Pro Jahr landen in Österreich pro Person ca. 30 Kilo an Lebensmittel in der Mülltonne. Teilweise noch originalverpackt und neu, teilweise knapp über dem Mindestablaufdatum, teilweise verdorben und ungenießbar. Das entspricht ca. 10-15% des Gesamtverbrauchs an Lebensmitteln und kostet pro Person und Nase ca. 100 Euro pro Jahr. Bei manchen mehr, bei manchen weniger.
Wäre dieser "Gesamthaushalt Österreich" ein Unternehmen, würde die Geschäftsleitung angesichts solcher Posten mit Sicherheit aufstöhnen und die veranwortlichen Mitarbeiter umgehend feuern.
Die Misere beginnt oft schon beim Einkauf: Es wird einfach viel zu viel eingekauft. Auch wenn man sich fleißig bemüht, das Eingekaufte auch zu verspeisen (was dann viele Figurstudios, Fitnesscenter bzw. Hersteller von Abnehmpräparaten erfreut) - es verbleibt noch immer jede Menge im Kühlschrank. Eine Vielzahl an interessanten Tipps für den nächsten Einkauf hat die Geldmarie hier für Sie erstellt: Einkauftipps.
Bevor man sich in den Supermarkt begibt, sollte man einmal eine "Bestandsanalyse" des Kühlschranks bzw. der Tiefkühltruhe vornehmen. Die Kühlschränke werden zwar immer größer - trotzdem übersieht man oft, dass man das eine oder andere Lebensmittel ohnehin schon vorrätig hat. Doppelkäufe sind die Folge - diese führen dann sehr rasch zum Überschreiten des Mindestablaufdatums.
Ein wichtiger Tipp für ein gutes "Kühlschrankmanagement": Räumen Sie nach dem Einkauf die frische Ware hinten ein. Die Angestellten von Supermärkten machen das genauso. Denn zuerst soll die schon ältere Ware gekauft bzw. gegessen werden - so läuft in den hinteren Reihen des Kühlschranks nichts ab.
Auch Tiefkühltruhen sollten Sie ab und an einmal durchforsten - selbst wenn tiefgefrorene Lebensmittel deutlich länger halten.
Ein Klassiker aus der Praxis: Brot wird sehr schnell einmal hart. Selbst die besten Lebensmittelmanager (um nicht Hausfrauen und Hausmänner zu schreiben) haben schon haufenweise Brot weggeworfen. Was tun? Einfrieren!
Dazu sollte man das Brot aber noch im halbwegs weichen Zustand erwischen: Fahren Sie am Wochenende weg und haben noch einen ganzen Laib Brot vorrätig, zahlt sich die Sache schon aus.
Dass man die Temperatur von Kühlschränken auch der Jahreszeit entsprechend regeln kann (und sollte), sei hier nur nebenbei erwähnt. Das schon einerseits den Inhalt - und reduziert andererseits die Stromrechnung.
Den individuellen Lebensmittelverbrauch der nächsten Tage einschätzen zu können, ist sowieso die größte Kunst des Lebensmittelmanagements. Vor dem Einkauf gut überlegen, wie denn die nächsten Tage in Sachen "Selberkochen" verbracht werden. An Feiertagen und Wochenende (viele Einladungen auswärts bzw. auch Essen im Restaurant) überschätzt man sehr oft den Bedarf an Essen. Auch nicht unwesentlich ist die richtige Lagerung - mehr davon beim Link ganz unten.
Fast alle Lebensmittel sind auch nach dem empfohlenen Mindesthaltbarkeitsdatum noch absolut genießbar. Viele Konsumenten werten jedoch dieses Mindesthaltbarkeitsdatum als Ablaufdatum und sehen somit die Waren als verdorben an. Dem ist nicht so!
Die meisten Lebensmittel werden erst viele Tage (wenn nicht Wochen oder Monate) nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum ungenießbar - oft reicht einfach der "Riechtest" aus.
Bevor so manches Lebensmittel im Mistkübel landet, sollten Sie sich noch Gedanken über dessen Verwertbarkeit machen.
Selbst wenn Sie im eigenen Haushalt keine Tiere haben: Vielleicht hat der Nachbar welche. Brotreste, Fleischreste, alte Semmeln oder auch Gemüse und Obst werden von vielen Tieren (aber auch von manchen Menschen!) auch weit nach Ablauf noch gerne gegessen. Obst- und Gemüsereste sollten (bei Möglichkeit) auch auf dem Komposthaufen oder in der Biotonne landen - das sind oft wertvolle Rohstoffe bzw. ein toller Dünger.
Für gute Köche (aber auch für manche Laien) stellt die Restlverwertung eine spannende Herausforderung dar. Selbst die (küchentechnisch eher wenig ambitionierte) Geldmarie kann im Notfall aus vielen Resten ein "Gröstl" oder eine leckere "Eierspeis" zaubern. Und das können Sie sicher auch.
Geldmarie-Linktipp: