Die Mitgliedschaft bei einem Autofahrerclub ist praktisch: Gegen Bezahlung einer Mietgliedsgebühr bei ÖAMTC oder ARBÖ kann man viele Dienstleistungen dieser Automobilclubs in Anspruch nehmen.
Das Auto bleibt plötzlich stehen? Einfach die entsprechende Nummer wählen und zumeist ist schon bald ein Pannenhelfer vor Ort und macht (in den meisten Fällen) das Auto auch gleich wieder flott.
Die Jahresgebühren bei diesen Autofahrerclubs erscheinen mit 70 bis 120 Euro (für PKW, je nach Paketen mit zusätzlichem Schutzbrief oder ohne Schutzbrief) auch gar nicht so teuer. Sollte man meinen.
Überlegen Sie sich einmal, wie oft Sie in den letzten Jahren die Dienste dieser Clubs in Anspruch genommen haben. Und rechnen Sie sich dann den Stundenlohn für die eventuell erfolgten Leistungen aus. In den meisten Fällen ist eine solche Mitgliedschaft nämlich eher ein sehr gutes Geschäft für die Autofahrerclubs.
Selbst wenn man (wie die Geldmarie) zumeist nur ältere Fahrzeuge fährt (die schon ab und an einmal stehenbleiben dürfen), ist die Mitgliedschaft bei den Autofahrerclubs ein eher kostenspieliges Vergnügen. Ähnlich einer Versicherung...
Womit wir auch schon bei der ersten Alternative wären: Versicherungen bieten im Rahmen von sogenannten Assistance-Paketen sehr oft ähnliche Leistungen an wie die Autofahrerclubs.
Pannenhilfe, Abschleppen im In- und Ausland, Bergen, Taxikosten, Rückreisekosten, Nächtigungen, Fahrzeugrücktransport etc. sind oft ganz einfach mit der Haftpflichtversicherung mitversicherbar oder sogar in Kaskoversicherungen gratis dabei.
Jedenfalls sollte man das Produkt der eigenen Versicherung mit dem Angebot der Automobilclubs vergleichen. Sollte Ihnen für Ihren Bedarf nichts fehlen, so kommen diese Assistance-Pakete zumeist wesentlich günstiger (20 bis 40 Euro) als eine Mitgliedschaft bei den Clubs.
Auch bei diesen Versicherungspaketen hat man nämlich die Möglichkeit, rasch Pannenhilfe zu erhalten. Man ruft nur die Assistance-Nummer bei der Versicherung an (unbedingt im Auto belassen) und diese organisiert dann einen Pannendienst. Zumeist kommt dann ohnehin ein klassischer Pannendienst zu Hilfe.
Die Rechnung müssen Sie vor Ort begleichen (bzw. auch weitere mitversicherte Leistungen) - und später bei der Versicherung einreichen. Viele Versicherungen verrechnen mittlerweile aber auch schon direkt - nur sollte eben vorher unbedingt bei der Assistance-Hotline angerufen werden.
Beachten Sie bei solchen Paketen aber jedenfalls den Leistungsumfang (auch Auslandsdeckung?!) und die jeweiligen Betragsgrenzen.
Besonders sparsame Autofahrer (zumeist eher technisch versierte Menschen) verzichten überhaupt auf beide Varianten (Clubmitgliedschaft oder Assistance-Paket). Den Autofahrerclub kann man dann nämlich im Ernstfall noch immer rufen. Wer sich dann vor Ort doch entschließt, dem Autofahrerclub beizutreten, muss dann oft sogar den Ersteinsatz nicht bezahlen.
Es soll sogar Autofahrer geben, die obiges Modell (im Schadensfall dem Club beitreten) folgendermaßen betreiben: Autofahrerclub 1 beitreten, dann bei erstmöglicher Gelegenheit (zumeist jährlich) die Mitgliedschaft aufkündigen, bei der nächsten Panne dann Autofahrerclub 2 anrufen usw....
Das ist zwar nicht im Sinne des Erfinders einer Gemeinschaft und eher unelegant (vorsichtig formuliert) - aber sicher auch eine Möglichkeit.
Natürlich gibt es auch ein Leben ohne Autofahrerclubs - im Bedarfsfall können Sie immer noch die Rechnung des Pannenfahrers selbst begleichen. Auch das wird a la longue (und insbesondere bei eher neueren Autos) wohl günstiger sein.
Außer Ihr Auto bleibt laufend in Polen, Portugal usw. stehen bzw. ist sehr unzuverlässig...