Aufgrund der noch immer starken Nachfrage nach Handys, Smartphones, i-Phones & Co. haben sich die Handykosten einen immer fixeren Platz in der Liste der Fixkosten erschlichen - eine Entwicklung, die nicht sonderlich verwunderlich ist. Es gleicht einer Sisyphusarbeit, eine jugendliche oder erwachsene Person zu finden, die kein Handy besitzt - vermutlich gibt es mittlerweile sogar mehr Menschen mit 2 Handys als Personen ohne Mobiltelefon.
Einerseits gibt es eine ganze Reihe an Faktoren, welche den Preis dieses Vergnügens in den letzten Jahren stark gesenkt haben: Allen voran natürlich der steigende Konkurrenzkampf der Anbieter, welcher die einzelnen Unternehmen zu immer knapper kalkulierten Tarifen zwingt, um überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben.
Aber auch Regulierungen seitens der EU (insbesondere beim Roaming, welches per 15.6.2017 Geschichte sein wird), die bessere Vergleichbarkeit mit Nachbarländern durch den Euro und die gestiegene Nachfrage sind wichtige Preisdrücker.
Andererseits Seite setzen wir anscheinend alles menschenmögliche daran, das Vergnügen Handy so teuer wie möglich zu machen: Das neuste Smartphone um mehrere hundert Euro, der beste Tarif mit überdimensionierten "Inklusiv-Volumen" oder die Nutzung von bezahlten Applikationen - wenn es darum geht, neue Kosten für uns zu entdecken, sind wir Konsumenten (und natürlich primär die Anbieter) anscheinend sehr erfinderisch.
Wiewohl man man möglichst viele Aspekte der Unterhaltung mit dem (eigentlich zur mobilen Kommunikation für Informationsaustausch gedachten) Handy abdecken möchte, soll der Spaß natürlich bezahlbar bleiben.
Glücklicherweise besteht bei Handys nach wie vor großes Sparpotential - auch ohne auf das liebgewonnene Drumherum zu verzichten.
Der erste und wohl wichtigste Punkt ist die Anschaffung des Handys an sich. Der wohl einfachste Tipp zum Geldsparen ist (wie man unschwer erraten kann): Nehmen Sie sich ein günstiges Handy.
Die Preise variieren von 20 Euro bis mittlerweile 800 Euro für ein neues Smartphone (Preise, die man zuletzt bei den ersten Handygenerationen in den 1990ern gesehen haben).
Da ein preiswertes Handy meistens den Spaß bedeutend trübt, gleich ein etwas ernsterer Tipp: Überlegen Sie, wie Sie das neue Handy anschaffen wollen.
Gerade in den letzten Jahren nutzen Anbieter gerne verschiedene psychologische Tricks, um uns ein gutes Angebot zu suggerieren. Leider denken wir als Konsumenten nicht immer rational genug und lassen uns zu sehr von unseren Gefühlen leiten.
Auch wenn das neue Smartphone um 0 Euro natürlich verlockend klingt - den "Verlust" holen sich die Anbieter über saftige Grundgebühren natürlich wieder herein.
Und wenn man beim monatlich 10 Euro günstigeren Tarif 150 Euro für das Gerät extra zahlt, ist es - gerechnet auf eine Bindungsfrist von 2 Jahren - immer noch deutlich günstiger als die erste Option (Null Euro, dafür aber deutlich teurere Monatsgebühren und lange Bindung).
Generell lässt sich sagen, dass die meisten Konsumenten besser beraten sind, sich das Handy in Eigenregie zu besorgen.
Dadurch resultiert eine weitaus größere Auswahl als direkt bei einem Anbieter möglich - und hat einen entscheidenden Vorteil: Man kann sich den gewünschten Tarif selbst (und in Ruhe) aussuchen.
Kluge Anbieter haben diesen Trend erkannt und bedienen den Markt mit "SIM-Only" Tarifen, deren Prinzip genau darauf ausgelegt ist: Der Kunde verzichtet bei Vertragsabschluss auf ein neues Handy und erhält dafür deutlich günstigere Konditionen - meistens bis zu 50% vom Vollpreis des Tarifes. Dadurch erhält man für monatlich 10 Euro (oder weniger) bereits Tarife, die für den Löwennanteil unter uns völlig ausreichend sind.
