Der bekannteste Grund für einen München-Besuch ist wohl das Münchner Oktoberfest. Auch ein Stadionbesuch in München (für Bayern-Fans fast Pflicht) könnte Österreichern einen guten Grund geben, in die Bayernmetropole zu fahren. Münchner Freiheit (Beiselgegend), Hofbräuhaus, Leopoldstraße und Münchner City sollte man (so man genug Zeit hat) ebenfalls besuchen.
Zeit war leider beim eigenen München-Besuch viel zu wenig - immerhin stand auch der Besuch einer kleinen Seminar-Reihe auf der Tagesordnung.
Und somit beschränkt sich der wesentliche Teil dieser kurzen Reportage auf eine sehr heitere Attraktion Münchens: "Floßfahren auf der Loisach-Isar".
Nachdem München nur einige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt ist, wird man selbst im weitentlegendsten Winkel Österreichs wohl zuerst auf eine Anreise per Auto tippen.
Wer jedoch z.B. aus Wien alleine nach München reist (also nicht mit einigen Mitfahrern) und auch dem Gestensaft zugetan ist, der könnte praktischerweise auch durchaus andere Verkehrsmittel überlegen: Mit dem Flugzeug ist München ein Katzensprung - und auch die Bahn bietet sich durchaus an. Nachdem die Geldmarie schon fast ewig nicht mehr mit der Bahn gereist ist, war also nach kurzer Kalkulation klar: Die Bahn gehört wieder einmal getestet.
Und sieh an: Die Bahnreise via Railjet der ÖBB ist mittlerweile durchaus attraktiv geworden. Mehrfach am Tag schlängelt sich der konfortable Railjet mit hoher Geschwindigkeit (200 km/h sind keine Seltenheit) nach München - wenige Stationen erlauben eine Fahrtzeit von nur knapp über 4 Stunden.
Die Buchung via Internet ist recht rasch erfolgt, die Züge sind auch in der zweiten Klasse recht geräumig (an klassischen Reisetagen sollte man aber auch an die Platzreservierung denken - Montags und Mittwochs war allerdings sehr viel Platz) - die Zugreise erinnert fast an einen Flug.
Das Ticket via Internet kostete im Sommer 2010 83,40 Euro - das Retourticket von München nach Wien war da ob der geringeren deutschen MWSt. sogar noch um einen Euro billiger. Mit diversen Vorteilskarten der Bahn (rechtzeitig besorgen) fährt man sogar wesentlich günstiger - in den Folgejahren (wo wieder München auf der Tagesordnung stand) wurde es durch die "ÖBB-Sparschiene" teilweise sogar noch günstiger.
Von München selbst bekam die Geldmarie aus Zeitgründen leider keinen intensiven Eindruck. Was aber sehr rasch auffällt: Sehr grüne Stadt und (wohl auch nur im Sommer) sehr viele Radfahrer (mehr als in Wien). So Sie nicht mit dem Auto unterwegs sind, lässt sich in der Metropole recht rasch ein Taxi organisieren - für den Notfall (am Stadtrand) sollten Sie aber schon ein Mobiltelefon mit Taxi-Nummern im Speicher dabei haben.
Einquartiert wurde die Geldmarie in einem neuen Hoteltyp: Das Motel One in der Orleanstraße (siehe Linktipps) ist ein Hotel, welches sich auf das Wesentliche beschränkt. Modere (US-Amerikanische) Designelemente und perfektionierte Abläufe (Frühstück) fallen auf - insgesamt aber ein sehr günstiges, sauberes und nettes Hotel, welches via Ostbahnhof (dort hält der Railjet allerdings nicht) rasch erreichbar wäre.
Preislich gesehen liegt München wohl ziemlich genau auf heimischem Niveau.
Die Münchner "Ureinwohner" selbst braucht man wohl für gelernte Österreicher nicht beschreiben: Heiter, grantig, selbstbewusst. Bayern eben. Aber das kennt man ja teilweise auch aus Österreich.
Ein eigentlich nur für größere Gruppen buchbares Event ist die Floßfahrt auf der Loisach bzw. der Isar. Diese beginnt an der Floßlände in Wolfratshausen und führt noch einige Meter in die Loisach. Den Rest der stundenlangen Fahrt verbringen Sie dann auf der Isar.
Damit die Sache nicht zu langweilig wird (30 Kilometer können lange werden - bis zu 7 Stunden), empfiehlt es sich, für Getränke (Bierfaß!), Speisen und Unterhaltung via Bayrischer Blaskapelle (sehr goschert!) zu sorgen. Der "Schmäh" der Unterhalter ist zwar nicht hochkarätig - aber dem Anlass sehr entsprechend. Insbesondere für die 50-Plus-Generation könnte der Ausflug ein unvergessliches Erlebnis werden.
Zwischendurch wird es immer wieder spannend: Es gilt einige Floßrutschen zu durchschiffen, welche in der Regel für große Heiterkeit und in den ersten Reihen für nasse Füße und Kleidung sorgen. Gutes Schuhwerk ist übrigens durchaus sinnvoll. Auch Sonnenschutzcreme, Hüte, Kappen, Regenjacken, Pullover oder gar eine Badehose sollte man (je nach Witterung) dabeihaben. Bei Regen wird eine Plastikplane über die Bänke am Floß gezogen.
In der Regel gibt es nach 2-3 Stunden auch einen Halt an Land - entweder mit selbst organisiertem Essen oder auch bei einem der sich am Ufer befindlichen Gasthäuser.
Die Reise mit dem Floß verläuft übrigens durch eine durchaus nette (und teure) Vorortegegend Münchens - aus Gründen der Anrainerbelästigung darf auch nur eine limitierte Anzahl von Floßen die Strecke abfahren. Ein rechtzeitiges Reservieren ist unbedingt anzuraten.
Die Floßfahrt auf der Isar (hauptsächlich) eignet sich demnach ideal für Gruppenreisen (Firmen, Pensionistenausflug, Geburtstage etc.). Wer nachher noch ausreichend Barschaft zur Verfügung hat, dem sei ein Besuch der "Villa Floßlände" anzuraten (Reservierung für Gruppen absolut notwendig).
Nur wenige Meter nach der Ausstiegsstelle findet man hier direkt neben dem Naturbad Maria Einsiedel die Möglichkeit, noch ein wenig baden zu gehen (im benachbarten Naturbad) oder ganz einfach sich am nett gestalteten (und kinderfreundlichen) Gelände der hübschen Villa zu relaxen bzw. den kulinarischen Genüssen des Hauses zuzusprechen.
Vielleicht einer der schönsten Plätze Münchens!
So das nötige Kleingeld für das volle Programm vorhanden ist: Unbedingt ansehen!
Geldmarie-Linktipps: