300 oder 400 Euro sein - das wäre noch immer sensationell günstig.
Kachelöfen zum Heizen ganzer Wohnungen bzw. Häuser werden in der Preisspanne von 10.000 bis 25.000 Euro angeboten (je nach Dimension und Heizbedarf) - natürlich gibt es auch kleinere bzw. günstigere Modelle. Wenn Sie den Kachelofen als Hauptheizung verwenden, gibt es auch noch (je nach Bundesland unterschiedliche) Förderungen: Mit 1.500 Euro bis 3.000 Euro können Sie hier rechnen.
Kleinere Modelle von Kachelöfen (z.B. nur für einen Wohnraum) gibt schon ab ca. 5.000 Euro. Mit solchen kann man z.B. in der Übergangszeit auch wunderbar den einen oder anderen Raum (bzw. eine kleine Wohnung, ein kleines Haus) heizen.
Der größte Nachteil des Kachelofens: Man muss diesen in der Heizperiode 1-2x täglich anheizen. Was aber für viele "Zündler" gar kein richtiger Nachteil ist. Auch die Lagerung des Holzes benötigt etwas Platz - und die Asche muss ab und an ausgeräumt werden. Für viele auch ein Nachteil: Kachelöfen brauchen einigen Platz - und der ist in der Regel nicht im Keller...
Ist kein Platz für einen Kachelofen (oder ist Ihnen dieser einfach zu teuer), so ist ein gemauerter Kaminofen (oder auch "Heizkamin") eine interessante Alternative.
Diese Kaminöfen haben zwar nicht die Speicherkapazität von Kachelöfen (eignen sich auch selten als Alleinheizung), bieten aber immerhin noch Wärme und jede Menge Behaglichkeit. Das Feuer kann wunderbar durch große Glastüren beobachtet werden - allerdings ist der Heizwert durch den höheren Verbrauch von Verbrennungsluft beim gemauerten Kaminofen geringer.
In früheren Zeiten gab es noch häufig den sogenannten "offenen Kamin". Dieser wird heute fast gar nicht mehr angeboten - die Wärmeeffizienz ist nämlich bei solchen Öfen sehr gering. Es knistert zwar nett und ist vordergründig auch warm (wie am Lagerfeuer) - die Raumwärme bleibt aber auf Dauer gesehen auf der Strecke.
Kaminöfen finden sich zumeist im Preisband zwischen 3.000 und 8.000 Euro - je nach Dimension und Arbeitsaufwand.
Kaminmöbel sind da schon wesentlich günstiger - schon ab ein paar hundert Euro aufwärts bekommt man einigermaßen funktionierende Öfen. Diese kleinen Öfen haben den Namen nicht zu Unrecht - sie kann man durchaus mit einem transportablen Möbelstück vergleichen.
Der Aufbau (und auch ein eventuelles Entfernen) eines Kaminmöbels ist demnach rasch geschehen - eine Abnahme durch den Rauchfangkehrer ist jedoch auch bei Kaminmöbeln notwendig.
Der Heizwert von Kaminmöbeln ist jedoch äußerst gering - als Raumheizung (für nicht allzugroße Räume) sollte diese aber ausreichen.
Auch wenn die Investitionskosten bei einem soliden Kachelofensystem oder auch bei einem guten Kaminofen recht hoch sind: Sie werden damit ein Stückchen unabhängiger von nichterneuerbaren Energieträgern wie Öl oder Gas. Auch ständig steigende Stromkosten sowie schwankende Pelletspreise könnten Ihnen mit einem Kachelofen schon sehr bald recht egal sein - denn Holz war in den letzten Jahren ziemlich preisstabil.
Wer ein gut gedämmtes Haus hat oder baut, sollte diese Heizsysteme durchaus in Betracht ziehen!
Geldmarie-Linktipp: