Wer sich für die Anschaffung einer eigenen Photovoltaikanlage interessiert, kommt an der Frage nicht vorbei: Wie lange kann man die gekauften Module auf dem Dach (oder sonstwo) in Betrieb lassen bzw. schlicht "Wie lange hält eine Photovoltaikanlage".
Nachdem die Photovoltaik erst seit den 2010er-Jahren in unseren Breiten so richtig in Schwung gekommen ist, gibt es diesbezüglich noch wenig verlässliche Zahlen: Immerhin sind Photovoltaikmodule der ersten Stunde mit den aktuellen Modulen nur eingeschränkt zu vergleichen.
Nachdem aber fast alle Hersteller von Modulen dieser Tage schon Leistungsgarantien von 90% der Ausgangsleistung für 10 Jahre bzw. 80% für 15 bis 20 Jahre geben, darf man den Zahlen in den vielen Formen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen, durchaus Glauben schenken:
Zwischen 20 und 35 Jahren können die Solarzellen in Betrieb bleiben, zumeist ist heutzutage von 25 bis 30 Jahren die Rede, welche die Module neuer Bauart Solarstrom in ausreichenden Mengen liefern.
Der jährliche Leistungsverlust eines Moduls liegt anfangs bei ca. einem Prozent pro Jahr - ist aber durch die Jahr für Jahr unterschiedliche Sonnenscheindauer bzw. auch durch andere Komponenten wie Verschmutzung oder Verschattung sehr schwer festzustellen.
Man kann aber davon ausgehen, dass nach rund 25 Jahren die Leistung der Solarmodule deutlich nachlässt - und genau dann stellt sich auch die Frage, ob man diese Module noch belässt, deinstalliert oder überhaupt in eine neue Anlage investiert.
Es macht demnach durchaus Sinn, zumindest die Jahreserträge der Anlage zu kennen (die sind auf dem Wechselrichter abzulesen, auch via Abrechnung der Einspeismenge kann man sich einigermaßen orientieren) - so kann man auch feststellen, wenn es zu deutlichen Leistungsverlusten kommt und folglich entsprechend reagieren.
Dass sich eine neue Photovoltaikanlage über die gesamte Lebensdauer ziemlich sicher auszahlt, ist unter Zahlt sich eine Fotovoltaikanlage aus? nachzulesen und ist mit "Ja" zu beantworten. So man schon ziemlich alt ist, darf man bei dieser Investition auch an die lieben Erben (so es solche gibt) denken - und -last but not least- auch an die Umwelt.
Ob man eine bestehende Anlage (welche in die Jahre gekommen ist und deren Erträge schon deutlich nachlassen) ersetzt oder nicht, ist dann ein sehr individuelles Rechenbeispiel.
Natürlich kann man die Photovoltaikanlage belassen, bis gar nichts mehr geht - so die Leistung aber deutlich unter 50% der Ersterträge fällt, darf man schon einmal zu rechnen beginnen, dann kann das "Aus" nämlich sehr bald kommen...
Zumeist wird die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt aber ohnehin durch den Wechselrichter aufgeworfen! Wechselrichter sind nämlich noch immer ziemlich unberechenbare Zeitgenossen und schaffen es kaum auf eine Lebensdauer von über 10 Jahren. Manchmal halten diese länger, manchmal aber auch kürzer...
Kalkuliert man mit einer Haltbarkeit von durchschnittlich 10 Jahren und hat nach 10 bzw. 20 Jahren Bestand der Photovoltaikanlage einen Tausch vorgenommen, so wird man beim nächsten Wechselrichterdefekt (z.B. nach 25 oder 30 Jahren) wohl ziemlich sicher keinen Austausch mehr vornehmen - insbesondere wenn klar erkennbar ist, dass die Photovoltaikmodule aktuell schon deutlich abbauen oder dies schon länger tun.
Es ist demnach eine klare Rechenaufgabe - und natürlich auch ein wenig ein "Glücksspiel", wann und ob man letztmalig in einen neuen Wechselrichter für die alte Anlage investiert.
Für eine derartige Kalkulation ist es natürlich sehr vorteilhaft, die Leistung der Anlage über die Jahre einigermaßen gut im Blick zu haben.