Immer mehr Autofahrer wissen dieser Tage gerade einmal, wie man dem Auto Motoröl bzw. Scheibenwasserflüssigkeit zuführt. Doch ab und an kann es schon passieren das ein Autoreifen mehr oder minder rasch Luft verliert (einen "Patschen" hat). Dann ruft man in der Regel rasch den ARBÖ oder den ÖAMTC. Ist eine solche Mitgliedschaft nicht vorhanden, kann es schon ein wenig teurer werden (insbesondere im Ausland...) - es sei denn, man kann den Reifen selber wechseln.
Hat man eine Reifenpanne, so ist es natürlich nicht ungeschickt, auch einen Reservereifen im Auto zu haben. Im Normalfall wird hier zwar der Luftdruck nicht passen (kaum jemand kontrolliert laufend den Luftdruck im Reservereifen) - für ein paar Meter bis zur nächsten Tankstelle (mit Luft) wird es aber hoffentlich reichen. Vorausgesetzt man weiß, wie man einen Reifen wechselt...
Nachdem (insbesondere in Städten) die Lagerräume für Reifen kaum vorhanden sind und auch die eigene Bereitschaft für einen Reifenwechsel klar im Sinken ist, ist das Wissen um einen Reifenwechsel ziemlich deutlich gesunken.
Dieser Tage werden die Reifen oft beim Reifenhändler bzw. im Autohaus gelagert. Reifenhändler und Autohäuser bieten hier oft günstig erscheinende Angebote an und wechseln dann auch sehr rasch und einfach von Sommer- auf Winterreifen (und umgekehrt). Hat man die Reifen dort günstig gelagert, macht es natürlich auch Sinn, sich den Reifenwechsel auch gleich vor Ort machen zu lassen. Das dauert im Regelfall nur ein paar Minuten - sofern man einen Termin hat...
Verfügt man jedoch über einen Lagerraum für die Reifen, sollte man unbedingt einmal versuchen, den Reifenwechsel selbst zu machen. Neben finanziellen Vorteilen (die paar Euro in der Werkstatt kann man sich sparen) benötigt man dann nämlich keinen Werkstatttermin (der in den heißen Zeiten des "Reifen-Umsteckens" gar nicht so einfach zu bekommen ist), sondern organisiert den Wechsel selbst. Darüber hinaus ist man dann für den Fall einer Reifenpanne auch bestens vorbereitet und muss nicht (vielleicht bei schlechtem Wetter) lange herumdoktern...
Die wesentlichen Dinge für einen Reifenwechsel sollte man ohnehin im Auto haben: Ersatzreifen, Wagenheber, Schraubenzieher und einen Kreuzschlüssel bzw. eine Ratsche.
Das Tempo eines Formel-1-Reifenwechsels werden Sie zwar nicht so rasch schaffen - aber es ist gar nicht so schwer:
Stellen Sie zuerst das Auto auf einer GERADEN Fläche ab, legen Sie einen Gang ein und ziehen Sie die Handbremse an.
Mit dem Schraubenzieher entfernen Sie die Zierkappen und lockern dann mit Ratsche oder Kreuzschlüssel vorerst einmal LEICHT die Schraubenmuttern an einem Rad.
Dann legen Sie den Wagenheber an den in der Karosserie vorgegebenen Einbuchtungen (welche verstärkt sind) an und kurbeln den Wagen in die Höhe. Erst wenn sich der Reifen drehen lässt und ca. 1-2 cm Spielraum nach unten hat, lösen Sie dann die Schrauben ab und können danach das Rad abnehmen.
Bei dieser Gelegenheit kann man auch gleich die Schrauben säubern und einschmieren - dann wird der nächste Reifenwechsel sicher leichter...
Der nächste Streich beim Reifenwechsel: Den neuen Reifen (bzw. den Winter- oder Sommerreifen, vorher deren Qualität und Profil prüfen) aufstecken und wieder anschrauben. Schrauben Sie allerdings noch nicht zu fest zu - das geht nämlich dann einfacher, wenn die Reifen wieder am Boden sind.
Dann den Wagenheber wieder runterlassen und die Schrauben gut anziehen. Vergessen Sie hier in der Eile nicht auf das Anziehen - das kann sonst nämlich ziemlich unangenehm werden...
So man mehrere Reifen zu wechseln hat: Einfach den oben beschriebenen Vorgang noch 3x wiederholen und dann wieder die Zierkappen aufziehen. Achten Sie dabei auch darauf, dass Sie dabei die Aussparrungen für die Luftzu- und Abfuhr nicht verdecken - sonst wird es dann auf der Tankstelle mühsam...
Zwecks Prüfung des Luftdrucks sollten Sie auch gleich eine Tankstelle aufsuchen und den Reifen je nach Erfordernis aufpumpen bzw. ablassen. Bei dieser Gelegenheit könnten Sie ja auch gleich einmal das Reserverad überprüfen...
Bei neuen Reifen auch die Bremsen gleich prüfen (nicht erst auf der Autobahn!) und nach ein paar Kilometern eventuell nachziehen.
Wer sich die Reifen selbst wechseln kann, spart ein wenig Geld und erspart sich auch die eine oder andere Fitnesseinheit.
Es gilt jedenfalls: Reifen wechseln ist keine Diplomarbeit - so Sie sich unsicher sind, lassen Sie Ihren ersten Reifenwechsel einfach von einem Profi checken. Idealerweise als "Trockenübung" VOR einer Reifenpanne...
Geldmarie-Linktipp: