Prognosen auf den Finanzmärkten gibt es zuhauf. Und wohl ca. 50% davon treffen nicht ein. So auch das Resultat beim letzten Versuch der Geldmarie, wesentliche Indikatoren der Finanzmärkte ein Jahr im Voraus einzuschätzen.
Im Vorjahr scheiterte die Geldmarie hauptsächlich am US-Markt - Dollar und Dow Jones konnten sich wesentlich besser behaupten als erwartet. Dafür waren die Prognosen bezüglich Zinsentwicklung, Goldpreis und Ölpreis ziemlich genau.
Auf ein Neues - hier finden Sie wieder die Jahresprognose der Geldmarie:
Titel | Kurs 14.9.10 | Progn. 12.9.11 | Kurs 12.9.11 | Richtig/Falsch |
---|---|---|---|---|
ATX | 2.511 | 2.800 | 1.969 | sehr falsch |
Dow Jones | 10.544 | 10.300 | 10.833 | falsch |
Euribor 1 Mt. | 0,616 | 0,90 | 1,34 | richtig |
Gold $ | 1.244 | 1.500 | 1.805 | richtig |
Euro/$ | 1,28 | 1,35 | 1,36 | sehr richtig |
Öl/$ | 79 | 95 | 113 | richtig |
ATX
2010 konnte sich der ATX bisweilen nicht besonders gut behaupten. Die guten Geschäftszahlen der meisten ATX-Werte wurden vielfach ignoriert - und Aktien nach wie vor gemieden. Auch die Angst vor Gewinneinbrüchen im Jahr 2011 ist in den noch eher niedrigen Kursen mancher Werte schon eingeflossen. So nicht wieder die Weltbörsen verrückt spielen und Wien mitreißen, spricht sehr wenig gegen einen höheren ATX. Die Dividenden und Gewinne für 2010 sollten Wien wieder Auftrieb geben - das KGV mancher Aktien spricht sehr für einen Einstieg an schwachen Tagen.
Dow Jones
Der Dow Jones wurde von mir im Vorjahr unterschätzt. Die Finanzprobleme des US-Staatshaushaltes sowie die neue Wirtschaftsmacht China werden aber wohl kaum einen großen Aufschwung der einstigen Wirtschaftslokomotive USA bringen. Die Strukturprobleme in Amerika sind einfach zu groß. Bestenfalls gehaltene Kurse - aber auch in den USA gibt es einige interessante Aktien...
Euribor
Bei den Zinsen wird sich wohl auch 2011 nicht viel tun. Die von manchen "Experten" befürchtete Megainflation dürfte weiterhin nur ein Schreckgespenst bleiben. Vielleicht ein leichter Anstieg, da man immer weniger Banken mit günstigem Geld durchfüttern muss. Möglicherweise die einfachste Prognose.
Gold
Ob Griechenland-Krise oder schlechte US-Konjunkturdaten: Auch 2010/2011 wird sich wieder die eine oder andere schlechte Nachricht einstellen. Ob das nun Spanien, Ungarn oder vielleicht auch Italien betrifft: Die schlechte Finanzlage so mancher europäischer Länder wird sicher auch 2011 für Schlagzeilen sorgen. Sanierungen der weltweit überzogenen Staatsfinanzen werden ebenso das Klima drücken. Der Goldpreis wird wohl weiter steigen - das Sicherheitsdenken ist nach der Finanzkrise noch deutlich größer geworden.
Euro zum US-Dollar
Obwohl der Euro gegenüber dem US-Dollar massiv an Boden eingebüßt hat, ist für die Geldmarie noch immer der Euro die stärkere Währung. Auch wenn man gegen den Euro ob der vielen Länder leichter spekulieren kann: Europa ist wirtschaftlich und sozial stabiler als man vielleicht denkt. Jedenfalls stärker als die USA. Ob sich diese Meinung im nächsten Jahr durchsetzt, ist allerdings (wie immer beim Dollarkurs) sehr fraglich.
Ölpreis
Zuletzt pendelte der Ölpreis recht konstant zwischen 70 und 80 Dollar/Barrel. Dieser Preis wäre auch für Erholung der Weltwirtschaft durchaus zumutbar. Verstärkte Nachfrage aus großen Schwellenländern (z.B. China, Indien, Brasilien etc.) könnten die Preise wieder stark antreiben - auch 100 Dollar sind nicht unmöglich.
Die Prognosen sind selbstverständlich ohne Gewähr!
Titel | Kurs 15.9.09 | Progn. 14.9.10 | Kurs 14.9.10 | Richtig/Falsch |
---|---|---|---|---|
ATX | 2.530 | 3.200 | 2.511 | falsch |
Dow Jones | 9.627 | 8.500 | 10.544 | sehr falsch |
Euribor 1 Mt. | 0,454 | 0,50 | 0,616 | richtig |
Gold $ | 999 | 1.200 | 1.244 | sehr richtig |
Euro/$ | 1,46 | 1,60 | 1,28 | sehr falsch |
Öl/$ | 69,38 | 85 | 79 | sehr richtig |
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