Heizen und Kühlen (Warmwasser, Kühlschrank, Tiefkühler, Klimaanlage etc.) bzw. die Waschmaschine sind allgemein als große Stromverbraucher bekannt. Dass aber der Geschirrspüler ebenso zu den stärksten Stromfressern im Haushalt gehört, oft sogar diesbezüglich Kühlschrank, Waschmaschine oder Tiefkühlschrank deutlich übertrifft, ist hingegen weniger stark verbreitet.
Geschirrspüler haben in den letzten Jahrzehnten fast jeden modernen Haushalt erobert und senken dadurch auch erfreulicherweise den Wasserbedarf, welcher beim händischen Geschirrreinigen im Normalfall ja deutlich höher ausfällt.
Dass aber der Geschirrspüler zumeist für 5 bis 10% des Haushaltsstromverbrauchs verantwortlich ist, manchmal sogar für mehr, ist weniger bekannt.
Während der Geschirrspüler in Sachen Wasserverbrauch (10 bis 20 Liter pro Spülgang sind da üblich) relativ sparsam agiert, entsteht durch das Erwärmen von Wasser dauerhaft großer Stromhunger. Dieser Hunger beträgt dann schon einmal 2-3 kWh pro Stunde!
Mit 280 Spülgängen pro Jahr rechnet man in der EU durchschnittlich - was bei Geschirrspülern der besten Klasse A+++ rund 200 Kilomwattstunden (kWh) pro Jahr bedeutet. Ältere Geschirrspüler bzw. Geschirrspüler mit höherem Verbrauch liegen da oft bei 400 Kilowattstunden pro Jahr - was bei einem Durchschnittsstromverbrauch von 3.500 bis 4.000 kWh pro Haushalt schon gut und gerne 10% des Jahresverbrauchs sind...
Stromkosten von 40 bis 80 Euro pro Jahr für den Geschirrspüler (in Österreich, in Deutschland mehr) wirken zwar auf den ersten Blick nicht enorm, bedenkt man aber, dass das in der Regel 1 bis 2 monatliche Stromrechnungen pro Jahr sind, für die alleine der Geschirrspüler sorgt (noch ohne Wasserverbrauch, Tabs und Spülmittel), ist das für viele wohl schon ein wenig überraschend...
Auch gibt es Haushalte mit besonders vielen Kindern, in welchen 2x pro Tag gekocht wird und damit deutlich mehr Geschirr anfällt - da kann es schon passieren, dass der Geschirrspüler in Dauerrotation läuft. Und dann wirds natürlich noch teurer...
Der individuelle Verbrauch hängt aber natürlich ganz vom persönlichen Verhalten sowie der gewählten Spülgangeinstellung ab:
So ist es sehr sinnvoll, schon beim Einkauf auf den Energieverbrauch des Geschirrspülers zu achten. Sparsame Geschirrspüler sind natürlich (ähnlich wie bei den Kühlschränken) zumeist teurer. Dann sollte man sich auch unbedingt einmal die Beschreibung durchlesen und darauf achten, welches der vielen Programme das Geschirr zufriedenstellend reinigt. Oft reicht nämlich auch ein Sparprogramm oder ein Kurzspülprogramm (lesen!) durchaus aus - das Maximalprogramm ist zumeist purer Luxus!
Häufig wird der Geschirrspüler auch dann eingeschaltet, wenn dieser noch gar nicht voll ist - ein weiterer Luxus. Räumt man den Geschirrspüler eng ein und wartet, bis er ganz voll ist, spart man viel Energie und Geld.
Ein weiterer Tipp: Sehr großes Geschirr, welches nur leicht verschmutzt ist, sollte man lieber kurz händisch abspülen - das spart dann viel Platz und reduziert die jährlichen Spülgänge deutlich.
Auch ist es durchaus sinnvoll, den eigenen Umgang mit Geschirr einmal grob zu analysieren: Braucht man für jeden neuen Kaffee ein neues Häferl, für jedes Brotstück ein neues Brett etc. - auch hier lässt sich viel Platz im Geschirrspüler einsparen.
Wer über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach verfügt, der schaltet dann ein, wenn die Sonne prächtig scheint (und erhöht damit den bei Photovoltaikanlagen wichtigen Eigenverbrauch), wer einen Nachtstromtarif (z.B. bei Wärmepumpen oft der Fall) hat, spült billiger in den Nachtstunden.
Weitere und interessante Infos zum Stromverbrauch von Geschirrspülern beim Linktipp:
Geldmarie-Linktipp: