Wohl die schwierigste Entscheidung, die im Vorfeld zum Hausbau (Hauskauf) fallen muss: Wie groß wird mein Eigenheim (meine Eigentumswohnung) bzw. welche Räume werden unbedingt benötigt und welche sind optionell noch später dran.
Als alter Versicherer von neuen Häusern hat die Geldmarie festgestellt: Viele Menschen dimensionieren Ihren zukünftigen Wohnraum wesentlich zu hoch.
Wohl resultiert dies (häufig, nicht immer) aus den ehemaligen Wohnverhältnissen: In der 50m2-80m2 Wohnung wird es ("Ihr Kinderlein kommet") viel zu eng und Frau und Mann sehnt sich nach mehr Wohnraum. Mann wäre ja oft nur mit Hubraum statt Wohnraum zufrieden - macht aber natürlich mit, denn selbst die "Höhlen" der Männer sind bei 60m2 und 1-2 Kindern beträchtlich in Gefahr geraten.
So findet sich die junge Familie dann (mit beträchtlichen Schulden) in einem Eigenheim mit 200m2 Wohnfläche plus Keller wieder - und hat große Probleme, diese auch halbwegs zu füllen. Mehrere leerstehende Zimmer sind bei Jungfamilien fast normal. Man beabsichtigt, diese irgendwann noch mit Freizeiträumen, Sauna etc. zu beleben - und ist plötzlich überrascht, wie leer das Wohnhaus aussieht.
Zumeist scheitert es einfach an den Finanzen: Ein Grundstück + Eigenheim (oft Fertigteilhaus) + eine intelligente Stromversorgung sind eine massive Belastung, die häufig dazu führt, daß man oft die Einrichtung der alten Wohnung mitnimmt (nur die Küche oder das Bad ist meistens und logischerweise ganz neu) und erst nach und nach (bei finanzieller Hochlage) neue Einrichtungsgegenstände nachdotiert.
Und nach 10 Jahren ziehen dann die ersten Kinderlein aus und die Wohnung wird noch um ein Stückchen größer. Von Scheidungen & Co. gar nicht erst mal zu reden.
Der Kardinalfehler: Die Sehnsucht nach Wohnraum führt zur Übertreibung bei der Dimensionierung des Hauses oder der Eigentumswohnung.
Die Geldmarie hat versucht, für den Durchschnittshaushalt notwendige Räumlichkeiten aufzulisten - natürlich ist es von Fall zu Fall absolut individuell, wie groß die einzelnen Räume wirklich sein sollen. Aber nehmen Sie einmal folgenden Durchschnittsraumbedarf pro Person an: 40 bis 45m2. Und das ist schon durchaus großzügig berechnet.
Und vielleicht noch (zum Draufsetzen) ein Lieblingsspruch der Geldmarie (leider nicht von mir): "Wir kaufen uns Dinge, die wir nicht brauchen und die wir uns nicht leisten können, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht leiden können".;-)
Kleiner Tipp: Liste ausdrucken und die persönlichen Größenvorstellungen dazuschreiben. Notfalls bei Freunden, Familie, Bekannten einen Maßstab mitnehmen und nachsehen, wie groß das wirklich ist. Bei vielen Räumlichkeiten (Kinderzimmer, WC, Badezimmer, Arbeitszimmer, Duschraum etc.) kann es natürlich sein, dass Sie davon mehrere brauchen/wollen. Also einfach x2 oder x3 rechnen.
Externe Räumlichkeiten
Überlegen Sie auch, ob Sie wirklich alles als eigenen Raum brauchen - viele Sachen lassen sich wunderbar kombinieren. (z.B. Gästeraum mit Arbeitszimmer oder der Trockenraum für die Wäsche mit einem Gartenraum). Normalerweise sollte es bei der (sinnvoll durchgeführten) Einzelrechnung zu halbwegs passenden Größenangaben kommen. Sollte die gewünschte Größe nicht mit dem Finanzhaushalt übereinstimmen, überlegen Sie insbesondere bei den "externen Räumlichkeiten", wieweit diese noch nachträglich (ohne wesentliche Zusatzkosten) adaptiert werden können.