Im Gegensatz zu den klassischen Ausschüttungsfonds (welche z.B. 1x im Jahr die Erträge an die Fondsbesitzer auszahlen), erfolgt bei thesaurierenden Fonds keine Ausschüttung der Erträge (Gewinne, Zinsen etc.). Diese werden direkt dem Fondsvermögen zugeführt und wieder angelegt.
Dadurch erhöht sich der Substanzwert des Fonds laufend und dieser kann dann zu einem späteren Zeitpunkt zu höheren Kursen/Preisen verkauft werden.
Thesaurierende Fonds werden auch Wachstumsfonds oder auch akumulierende Fonds genannt.
Nachdem der einstige Steuervorteil gegenüber den Ausschüttungsfonds ziemlich weggefallen ist, bleibt den thesaurierenden Fonds immer noch der Vorteil des durch die Wiederveranlagung erfolgenden Zinseszinseneffektes. Sehr ähnlich (aber nicht ident) ist hier die sogenannte Wiederanlage bei Ausschüttungsfonds - hier kann man (eigentlich schon ausgeschüttete Erträge) oft begünstigt wiederveranlagen und erreicht damit ähnliche Erträge wie bei thesaurierenden Fonds.
Beim thesaurierenden Fonds wird die KESt. direkt und jährlich an das Finanzamt abgeliefert - die Fondsgesellschaft errechnet jährlich die "ausschüttungsgleichen Erträge" des Fonds und führt diese ab ("Ausschüttungsfiktion").
Ob man nun einen Ausschüttungsfonds oder einen thesaurierenden Fonds nimmt, bleibt oft individuelle Geschmackssache. Viele Fondsgesellschaften haben vom gleichen Fondstyp jeweils einen thesaurierenden Fonds (oft in Kursblättern mit "T" markiert) und einen Ausschüttungsfonds (mit "A" markiert).
Möchte man längerfristig anlegen, ist wohl ein thesaurierenden Fonds leicht im Vorteil - sieht man gerne ab und zu eine Gewinnausschüttung auf dem Geldverrechnungskonto, ist wohl der Ausschüttungsfonds zu favorisieren.