Der Ort Eßling (oder neuerdings Essling) ist Bestandteil des 22. Wiener Gemeindebezirkes (der Donaustadt) und wuchs in den letzten Jahrzehnten vom Dorf zur Vorstadt. Der grüne Charakter von Eßling hat sich trotz starker Besiedelung aber nicht wesentlich verändert - einzig die Felder entlang des Siedlungsgebietes mussten oft Siedlungsbauten oder Kleingärten weichen und Lücken im Ortsgebiet wurden nach und nach verbaut. So mancher Bauer dürfte in den letzten Jahrezehnten zum Millionär geworden sein. Der große Nachteil: Keine Direktanbindung an ein leistungsstarkes Verkehrsmittel und daher öffentlich noch immer eher mühsam erreichbar bzw. Autoschlangen von in Wien tätigen Menschen in den Morgen- und Abendstunden von Werktagen.
Während die Nachbarorte Aspern (Napoleon-Schlacht 1809, General Motors oder Seestadt Aspern) oder Großenzersdorf (Autokino, Flohmarkt) noch über einige Bekanntheit verfügen, kennen die meisten Menschen Eßling nur von der mäßig attraktiven Durchfahrt via Eßlinger Hauptstraße. In die verschlafenen Siedlungen oder Kleingärten verlieren sich nur die Anrainer bzw. deren Besucher - die touristische Bedeutung von Eßling ist gleich Null.
Doch gerade die Ruhe ist in Eßling (so nicht gerade über Ortsteile ein Flugzeug auf dem Landeweg nach Schwechat lärmt) ein äußerst positiver Faktor - Ruhe, die auch einige nette Plätze in der Heimatstadt der Geldmarie durchaus attraktiv machen können. Man muss sie nur kennen...
Das wohl bei Tagesausflüglern populärste Ziel in Eßling ist die Lobau. Wer von der Eßlinger Hauptstrasse stadtauswärts kommend in die Kirschenalle fährt und bis deren Ende geradeaus steuert, muss dann nur noch 100 Meter links und 100 Meter rechts fahren und ist schon beim Parkplatz bei der Eßlinger Furt angekommen.
Von dieser aus gibt es tolle Wege in alle Richtungen der Lobau - ob als Radfahrer, Jogger oder Wanderer ist egal. Mit ein wenig Glück sperrt auch das Chinarestaurant bei der Eßlinger Furt eines Tages wieder auf...
Steigungen sind in der Lobau nicht zu erwarten - Lobau wie auch Essling sind ehemaliges Überschwemmungsgebiet bzw. Altarme der Donau und das brettlebene Marchfeld fängt eigentlich schon in Essling an.
Ein sehr netter Platz in Eßling ist der Himmel bei der Lehensiedlung.
Die einstige Schottergrube (Ende der 1930er Jahre wurde für die Startbahnen des benachbarten Flughafen Aspern Schotter benötigt) hatte in den letzten Jahrzehnten turbulente Jahre: Bis 1970 wurde im bzw. beim Himmelteich Bauschutt und Hausmüll ungesichert abgelagert. Ca. 20 Jahre dümpelte das Gelände vor sich hin - ein idealer Spiel-, Abenteuer- und Fischplatz für die damals jungen Esslinger, jedoch eine katastrophale Umweltsünde.
Erst 1991 erfolgte dann die Räumung und Sanierung des Himmelteiches (fast 160.000 m3 Altlasten wurden entsorgt) und es wurde in Folge aus dem bestehenden Teich ein (vergrößertes) und recht wildes Biotop angelegt, welches man via Brücke queren kann und dessen Randbereiche auch (wenngleich auch manchmal mühsam) zugänglich sind.
Auch ein paar Wiesen und Bänke sind in der Umgebung des Himmelteiches aufgestellt - einer Rast oder einem Picknick steht nichts entgegen.
Fährt man von der Lehensiedlung kommend gerade über den Himmelteich und noch ein paar hundert Meter weiter, sieht man linkerhand auch schon ein recht großes -wuchtig anmutendes- Gebäude. Den Schüttkasten.
Der Schüttkasten ist wohl der wesentliche historische Bau in Eßling.
Der einstige Getreidespeicher war ein Wirtschaftsbau des damals benachbarten Schloss Essling. Zu zweifelhafter Berühmtheit kam der Schüttkasten im Jahr 1809, als sich anlässlich der Schlacht von Aspern und Eßling (Österreich versus Napoleon) französische Truppen im Schüttkasten verschanzten.
Nachdem der Schüttkasten dann viele Jahre dem Verfall preisgegeben war, wurde dieser 1991 durchaus brauchbar restauriert und kann dieser Tage als Teil des Museums Aspern-Eßling auch an bestimmten Tagen besichtigt werden.
Das "Esslinger Tor" zum Nationalpark Lobau ist eindeutig die Esslinger Furt. Unzählige Spaziergänger und Radfahrer (insbesondere aus der Umgebung) nutzen die Esslinger Furt zum Eintritt in die Lobau.
Via Kirschenalle (von der Esslinger Hauptstrasse kommend) ist man rasch bei der Furt, kann sich dort einparken und die Wanderung bzw. der Radausflug in die Lobau kann beginnen.
Im Video sieht man die Brücken am Eingang der Lobau, welche das Mühlwasser (in Essling dort auch "Elferl" bezeichnet) überqueren. Zumeist ist aber nur unter einer Brücke Wasser zu sehen (so gerade Hochwasser herrscht bzw. die Lobau dotiert wird).
Folgt man dem Wasser rechts, geht es gleich in den Urwald, links ist auch eine Bademöglichkeit gegeben. Bei Groß-Enzersdorf (Stadler Furt, gleich hinter dem Autokino) gibt es aber einen besseren Zugang zum Wasser.
Weitere interessante Orte bzw. Sehenswürdigkeiten in und um Eßling: Eßlinger Schule, Bill-Grah-Platz, Kaschauer Platz, Seestadt Aspern (aus der Ferne), Autokino Groß-Enzersdorf (nunmehr als Flohmarktplatz in Nutzung), Rodelberg Eßling, "Weudl".
Geldmarie-Linktipps: