Während die letzten Telefonzellen aus dem öffentlichen Raum nach und nach verschwinden, ist auch der Sammlermarkt für Telefonwertkarten ziemlich zusammengebrochen. In den 1980er-Jahren bzw. auch noch in den 1990ern und den frühen 2000ern waren Telefonwertkarten (wie sie in Österreich benannt wurden - in Deutschland ist "Telefonkarten" gebräuchlicher) nicht zur zum Telefonieren in Telefonzellen etc. beliebt sondern erfreuten sich auch bei vielen Sammlern großer Nachfrage.
In den 1980ern war Mobiltelefonie noch ziemlich weit weg entfernt vom großen Durchbruch. Somit war es nicht unüblich, da und dort eine Telefonzelle aufzusuchen. Nicht immer hatte man aber jederzeit Kleingeld (Schillinge in Münzenform) dabei - da war dann eine Karte mit Wertguthaben (zumeist 20, 50 oder 100 Schilling) schon in so mancher Geldbörse zu finden noch ehe man die Geldbörsen dann mit Kreditkarten, Einkaufskarten oder der Bankomatkarte befüllte.
Ab 1981 gab es diese Telefonwertkarten in Österreich - und sie sollten sich dann auch 2 Jahrzehnte größerer Beliebtheit erfreuen. Nach 2002 (der Euroeinführung) wurde der Verkauf dann aber eingestellt - die Handydichte war schon massiv gestiegen und die Telefonzellennutzung nahm somit auch Jahr für Jahr ab.
Interessant dabei: Findet man noch eine Telefonzelle mit Wertkartenfunktion, so dürften die alten Karten sogar noch funktionieren (soweit sie noch Guthaben aufweisen) - siehe Artikel in der Linksammlung!
Nachdem die Ausgabe von Telefonwertkarten eingestellt wurde und auch die Telefonzellen mit Wertkartenfunktion (ob des rasanten Aufkommens von Mobiltelefonen/Smartphones) immer rarer wurden, hat sich dies natürlich auch negativ auf die Telefonwertkarte als Sammlergut ausgewirkt.
Wo die Nachfrage bzw. die Verwendungsmöglichkeit gänzlich bzw. ziemlich wegfällt, sinkt natürlich auch der Preis...
Da geht es der Telefonwertkarte ähnlich wie den Briefmarken, welche allerdings nach wie vor (in deutlich geringeren Mengen) ausgegeben werden. Als Sammlergebiet ist die Telefonwertkarte (wie auch die Briefmarke) aber deutlich unattraktiver geworden was auch die Preise von Karten bzw. ganzen Sammlungen purzeln ließ.
Und doch lassen sich da und dort einige (bzw. sogar mehrere) Euro lukrieren, so man eine rare bzw. schon früher gesuchte Telefonwertkarte findet. Dienten die Telefonwertkarten anfangs noch primär dem Telefonieren, so wurde später auch die Verwendung mit Werbeaufschriften populär und auch jede Menge Motivaufdrucke wie Eisenbahnen, Sportler, Straßenbahnen, Prominente etc. wanderten nicht nur in die Telefonzelle sondern oft auch in umfangreiche Sammlungen.
Bei einer kleinen Recherche im Internet (Achtung: Die Geldmarie ist keinesfalls Spezialist/Experte in Sachen Telefonwertkarten!) war recht deutlich zu sehen: Die meisten Telefonwertkarten bringen nicht einmal mehr einen Euro ein.
Hat man Telefonwertkarten zu Hause (oder gerade geerbt), kann man sich ja einmal z.B. bei Willhaben umsehen, ob diese Telefonwertkarte(n) zu Preisen über 1 Euro gehandelt werden. Wenn nicht, kann man solche Karten idealerweise im Paket und nach Motiven (z.B. 4 Karten von Sportlern, 4 Karten aus einem anderen Land etc.) bündeln - dann wird die Verkaufswahrscheinlichkeit schon etwas höher. Wenn der Verkauf nicht gelingt, einfach etwas mehr Karten bündeln - oft sind riesige Sammlungen auf Willhaben, Ebay etc. zu finden, die dann früher oder später sehr wohl einen Käufer finden.
Vereinzelt gibt es dann sehr wohl Auktionen/Verkäufe, bei den Karten schon einmal zwei- bis dreistellige Erträge einbringen - hat man hier besondere Sammlungen bzw. gefragte Spezialgebiete oder Motive, lieber nicht den Sofortkauf um 1 Euro anbieten...;-)
So haben wir Auktionen von Telefonkarten des TÜV Berlin mit einem "Nominalwert" von 50 DM schon um 80 Euro gesehen, die 20 DM-Karte ging um 60 Euro weg. Eine TWK von MAX mit der nackten Madonna (Sängerin) ging um 22 Euro weg und so manche TWK von Firmen wird auch zwischen 5 und 10 Euro pro Stück verkauft.
Auch Post-Stammkunden-Vorzugskarten gingen um 10 bis 20 Euro weg, die ersten Telefonwertkarten-Serien der Post dürften auch gut gefragt sein.
Weitere Ergebnisse von Auktionen einiger Telefonwertkarten werden wir an dieser Stelle noch nachliefern - eine vollständige Auflistung geht sich aber leider nicht aus.
Ob die Telefonwertkarten nun neu (ungebraucht) sind oder ob diese schon verwendet wurden bzw. nur noch ein Restguthaben aufweisen, dürfte sich ob deren schlechter Verwendbarkeit schon ziemlich relativiert haben - ob dieser Eindruck täuscht, kann Ihnen aber nur ein wirklicher Experte versichern.
Fakt ist jedenfalls, dass das Sammeln von Telefonwertkarten zwar ziemlich unmodern geworden ist, es aber immer noch einen (kleinen) Sammlermarkt gibt. So Sie also eine TWK-Sammlung finden, könnte sich ein Wertecheck im Internet durchaus auszahlen!
Geldmarie-Linktipps: