Dass dieser Artikel der Geldmarie im Bereich "Spartipps" erscheint, ist wohl kein Zufall: Dass man sich als Nichtraucher so einiges erspart, ist selbst Kettenrauchern durchaus deutlich bewusst - auch wenn das von Rauchern immer wieder gerne verdrängt wird.
Nein, die Geldmarie will hier sicher keine Raucher nerven und mit erhobenen Zeigefinder belehrend herumdeuten - das sei anderen (militanten) Nichtrauchern überlassen.
"Es sind die Nichtraucher, die die Raucher belästigen", ließ Frederico Fellini einmal in einem seiner legendären Filme einen Raucher zur Nichtraucherdebatte sagen - wenn man dies wertfrei und philosophisch betrachtet, ist das auch gar nicht einmal so falsch.
Wie dem auch sei - selbst der schlimmste Kettenraucher weiß: Rauchen kostet viel Geld und belastet die Gesundheit massiv - steht ja inzwischen auch schon deutlich auf jedem "Tschickpackerl".
Nur ein kleines Beispiel bezüglich der individuellen Kosten des Rauchens (die volkswirtschaftliche Bilanz lassen wir hier weg): Ein Raucher, welcher im Schnitt ein Packerl Zigaretten (20 Stück) pro Tag verraucht, löhnt im Jahr durchschnittlich 1.400 bis 2.000 Euro (je nach Zigarettenmarke) für seine Rauchwaren. Selbst geschmuggelte bzw. selbstimportierte Zigaretten kommen locker auf 1.000 Euro/Jahr.
Wer nun möchte, kann gerne weiter auf Jahresbasis multiplizieren - und dann die eine oder andere nette Sache (Urlaube, Neuwägen, Umbauten, Pensionsvorsorge etc.) in Zigarettenrauch aufgehen lassen. Da kommt man bei langjährigen Rauchern schon auf enorme Summen - und billiger wird das Rauchen in Zukunft wohl sicher nicht mehr...
Dass auch eine solide Gesundheit finanzielle Vorteile hat, muss wohl nicht separat erörtert werden - gesundheitliche Aspekte finden Sie in der Linksammlung weiterführend abgehandelt.
Nunja: Argumente für das Nichtrauchen gibt es massenhaft - Argumente für das Rauchen schon deutlicher weniger (bis gar keine). Dass Rauchen eine Sucht ist, ist Rauchern wohl bewusst - aber so richtig bewusst wird man sich dieser Sucht erst bei den ersten Aufhörversuchen. Aufhörversuche, welche fast alle langjährigen Raucher schon ab und an unternommen haben - und welche zuhauf scheitern.
Der Brite Allen Carr hat das wohl bekannteste Standardwerk zum Thema "Nichtraucher" geschrieben: "Endlich Nichtraucher" ist ein absoluter Bucherfolg geworden - und konnte mit "posistiver Gehirnwäsche" auch der Geldmarie vor einigen Jahren einen "kalten Entzug" (Aufhören ohne Suchtersatzmittel) erleichtern.
Auch wenn Allen Carr dann relativ jung (1934-2006) an Lungenkrebs starb - seine Bücher und folgenden Seminare sind noch heute der Klassiker beim Raucherstopp mit Begleitliteratur. Motivierend formuliert, recht einfach zu lesen und auf den Punkt kommend kann dieses Buch durchaus vielen Rauchern helfen.
Viele Menschen mit starkem Willen schaffen die Raucherentwöhnung sogar ohne Literatur - Zigaretten weglegen und das war's! Beneidenswert. Aber das ist nur ganz wenigen Menschen vorbehalten - und hat auch nicht immer nur ausschließlich mit Willen zu tun.
Ohne Kopfarbeit wird der Zigarettenentzug aber wohl niemanden gelingen - auch wenn das individuelle Suchtpotenzial äußerst unterschiedlich ausgeprägt ist. Das sagt nun kein Wissenschafter - das sind eher Beobachtungen und Eindrücke im Umfeld.
Somit zur Sache: Die Geldmarie hat nach vielen vielen Jahren des Rauchens 2011 einen zweiten Anlauf genommen - auf Empfehlung von ehemals brav rauchenden Freuden wurde via Arztbesucht (rezeptpflichtig!) in der Apotheke eine Starterpackerung Champix erworben.
Erst seit 2006 ist Champix (vom Pharmakonzern Pfizer) in Europa zugelassen. Der Wirkstoff Vareniclin soll einerseits Entzugssymptome reduzieren, andererseits die Effekte des zugeführten Nikotins hemmen - die Zigaretten sollen demnach nicht mehr wirklich schmecken.
Bevor Sie jedoch Champix erwerben und einnehmen, lassen Sie sich unbedingt intensiv von Arzt und Apotheker beraten und lesen Sie jedenfalls die umfangreiche Gebrauchsinformation!
Insbesondere die Nebenwirkungen des Medikamentes können gewaltig sein:
Depressionen, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, langsamere Herzfrequenz, Gewichtszunahme, verstärkter Appetit und mehr böse Sachen sind möglich.
3 Tage lang nimmt man eine weiße Tablette, vom 4. bis 7. Tag wirft man morgendlich und abends dann je eine weiße Tablette ein. Dabei darf man weiterhin uneingeschränkt Zigaretten rauchen.
In der zweiten Woche (Tag 8 bis 14) werden dann wieder 2x täglich blaue Tabletten eingenommen - zwischen dem 8. und dem 14. Tag sollte dann auch die definitiv letzte Zigarette geraucht werden.
