Ob Numismatik (Münzkunde), Notaphilie (Papiergeldkunde) oder Philatelie (Briefmarkenkunde) - der optische Zustand der jeweiligen Ware ist immer sehr relevant für den erzielbaren Preis. Und gerade in Zeiten vieler Käufe und Verkäufe von Sammlungen via Internet ist es unbedingt notwendig, sich im Vorfeld genauer über die jeweiligen Fachbegriffe zu informieren.
Schon unter Fachbegriffe Münzen finden Sie eine Vielzahl an wichtigen Basisinformationen für Münzensammler.
Finden Sie hier die wichtigsten Begriffe bezüglich Erhaltungsmerkmale von Münzen und Banknoten:
Solche Münzen sind bei Sammlern zumeist nicht nachgefragt. Diese Münzen weisen sehr starke Abnützungen und/oder Beschädigungen auf. Das Erkennen des Münzbildes ist schwer bzw. unmöglich. Nur besonders seltene Münzen könnten hier noch halbwegs interessante Preise erbringen.
Deutliche Abschläge gibt es auch für Münzen, die z.B. als Anhänger eingefasst wurden und dann (nach Entfernung) deutliche Spuren aufweisen. Selbst sonst ausgesprochen schöne Münzen werden durch solche Spuren ziemlich entwertet, fehlt gar ein Teil der Münze, wird der Preis (außer bei ganz alten Münzen, welche fast immer unrund bzw. beschädigt sind) ziemlich niedrig ausfallen. Gerade Münzen mit Maria Theresia oder Kaiser Franz Josef wurden sehr gerne als Anhänger verwendet.
Diese Münzen weisen schon deutliche Abnützungsspuren auf - das Münzbild ist zwar beeinträchtigt, aber noch klar zu erkennen. Bei Sammlern sind auch solche Münzen nicht sehr nachgefragt - nur bei sehr seltenen Münzen könnte man in dieser Erhaltung noch gute Preise erzielen.
Die Münze hat schon ein paar kleinere Fehler bzw. leichte Abnützungen (Gebrauchsspuren). Das Relief der Münze darf jedoch bei dieser Einstufung nur ganz leicht beschädigt sein.
Diese Münzen verdienen diesen Namen - durch nur sehr kurze Umlaufzeit sind auf der Münze noch kaum Abnützungen zu sehen. Nur minimale Abnützungserscheinungen an den höchsten Reliefstellen sowie der Schrift und im Bild werden hier erlaubt.
Keine Abnützungen sichtbar (Münze war zumeist noch nicht oder nicht schädigend im Umlauf). Sammlermünzen werden zumeist ab dieser Erhaltung ausgegeben. Auch die Bezeichnungen "prägefrisch" oder "bankfrisch" werden hier häufig verwendet - oft sind hier aber schon kleine Schäden bei der Erzeugung bzw. beim Transport in die Bank passiert - letztgenannte Bezeichnungen sind sind zumeist eher in den Bereich "vorzüglich" einzuordnen.
Solche Münzen werden tatsächlich händisch der Prägemaschine entnommen und sind auch bei genauester Betrachtung (unter der Lupe) fehlerfrei.
Hier handelt es sich um eine eigene Herstellungstechnik - die Münzen werden der Prägemaschine händisch entnommen und poliert (wird immer in Umschlägen/Etuis/Plastikverpackung ausgeliefert)
Das Putzen von Münzen ist unter Sammlern äußerst verpönt. Man geht davon aus, dass durch nachträgliches Behandeln der Münzen deren Zustand nur verschlechtert werden kann - und Gebrauchsspuren wie Kratzer etc. kann man ohnehin nicht wegputzen. Bei älteren Münzen gilt sogar die Patina (Schicht, die bei Kupfer- Silber- und auch Goldmünzen häufig vorkommt) quasi als Echtheitsbeweis.
Eine besonders dreckige Münze können Sie aber sehr wohl mit Wasser abspülen (säubern) - auch im Münzenhandel sind so einige "Wässerchen" zur Münzenpflege erhältlich.
Beim Linktipp (ganz unten) finden Sie einige Hinweise zum Pflegen und Reinigen von Münzen.
Auch bei den Banknoten gilt natürlich: Je besser erhalten und seltener, desto teuerer. Besonders bei den Banknoten tendieren Sammler fast immer nur zu besterhaltenen Noten - die Erhaltung I bzw. "kassenfrisch".
Die Erhaltung wird bei Banknoten zumeist in fünf römischen Zahlen angegeben:
Erhaltung I - kassafrisch (kassenfrisch) - Banknote war noch nie im Umlauf und ist fehlerfrei und absolut sauber. Keine Falten, keine Eckbüge. Oft auch verwendet: "unz" für unzirkuliert oder das englische "unc" für uncirculated
Erhaltung II - vorzüglich (vz. oder vzgl.) - Die Banknote wurde zwar schon 1x gefaltet, weist aber sonst keine Verschmutzungen und Knicke (Falten, Büge, Risse etc.) auf. Bei Sammlern auch noch oft gesuchte Qualität. Weitere Kürzel: XF oder EF für "extremely fine".
Erhaltung III - sehr schön (ss.) - Die Banknote ist in einem guten Zustand, wurde aber schon 2x gefaltet und weist auch kleine Eckbüge auf. Diese Erhaltungsstufe wird bei Sammlern schon seltener gesucht ist aber oft recht preiswert. In Englisch: "vf" - very fine.
Erhaltung IV - schön (s.) - Die Banknote hat schon deutlichere Umlaufspuren, wurde mehrfach gefaltet und weist neben ein paar Falten schon leichte Verschmutzungen auf. Englisch: "f" für fine.
Erhaltung V oder schlechter - minder erhalten - Solche Banknoten sind zumeist stark verschmutzt, haben viele Falten, Risse bzw. sind auch beschriftet (nur Originalautogramme von Elvis Presley & Co. sind hier nicht unbedingt wertmindernd;-). Für Sammler ziemlich uninteressant - als Geschenk oft recht günstig zu haben. Lassen Sie sich hier von Bezeichnungen wie "sehr gut erhalten" oder "gut erhalten" bzw. "very good" und "good" nicht täuschen!
Bei Banknoten wie auch bei Münzen sollte man vor Abgabe von Geboten (bei Auktionen) genau ersehen, um welche Qualität es sich hier handelt. Besonders im Bereich von besten Qualitäten ist eine Unterscheidung ohne genauer Untersuchung der Münze bzw. Banknote jedoch via Internet (bzw. Fotos) kaum möglich.
Bei sehr teuren Stücken ist demnach eine beigelegte Expertise bzw. ein seriöser Verkäufer (der die Ware auch seriös einschätzt) sicher hilfreich und fotolosen Stücken von Gelegenheitsverkäufern mit "Jubelbeschreibung" absolut vorzuziehen.
Hier noch einige Basistipps zur Wertermittlung von Münzen