Als man am 1.8.1934 (als Nachfolger des halben Schillings) eine neue 50-Groschen-Münze in Österreich in den Umlauf brachte, dürften so manche Herren (und vielleicht auch Damen) der Nationalbank nicht sehr gut aufgepasst haben. Die Münze sah nämlich der aktuellen 1-Schilling-Münze ziemlich ähnlich und sollte -vor allem in den Abendstunden- für so manchen Fehler sorgen...
Die aus 75% Kupfer und zu 25% aus Nickel bestehende Münze hatte mit 24 mm Durchmesser fast die gleiche Größe wie die 1-Schilling-Münze (26mm). Auch der Schilling bestand aus einer Kupfer-Nickel-Legierung und trug (wie auch die 50-Groschen-Münze) auf der Rückseite der Münze den Doppeladler.
Daraus resultierte natürlich eine sehr hohe Verwechslungsgefahr: Ein Schilling wurde schnell mit 50 Groschen (oder auch umgekehrt) verwechselt - der Ärger war damals (als 50 Groschen oder 1 Schilling noch einigen Wert hatten) wohl häufig ziemlich groß...
Die Münze erhielt vom Volk den ironischen Namen "Nachtschilling", sollte aber keine sehr lange Lebensdauer haben: Schon ab 21.1.1935 wurde der Nachtschilling durch eine anders gestaltete 50-Groschen-Münze ersetzt.
Den Nachtschilling (bzw. das 50-Groschen-Stück) gab es somit nur mit Jahreszahl 1934 im (kurzen) Umlauf - die Münze ist heute bei Sammlern durchaus hoch im Kurs und bringt bei Auktionen bzw. Verkäufen ca. 30 bis 200 Euro (je nach Erhaltungsgrad) ein.
Den Nachtschilling gab es als normale Umlaufmünze, aber auch schon in Prägequalität "stempelglanz" bzw. als "Polierte Platte".
Knapp über 8 Millionen davon wurden ausgegeben - in diversen Alben sind dieser Tage aber wohl nur noch einige tausend Stück erhalten...
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