Wer (so wie die Geldmarie) der Generation angehört, die in den 1980er-Jahren Unmengen an Taschengeld in den Erwerb von Singles und LP's gesteckt hat, hat schon die eine oder andere Änderung im Sachen Musikformate hinter sich gebracht.
In den 1990ern war der Kauf von Musik (in Form von CD's) dann schon wesentlich einfacher - denn die Geldmarie verdiente schon längst eigenes Geld. Und das reichte allemal, um die CD-Regale ordentlich zu füllen. Egal ob jetzt bei Fritsche & Mucha am Praterstern, im Versandhandel, beim Harlekin im Donauzentrum, beim Hartlauer oder auch (Spezialware) im "Why not" in der Kirchengasse.
Man zahlte was es kostete und kaufte auch gleich die paar halbwegs brauchbaren Stücke der (zum Glück nicht sehr umfangreichen) LP-Sammlung einfach nach.
Als ein paar Jahre später kurz die Mini-CD das immer noch immer recht neue CD-Format zu verdrängen versuchte, wurde die Geldmarie kurz nervös (immerhin standen da schon ein paar hundert CD's im Schrank) - doch die Mini-CD sollte sich glücklicherweise nie so recht durchsetzen. Und doch wurmte es ein wenig, dass die Preise für CD's laufend stiegen und stiegen. Schon in den 1990ern waren 20 Euro für eine CD keine Seltenheit.
Anfang der Nuller-Jahre krachte da plötzlich Napster in den Rücken der Musikindustrie - und auch die Geldmarie (die schon das eine oder andere Jahr einen PC besaß) komplettierte begeistert (und äußerst preiswert) die Sammlung. Ein CD-Brenner, ein CD-Rohling - und fertig.
Das Format mp3 (sowie sehr bald auch leistungsstarke MP3-Player) war geboren - und die Musikindustrie hatte diese Entwicklung absolut verschlafen. Die Verkaufszahlen von Singles und LP's brachen weiter massiv ein und anstatt weltweite Portale für legalen und günstigen Musikdownload zu entwickeln, klagte man lieber kleine Filesharer.
Das Erfreuliche an der Sache: Durch das massive Angebot an (eigentlich illegaler) Musik im Net waren plötzlich auch wieder die CD's wesentlich günstiger geworden. Die Geldmarie konnte also wieder kräftig CD's kaufen. Vor allem bei noch nicht etablierten Bands war klar: CD-Kauf geht vor Download.
Das Erscheinen von Amazon und Ebay im Internet war dann (kurzfristig) die eigentliche Krönung für den Musikfreak: Breite Musikauswahl und viele Schnäppchen.
Unerfreulich: Konzerttickets wurden plötzlich sauteuer - irgendwo musste man ja als Künstler oder Plattenboss die fehlende Kohle für die Villa in der Schweiz & Co. wieder hereinbringen.
Noch unerfreulicher: Viele klassische kleine "Plattengeschäfte" mussten das Feld räumen - später erwischte es sogar den einen oder anderen Musikriesen. Und ganz unerfreulich: Mangels ausreichender Nachfrage wurde auch das qualitative Angebot im CD-Regal immer dünner - viele gute Bands fanden einfach keine Plattenfirma mehr. Insbesondere Qualität rechnete sich am Musikmarkt nicht mehr.
Doch genug des Jammerns: Mittlerweile sind die Produktionskosten für einen Track massiv gesunken und vielfach werden neue Musikstücke nur noch über das Internet vertrieben: Dem Streamen bei Spotify und Co. gehört heute die Zukunft und neue Vertriebskanäle im Internet brachten auch neue Chancen für neue Sänger(innen) und Bands. Während auch die CD-Verkäufe massiv einbrachen, konnte sogar die Vinyl-LP wieder etwas an Terrain gewinnen.
Die Musikindustrie hat sich wieder erholt - die Einnahmen der Künstler bei einem Stream sind aber leider ziemlich lächerlich. Womit wir wieder bei den Konzerten (und den teuren Ticketpreisen) wären...
Wer sich heute noch physische Musik (CD, Vinyl) kaufen möchte, hat die Qual der Wahl. Primär sollte man einmal klären, welches Medium man bevorzugt.
Geht es um schnelllebige Populärmusik (z.B. Hits für Kids), sind wohl eher Streams angebracht: Die Musik muss nicht erworben werden - man zahlt nur den Abopreis.
Während CD's dieser Tage schon ziemlich out sind (aber wohl noch einige Jahrzehnte am Markt bleiben), bleibt wohl die Vinylplatte noch lange ein "haptisches Produkt", welches auch später noch von Sammlern gesucht wird.
Aber keine Sorge: CD-Player wird es aber wohl das gesamte 21. Jahrhundert geben - wenn auch vielleicht dann mit anderen Formaten gepaart. Bestens Beispiel: Auch heute kann man noch vereinzelt DVD-Player mit Videokassettenfach kaufen - auch wenn die Videokassette schon lange nicht mehr aktuell ist. Und CD's gibt es wesentlich mehr als Videokassetten...
Wenn Sie also wissen, welches Musikformat Sie bevorzugen, finden Sie hier eine kleine Liste (Auszug) von Anbietern verschiedener Formate. Wer nun gerade der Billigste ist, ist natürlich sehr individuell. Sie sollten aber (wenn Sie die Zeit dazu haben) unbedingt vergleichen: Das gleiche Musikstück findet sich bei der Konkurrenz oft zum halben Preis. Ein paar Klicks und Sie wissen Bescheid. Achten Sie jedenfalls (bei CD-Formaten) auf die Versandkosten - oft lohnt es sich, gleich mehrere CD's auf einmal zu bestellen.
Wer seine Lieblingskünstler mehr verdienen lassen will als bei Amazon & Co, dem sei ein Kauf physischer Tonträger bei Konzerten bzw. direkt bei deren Label empfohlen. Das ist zumeist sogar günstiger als irgendwo im Internet.
Und wer sich gar keine Musik mehr zulegen kaufen möchte, ist mit "Streaming" sehr gut bedient - die jüngere Generation "leiht" sich auf diese Weise einfach nur die Musik günstig aus, die Marktanteile steigen Jahr für Jahr, seit 2018 ist auch in Österreich das Streaming die umsatzträchtigste Sparte im Musikvertrieb.
Geldmarie-Linktipps - Streaming, Musikdownload und Klingeltöne:
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