Auch wenn die relativ hohen Kosten des Handys erst einmal abschreckend wirken - gerechnet auf mindestens 24 Monate ist es in fast jedem Fall die beste Wahl. Und wer das Handy dann deutlich länger benutzt als 24 Monate, hat mit der "Handy-selber-zahlen-Variante" ohnehin schon gewonnen.
Ein weiterer -und wesentlicher- Punkt: Erfahrungsgemäß schätzen wir unseren Verbrauch deutlich höher ein, als er tatsächlich ist. Die derzeit wohl beliebteste Produktkategorie nennt sich "1000/1000/X" und bedeutet: 1000 Freiminuten, 1000 SMS und X-Megabyte Datenvolumen pro Monat.
Auf den Tag heruntergebrochen bedeutet das eine starke halbe Stunde ausgehende Telefonate sowie 30 SMS!
Auch wenn diese täglichen Werte vielleicht für pubertierende Teenager durchaus realistisch sind - der Großteil von uns kommt auch mit deutlich weniger aus. Dennoch sind gerade Tarife in der 1000/1000/x Kategorie äußerst preis- und dementsprechend empfehlenswert - die (großteils unberechtigte) hohe Nachfrage macht es möglich.
Es gilt demnach zu hinterfragen: Wenn wir für 10 Euro im Monat eine Fülle an Tarifen zur Auswahl haben, die unsere Bedürfnisse mehr als ausreichend abdecken - wieso zahlen die meisten von uns dann soviel mehr?
Die beliebtesten Fehler sind (wie so oft im Leben): Faulheit, Desinteresse, dem Nachlaufen von neuen Trends und Tradition.
Durch den Abschluss eines Vertrages binden wir uns 24 Monate - danach können wir, unter Beachtung der Kündigungsfrist, problemlos einen neuen Tarif oder sogar einen neuen Anbieter aussuchen.
Da in den vergangen 2 Jahren der Markt weiter gewachsen ist, gibt es "unseren Tarif" vermutlich gar nicht mehr - in den meisten Fällen würde diesen auch einfach keiner mehr buchen, da er zu teuer oder "zu klein" ist bzw. nicht mehr den aktuellen technischen Anforderungen entspricht.
Dennoch bleibt der Großteil der Österreicher (insbesondere ältere Menschen) weitaus länger als 2 Jahre beim selben Tarif - der Faulheit sei Dank, die Anbieter freut es natürlich, wenn ein hoher Prozentsatz der Handykunden einen alten (teueren) Tarif brav zahlt.
Ebenfalls ein glücklicher Aspekt für Anbieter: Die Tradition. Man war schon immer bei seinem Anbieter, die Großmutter/Mutter war auch schon Kunde dort, die Werbung sieht so nett aus oder das beliebte "ever change a running system". Nur wenige, insbesondere eher jüngere Leute, wagen den Schritt des Anbieterwechsels.
Die Hürden sind mittlerweile dermaßen gering, dass häufig selbst die Kosten des Anbieterwechsels vom neuen Anbieter übernommen werden und man als Neukunde mit Bonusgutschriften überschüttet wird. Der Aufwand scheint -laut gängiger Meinung- aber dennoch nach wie vor hoch genug zu sein, um seiner Nummer Eins doch die Stange zu halten, auch wenn es finanziell nicht wirklich die beste Entscheidung ist.
Anbieter wissen genau, wie lange ein Kunde im Durchschnitt bei ihnen bleibt und bestimmen mit diesem Wissen die Preise für ihre Produkte. Zusätzlich machen sie es uns durch Prämiensysteme in Form von Punkten oder Stufen noch schwieriger, sich von ihnen zu trennen - schließlich ist man nach 2 Jahren Bindung schon "so hoch", dass man diesen Bonus nicht verlieren will...
Tatsächlich halten sich die Einsparungen natürlich stark in Grenzen und rechtfertigen es nicht automatisch, beim Anbieter zu bleiben. Aber wer will schon auf sein "Geschenk" verzichten und dazu noch Papierkram erledigen...?
Dabei ist ein Wechsel des Handyanbieters keine Diplomarbeit und ein günstiger Tarif für die individuelle Handynutzung ist rasch herausgefunden - siehe Linktipp ganz unten.
Weitere Tipps rund um das Einsparpotential beim Telefonieren zeigt Ihnen die Geldmarie im Artikel: Sparen beim Handy - es könnte sich lohnen...
Ein Formular zur Kündigung Ihres alten Handyvertrages finden Sie hier: Kündigung Handyvertrag
Geldmarie-Linktipp: