Achtung: Die Inhalte dieses Artikels sind primär für Kids im Alter von 8 bis 12 Jahren konzipiert!
In den meisten Ländern Europas und auch in Österreich und Deutschland zahlt man seit dem Jahr 2002 mit Euro und Cent. Und doch sprechen ältere Leute bzw. auch eure Eltern ab und zu noch vom Schilling oder vom Groschen. Kein Wunder - sie sind mit der Schillingwährung aufgewachsen.
Schon 1924 wurde in Österreich die Schillingwährung eingeführt. Für 100 Groschen erhielt man damals einen Schilling - so wie man heute für 100 Cent einen Euro bekommt. Der Schilling löste damals die "Kronen" ab und galt bis 1938 in Österreich als Landeswährung.
Von 1938 bis 1945 war Österreich Teil des Deutschen Reiches und hatte darum auch die Reichsmark (1 Reichsmark = 100 Reichspfennig) als Währung.
Nach dem 2. Weltkrieg führte man in Österreich wieder den Schilling als Zahlungsmittel ein. Von 1945 bis 2002 konnte man in Österreich mit Schilling und Groschen zahlen - eine sehr lange Zeitspanne. Für viele Österreicher war diese Zeit eine sehr erfolgreiche - aus dem vom Krieg zerstörten Österreich entstand schön langsam wieder ein sehr erfolgreiches Land.
Viele Menschen konnten der Armut entkommen und mit dem sicheren Schilling konnten sich einige Menschen viel Geld ersparen bzw. nette Dinge kaufen.
Als man 1999 dann die Einführung des in vielen Ländern Europas geltenden Euro beschloss, war es (besonders für ältere Menschen) ein trauriger Abschied vom alten Geld. Immerhin verbanden sie sehr oft wirtschaftlich erfolgreiche Zeiten mit dem Schilling - und fürchteten sich vor einer neuen Währung.
Ab 1.1.2002 gab es dann auch in den Bankomaten das neue Geld (Euro) - und binnen weniger Wochen waren die meisten Schillinge in Euro umgetauscht. Am 28.2.2002 endete dann die Gültigkeit des Schillings.
Findet man noch alte Schilling und Groschen, so kann man diese (unter bestimmten Voraussetzungen) sogar noch bei der Österreichischen Nationalbank in Euro umtauschen. Münzen mit wenig Wert könnte man sammeln, bei Scheinen sollte man die Homepage der Nationalbank besuchen - vielleicht ist der Schillingschein ja noch gültig. Die letztgültige Serie der Scheine und Münzen kann jedenfalls unbegrenzt in Euro gewechselt werden.
Auch das Umrechnen von Schilling zu Euro war (und ist) für viele sehr schwer: Für 1 Euro musste man 13,7603 Schilling hinlegen. Plötzlich kostete etwas das vorher noch 100 Schilling gekostet hatte nun 7,27 Euro. Durch das oftmalig geschickt versteckte Aufrunden von Preisen kam es bei manchen Gegenständen auch zu höheren Preisen.
Auch heute rechnen noch viele Menschen (besonders bei höheren Geldbeträgen) in Schilling um. Erst langsam kann man sich bei einer Währungsumstellung an diese gewöhnen: Vielleicht seid ihr ja schon in einem Land mit einer anderen Währung gewesen - da muss man auch immer erst die Preise in Euro umrechnen um zu wissen, ob das jetzt billig oder teuer ist.
Von den Schillingmünzen waren zuletzt folgende Münzen im Umlauf: 1 Schilling, 5 Schilling, 10 Schilling, 20 Schilling (selten) und auch 50 Schilling (sehr selten). Auch gab es einige Sondergedenk- ,Silber- und Goldmünzen mit höheren Werten - bevor man diese zu Euro wechselt, sollte man zuerst feststellen (z.B. auf EBAY), ob diese Münzen nicht einen höheren Sammler- oder Materialwert haben.
Von den Groschenmünzen gab es zuletzt 10 Groschen und 50 Groschen - die geringeren Einheiten wie 1 Groschen, 2 Groschen oder 5 Groschen wurden in den letzten Jahren der Schillingwährung gar nicht mehr geprägt (zu geringer Wert).
Banknoten gab es vom Schilling zuletzt folgende: 20 Schilling ("Zwanzger"), 50 Schilling ("Fufzger"), 100 Schilling ("Grüner, Hunderter, Kilo"), 500 Schilling, 1.000 Schilling ("Schrödinger, Blauer, Fleckerl") und auch 5.000 Schilling ("Mozart"). In Klammern: Die Spitznamen der Banknoten.
Wer den Groschen nicht ehrt, ist den Schilling nicht wert. Bedeutet: Man sollte auch mit wenig zufrieden sein.
Jetzt ist der Groschen gefallen. Bedeutet: Jetzt hat es jemand verstanden.
Ich muss jeden Schilling 2x umdrehen. Bedeutet: Man muss besonders sparsam sein.
Die Sprüche kann man natürlich auch mit Cent und Euro verwenden;-)