Nachdem Wien mittlerweile rund 2 Millionen Einwohner hat, ist die Hauptstadt Österreichs natürlich mit Autos reichlich befüllt. Auch wenn der öffentliche Verkehr (U-Bahn, Schnellbahn, Autobusse, Straßenbahn etc.) in Wien ausgezeichnet funktioniert und sogar am Stadtrand noch brauchbar vorhanden ist - das eigene Vehikel wird nach wie vor sehr gerne verwendet. Und die Parkplätze gehen schön langsam - aber sicher - zur Neige.
Wer Wien mit dem eigenen KFZ besucht (und sei es nur für ein paar Stunden), sollte im Vorfeld über Eigenheiten der lokalen Parkraumsituation informiert sein. Hat man eine Garage im Hotel (bzw. der Unterkunft), so ist man die größten Sorgen schon los. Es ist durchaus empfehlenswert, Wien dann mit den gut ausgebauten Wiener Linien ("Öffentlichen Verkehrsmitteln" bzw. auch "Öffis" genannt) zu erkunden.
Wirkliche Parkplatznot ist insbesondere in den innerstädtischen Bereichen gegeben. Haben Sie Ihr Quartier in Innenstadtnähe bzw. innerhalb des sogenannten Gürtels (Straße rund um die Innenstadt und angrenzenden Bezirken 1, 4, 5, 6, 7, 8 und 9), sollten Sie vorab beim Hotel die Parkmöglichkeiten erfragen. Es gibt zwar dort auch jede Menge kostenpflichtige Tiefgaragen - deren Preise sind allerdings zumeist ausgesprochen hoch. Oft parkt es sich in dezentralen Parkanlagen deutlich billiger.
Aber auch in Bezirken außerhalb des Gürtels sollte man sich spätestens seit März 2022 informieren, wo man sein Fahrzeug möglichst günstig oder gar kostenfrei abstellen kann - schließlich ist per 1.3.2022 (fast) jeder öffentliche Parkplatz in Wien kostenpflichtig! Ausnahmen gibt nur noch sehr vereinzelt für sehr dünn oder gar nicht besiedelte Grün- und Randbereiche am Stadtrand - zumeist Wald- bzw. Erholungsgebiete.
Die klassischen -ausgeschilderten- Kurzparkzonen gibt es auch in Wien - erkennbar an den entsprechenden Schildern und mit "Anfang" und "Ende" gekennzeichnet. Bei diesen Kurzparkzonen gibt es keine Automaten (zum Kauf von Parktickets, wie oft anderswo üblich) - man sollte sich demnach schon vorher Parkscheine besorgt bzw. für das "Handyparken" (siehe Links ganz unten) registriert haben.
War das Parken in Wien bis 28.2.2022 nur in bestimmten Bezirken kostenpflichtig, so ist Wien seit 1.3.2022 eine generelle bzw. flächendeckende Kurzparkzone (außer natürlich auf Privatparkplätzen bzw. in kostenpflichtigen Garagen). Dies gilt an Werktagen und von 9h-22h (siehe auch weiter unten).
So man kein (kostenpflichtiges) Parkpickerl für den jeweiligen Bezirk besitzt (das gibt es nur für dort gemeldete Personen - und zwar nur 1 Parkpickerl pro Person), so sind (fast) überall kostenpflichtige Parkscheine zu verwenden.
Erhältlich sind die Parkscheine für Wien in Trafiken, bei den Wiener Linien, auf Tankstellen, bei Banken und Sparkassen oder auch bei Autofahrerclubs.
Für kurze Stopps gibt es die "15-Minuten-Parkscheine", welche kostenlos in den klassischen Verkaufstellen erhältlich sind. Die bis September 2013 üblichen 10-Minuten-Parkscheine kann man b.a.w. verwenden - auch diese gelten 15 Minuten!
Seit 1.1.2023 kosteten 30 Minuten (Parkschein Rot) 1,25 Euro, 60 Minuten (Parkschein Blau) 2,50 Euro 1,5 Stunden (Parkschein Grün) 3,75 Euro und 2 Stunden (Parkschein Gelb) kommen auf 5 Euro. "Mengenrabatt" gibt es also keinen...
Die Preise ab 1.1.2025: 1,30 Euro für 30 Minuten, 2,60 für 1 Stunde, 3,90 für 1,5 Stunden und 5,20 für 2 Stunden. Die alten Parkscheine (letzte Serie) können noch bis 30.06.2025 aufgebraucht werden - Rücktausch oder Umtausch ist nicht vorgesehen.
Das Parkpickerl (nur für Anrainer des jeweiligen Bezirks) kostet per 1.3.2022 einheitlich (für alle Bezirke) 10 Euro pro Monat (=120 Euro pro Jahr) und kann mindestens für 3 Monate und maximal für 24 Monate beantragt werden. Eine Verlängerung ist dann vor Ablauf natürlich möglich.
Bestehende Parkpickerl aus den "früheren" Parkpickerlbezirken bleiben weiterhin bis zu deren Ablauf gültig, die Preiserhöhung wird dann erst bei der nächsten Verlängerung schlagend.
Außerhalb des eigenen Bezirks gilt dieses Parkpickerl nicht - dort und auch in entsprechend gekennzeichneten -klassischen- Kurzparkzonen ist auch für Parkpickerlinhaber weiterhin ein Parkschein auszufüllen bzw. online zu lösen! Ein Parkpickerl gibt es ausschließlich für den eigenen Wohnbezirk!
Die einmalige Verwaltungsabgabe beim Beantragen des Pickerls kostet zwischen 39,30 und 50 Euro (je nach Antragstellung).
Seit 1.10.2023 ist das Parkpickerl "unsichtbar" (digital) - die Parkraumüberwachung scannt nur noch das Kennzeichen und weiß damit, ob für dieses Fahrzeug eine aufrechte Parkzulassung für Wien besteht.
So Sie keinen Parkschein ausgefüllt haben bzw. die Parkzeiten nicht einhalten oder die maximale Parkdauer überschreiten, kostet das "Parkticket" oder "Ticket" (bei den Deutschen "Knöllchen") genannte Strafmandant 36 Euro. Ein Preis, der wohl früher oder später erhöht werden sollte...
Tipp dazu: Wenn Sie schon ein "Ticket" erhalten haben und an gleicher Stelle weiterparken möchten, belassen Sie dieses in der Windschutzscheibe - das gewährleistet, dass Sie zumindest am gleichen Tag keine zweite Strafe erhalten. Die in Wien "Parksheriffs" genannten Kontrollorgane gehen nämlich zumeist eine Route mehrmalig am Tag ab, strafen dann aber nicht doppelt. Am nächsten Tag könnten aber schon 2 Zahlscheine zwischen Scheibenwischer und Frontscheibe positioniert sein...
Mit 1.3.2022 wurde auch die Parkdauer bzw. werden auch die kostenpflichtigen Zeiten in Wien vereinheitlicht: Die maximale Parkdauer beträgt einheitliche 2 Stunden (ausgenommen natürlich Anrainer mit Pickerl) - und dies gilt Montag bis Freitag von 9 bis 22h.
An Feiertagen bzw. am Samstag und am Sonntag bzw. außerhalb der genannten Uhrzeiten ist kein Parkpickerl bzw. kein Parkschein zu lösen!
Geldmarie-Linktipps: