Achtung: Die Inhalte dieses Artikels sind primär für Kids im Alter von 8 bis 12 Jahren konzipiert!
Von Schulden spricht man, wenn man sich von jemanden etwas geborgt hat, was man auch zurückgeben muss. Das ist meistens in Form von Geld (Geld wird ja eigentlich durch Schulden erzeugt, aber das würde jetzt zu weit führen) - kann aber auch eine Sache (welche man sich ausgeborgt hat) oder eine Gefälligkeit (z.B. den Mist runterbringen) sein.
Ganz einfach: Indem man sich etwas ausborgt.
Ein Beispiel: Du bist mit deinen Eltern in einem Geschäft und siehst etwas, was du unbedingt haben möchtest. Nachdem du gerade die nötige Geldsumme nicht dabei hast, borgst du dir das Geld von den Eltern aus und kaufst dir die gewünschte Sache.
Zumeist wirst du den Eltern das Geld dann gleich zu Hause zurückgeben (aus deiner Geldbörse oder aus dem Sparschwein) - vielleicht hebst du auch den entsprechenden Betrag von deinem Sparbuch ab. Deine Schulden sind somit wieder beglichen.
Anders wäre es, wenn du den Geldbetrag eigentlich gar nicht hast: Deine Eltern kaufen dir zum Beispiel ein teures Spielzeug (welches sie selbst nicht für dich bezahlen wollen) - aber du hast eigentlich gar nicht so viel Geld gespart.
Du wirst also eine Abmachung mit den Eltern treffen. Oft wird das so ablaufen: Einen gewissen Geldbetrag (den du schon gespart hast) gleich zahlen und den Restbetrag dann in kleinen, gleichmäßigen Beträgen (zu diesen sagt man dann auch "Raten"). Zum Beispiel könnten deine Eltern dann Teile des Taschengeldes zurückbehalten - bis deine Schulden gänzlich bezahlt sind.
Das Prinzip ist das gleiche wie bei oben erklärt: Man möchte sich etwas jetzt kaufen - hat das benötigte Geld derzeit aber nicht.
Somit leiht man sich Geld aus - zumeist in Form eines "Kredits" oder einer "Kontoüberziehung" bei Banken, welche Zinsen dafür verlangen. Das bedeutet, dass man den Banken dann nach dem Ausleihen mehr zurückzahlen muss, als man sich ursprünglich ausgeliehen hat.
Wer sich zum Beispiel 1.000 Euro auf 5 Jahre ausborgt, könnte schon locker 1.500 dafür zurückzahlen müssen (je nach aktueller Höhe der Zinsen).
Da ist es schon einfacher, wenn man sich das Geld in der Familie ausborgen kann und keine Zinsen dafür zurückzahlen muss (nur den ausgeborgten Betrag). Das ist allerdings nicht immer möglich.
Braucht man dringend Geld (wenn man zum Beispiel ein Haus baut oder eine Wohnung neu einrichtet), können Schulden durchaus Sinn machen. Denn wer sich ein eigenes Haus baut und darin wohnt, muss dann keine Miete mehr zahlen und spart dadurch Geld. Allerdings muss er anstatt der Miete nun seinen Kredit plus den Kreditzinsen rückzahlen - das passiert zumeist mit gleichmäßigen Beträgen, die man sich mit der Bank ausmacht.
Auch wenn man eine neue Firma gründet, benötigt man zumeist Geld - oft mehr, als man bisher gespart hat. Da sind Schulden auch sehr häufig - aber immerhin kann man sich ein Büro einrichten und die für das Unternehmen benötigte Handelsware einkaufen. Führt man seine Firma erfolgreich, kann man schon sehr bald die Schulden zurückzahlen.
Kann man die Schulden nicht zurückzahlen, könnte durchaus passieren, dass man die gekaufte Sache (Auto, Wohnung, Haus und so weiter) wieder verkaufen muss - die Bank (oder derjenige, bei dem man sich den Betrag ausgeliehen hat) möchte natürlich das Geld auch wieder zurückhaben.
Oft holt sich auch die Bank einen Teil des Einkommens (Lohn, Gehalt) direkt vom auszahlenden Arbeitgeber - das passiert allerdings nur, wenn man seine Schulden nicht rechtzeitig und regelmäßig zurückzahlt.
Schulden bei Banken kann eigentlich jeder Erwachsene haben, von dem die Bank auch glaubt, dass er den Betrag auch wieder zurückzahlen kann.
Ganz wichtig dabei: Man muss ein eigenes (regelmäßiges) Einkommen haben und man sollte nicht schon zu viel Schulden haben. Banken wissen genau, wieviel Schulden jemand schon bei anderen Banken und Kreditgebern hat. Sie müssen dazu nur kurz in den Computer sehen.
Wer schon bei der Rückzahlung von Schulden Probleme hatte, wird von Banken kein Geld mehr bekommen. Zuerst müssen die alten Schulden zurückgezahlt werden.
Da Kinder kein eigenes Einkommen haben, dürfen Sie auch keine Schulden machen.
Jeder dritte Erwachsene in Österreich hat Schulden. Was aber nicht immer bedeutet, dass Schulden etwas ganz Negatives sind.
Verwendet man das ausgeliehene Geld nämlich sinnvoll, sind Schulden oft die einzige Möglichkeit, sich etwas gleich zu kaufen.
Ein Hausbau, ein Wohnungskauf, ein Grundstückskauf, eine Firmengründung und Ähnliches ist oft nur mit Schulden möglich - denn kaum jemand hat in seiner Kindheit schon 100.000 Euro oder mehr gespart. Auch die Eltern können und wollen derart hohe Summen nur selten ihren Kindern verborgen.
Da sind Kredite oft durchaus sinnvoll und richtig - man sollte diese aber auch zurückzahlen können.
Wirklich schlecht sind aber Schulden, die man für Dinge ausgibt, welche keinen dauerhaften Sinn machen. Wer Schulden für Dinge macht, welche man eigentlich nicht wirklich benötigt (oder nur zum Angeben kauft), ist selbst schuld, wenn diese Dinge dann irgendwann wieder der Bank gehören und man dann (wegen der Zinsen für den Kredit) noch mehr Schulden hat als vorher.
Nachdem Schulden somit zusätzliches Geld kosten (das man oft nicht hat), sollte man diese so rasch wie möglich wieder zurückzahlen.
Was bei kleinen Schulden (zum Beispiel für einen Autokauf) deutlich leichter ist, als für einen Hauskauf.
Wenn jemand sagt, er hätte Schulden, bedeutet das aber nicht immer, dass er arm ist. Denn wenn er sich mit den Schulden etwas wertvolles gekauft hat, könnte er das ja auch irgendwann wieder verkaufen. Das funktioniert aber nur gut bei Sachen, welche nicht an Wert verlieren: Ein Auto, ein Motorrad, ein Handy oder ein Fernseher verlieren zum Beispiel rasch und laufend an Wert und können somit später nicht mehr zum Kaufpreis verkauft werden.
Wenn schon Schulden machen, dann gut darauf achten, wofür man das Geld ausgibt. Und auch darauf, dass man die Schulden so rasch wie möglich wieder los wird. Ohne Schulden ist das Leben nämlich deutlich einfacher und wohl auch schöner.