Strom ist nicht immer gleich teuer. Insbesondere am Tag ist der Stromverbrauch sowie die Stromproduktion ob laufender Industrie und aktiver Haushalte etc. deutlich höher als in den Nachtstunden (wo mehrheitlich geschlafen wird). Durch die hohe Nachfrage am Tag ist Strom somit auch teurer während man in den Nachtstunden seitens Stromerzeuger oft Überkapazitäten hat.
Diese Überproduktion wird oft sogar dazu genutzt, billigen Strom zum Befüllen von Pumpspeicherkraftwerken zu verwenden (wo in der Nacht mit Billigstrom Wasser nach oben gepumpt wird und unter Tags damit teurer Spitzenstrom erzeugt werden kann) - aber auch Haushalte bzw. Firmen können vom günstigen Nachtstrom profitieren.
Der in Österreich umgangssprachlich zumeist als "Nachtstrom" bezeichnete Strom ist somit zumeist ein Produkt von Überkapazitäten in den Nachtstunden und kann daher auch deutlich günstiger angeboten werden als der "Tagstrom".
Oftmals werden Nachtstrom auch als "Niedertarif" oder "Niederstromtarif", Tagstrom als "Hochtarif" bzw. "Hochstromtarif" angeboten.
Bei den meisten Anbietern in Österreich gibt es den günstigen Nachtstrom von 22h abends bis 6h früh - Zeiten, in welchen der allgemeine Stromverbrauch deutlich geringer ist.
Nachtstrom ist in der Regel ca. 1/3 günstiger als Tagstrom - manche Anbieter werben hier sogar mit 50% (was man aber kaum nachvollziehen kann).
Die Trennung bei der Verbrauchsmessung erfolgte früher über 2 separate Stromzähler, bei moderneren Anlagen erfasst heute ein Zähler 2 Tarife automatisch.
In den meisten Haushalten macht ein Wechsel zu einem Nachtstromtarif wenig Sinn. In den Nachtstunden ist der Stromverbrauch tatsächlich sehr gering und der Nachstrom ist in der Regel auch mit ziemlich hohen Grundpreisen (Zählergebühren, Netzgebühren etc.) ausgestattet.
Bereitet man aber in den Abendstunden immer das Warmwasser auf (lässt sich dies auch technisch so einstellen) oder verfügt man gar über eine Wärmepumpe (Erdwärme, Luft-Wasser-Wärme etc.) mit Fußbodenheizung (in neueren Häusern sehr oft der Fall), so kann bzw. wird ein Nachtstromtarif wahrscheinlich Sinn machen und einiges Geld sparen.
Lassen Sie sich hier unbedingt vom Stromanbieter Ihres Vertrauens (bzw. auch dem Elektriker) gut beraten - nahezu jeder Stromanbieter verfügt über eigene Tarifmodelle für Wärmepumpen & Co.
Grundsätzlich gilt: Wer auch in den Nachtstunden viel Energie verbraucht bzw. den Energieverbrauch (z.B. durch Programmierung) in die Nachtstunden verlegen kann, sollte sich unbedingt bezüglich Nachtstrom- bzw. Niederstromtarifen informieren.
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