In der Erstpackung sind (zumindest in Österreich) dann noch blaue Tabletten für die Woche 3 und Woche 4 - die weitere Vorgangsweise (nach dem Aufbrauchen der letzten Tablette) sollte man dann unbedingt mit Arzt oder Apotheker abstimmen. In der Gebrauchsinformation von Champix ist jedenfalls von Woche 3 bis 12 zu lesen - aber auch eine Behandlung über 12 Wochen hinaus scheint (nach Rücksprache mit dem Arzt) möglich.
Während die empfehlenden Freunde der Geldmarie die Einnahme von Champix gänzlich ohne Nebenwirkungen absolvierten und schon nach der Erstpackung absolut die Lust auf Zigaretten (Nikotin) verloren haben (selbst das Rauchen in der ersten Woche machte den Freunden keinen Spaß mehr), ging der Champix-Aufhör-Versuch im Hause Geldmarie (wurde gemeinsam begonnen - das verstärkt ein wenig den Aufhördruck) nicht so glatt über die Bühne.
Die ersten Tage waren ja noch harmlos - auch wenn sich eine böse Erkältung einschlich, welche partout mit leichtem Fieber einherging, welches sich 10 Tage (ungewöhnlich lange) nicht verabschieden wollte. Geraucht wurde trotzdem weiterhin - und zwar bis zum letztmöglichen Tag (14.Tag).
Die Zigaretten schmeckten zwar nach einigen Tagen deutlich weniger gut (soweit Zigaretten gut schmecken können) - die Gewohnheit des Rauchens ließ uns aber immer wieder zum Glimmstängel greifen.
Schon in der ersten Woche wurden die Träume der Geldmarie massiver - dabei gehört die Geldmarie zu den Menschen, die sich Träume selten merken. Ein klarer Hinweis, das der Wirkstoff Vareniclin mächtig einfährt - "abnorme Träume" werden auch als sehr häufige Nebenwirkung beschrieben.
Die ersten Tage des Nichtrauchens verliefen dann durchaus positiv - und ohne gröbere Entzugserscheinungen. Sehr stark abhängige Menschen müssen wohl noch viele Wochen und Monate damit rechnen, in bestimmten Situationen eine Zigarette herbeizusehnen.
In Woche 3 folgte dann aber der Hammer: Schlafstörungen (fast eine ganze Nacht nicht geschlafen) und heftige Übelkeit, Magenschmerzen, Müdigkeit, Trägheit (psychische Müdigkeit) sowie Schwindel nach der Einnahme von Champix ließen die Geldmarie das Projekt Champix nach 19 Tagen abbrechen. Ein paar Tage später selbiges auch bei Testperson 2 im Hause Geldmarie - der Einnahme von Champix folgten umgehend starke Magenschmerzen.
Nach Rücksprache mit Arzt/Apotheke ließen wir die Tabletten Tabletten sein - und rauchten trotzdem bisweilen (5 Wochen sind beim Schreiben dieses Artikels mittlerweile nikotinfrei ins Land gezogen) nicht mehr.
Das Champix (Vareniclin) ziemlich heftige Nebenwirkungen haben kann (das Lesen der Gebrauchsinformation oder Foren im Internet kann diesbezüglich Angst machen), haben die Tester also am eigenen Leib verspürt - dabei gäbe es aber noch jede Menge weitere (mögliche) Nebenwirkungen.
Man sieht schon: Die einen vertragen Champix tadellos - anderen verursacht Champix schwere Nebenwirkungen. Nebenwirkungen, die man aber beim Funktionieren des Raucherentzuges gerne in Kauf nimmt - auch ihr Arzt wird Champix ob der Aussicht der erfolgreichen Raucherentwöhnung wohl relativ anstandslos verschreiben.
Lassen Sie sich aber beim Aufhören mit Champix unbedingt laufend von Arzt und Apotheker begleiten - insbesondere bei den Nebenwirkungen ist große Vorsicht angebracht.
Ob aus dem Aufhörversuch mit Champix ein nachhaltiges Nichtrauchen wird, lässt sich derzeit noch nicht beurteilen - den Versucht war es aber sicher wert.
Die 124 Euro für die Erstpackung sind nunmehr schon längst verdient - allerdings ist die Lust auf Zigaretten noch mehrmals am Tag vorhanden (insbesondere bei klassischen Situation wie "Arbeit beendet", "Kaffee", "nach dem Essen" etc.).
Ein Rückfall ist aber noch keinesfalls auszuschließen - wer es nicht früher oder später schafft, Zigaretten, Zigarettenrauch bzw. Nikotin zu hassen, bleibt wohl lebenslang rückfallsgefährdet. Leider.
Noch ein Tipp: Nach dem Raucherentzug legen die meisten Menschen gewaltig Gewicht zu - das erklärt sich u.a. aus dem steigenden Appetit sowie den Hang zu Ersatzbefriedigungen. Planen Sie also rechtzeitig ein Fitnessprogramm - vom Lungenkrebs bis zum Herzinfarkt ist nämlich oft ein kurzer Weg;-)
Trauriger Nachtrag: Das mit Champix war leider nix - Rückfall dann nach ca. 6 Wochen. Ob der heftigen Nebenwirkungen würde ich Champix (beim nächsten Versuch) nicht mehr verwenden - Freunde haben aber bestätigterweise mit Champix den Abschied vom Rauchen locker geschafft.
Hier noch eine Möglichkeit für Raucher bzw. Nikotinabhängige, zumindest auch Teer und sonstige Schadstoffe beim Rauchen zu verzichten: E-Zigarette - die elektrische Zigarette
Geldmarie-Linktipps: