Schon in jungen Jahren besuchte die Geldmarie mit Freunden Rovinj - damals lag Istrien noch in Jugoslawien, man bezahlte mit Dinar und es war nicht unüblich, Rovinj mit dem Wohnwagen bzw. mit dem Zelt anzusteuern. Heute gehört Istrien bzw. Rovinj schon lange zu Kroatien - und den Campingplatz Polari gibt es natürlich noch immer.
Via A2 (von Wien aus) oder A9 (z.B. aus Graz oder Linz) ist man recht rasch an der slowenischen Grenze, welche man nicht ohne die slowenische Autobahnvignette (idealerweise schon vorher an einer Tankstelle kaufen) passieren sollte. Dann via A1 weiter nach Ljubljana und dort (weiter auf der A1 bleiben) immer den Schildern "Trst/Trieste, Koper, Postojna bzw. Reka/Rijeka" folgen. Via A1 fährt man dann ziemlich gerade Richtung Meer - wir bevorzugen hier die Variante über Koper (Capodistria)
An Koper einfach vorbeifahren (auf der Schnellstraße bleiben) und immer Richtung Pula (Pola) orientieren - und schon sind Sie an der kroatischen Grenze, welche in der Regel recht rasch passiert ist. Gleich nach der Grenze folgt schon die nächste Entscheidung: Über die "Küstenstraße" (welche die Küste meist nur erahnen lässt) oder über die Autobahn weiter.
Haben Sie Zeit, so sparen Sie sich die 37 Kuna (ca. 5 Euro) Autobahngebühr und gleiten über Umag, Novigrad, Porec, Vrsar nach Rovinj - wenn nicht, dann halt über die noch recht neue A9.
Nein, Rovinj ist wohl nichts für Cluburlauber und Massentouristen - es ist primär der Charme der Stadt, die eine wechselvolle Geschichte aufweist. Slawen, Byzanz, Franken, Venedig, Italien, Napoleon, Österreich-Ungarn, wieder Italien, Jugoslawien und schließlich Kroatien.
Und wie viele andere nette Städtchen an der Adriaküste Sloweniens (Piran, Izola, Portoroz) oder Istriens haben diverse Kulturen nicht nur Sprachen hinterlassen (italienisch ist auch ob der vielen Italien-Besucher nach wie vor in - es gibt aber auch noch Minderheiten) - auch die Bauten erinnern oft an Italien bzw. die Toskana.
Dieser italienische Reiz ist in Rovinj besonders intensiv - enge Gassen und Wege sind insbesondere auf der vorgelagerten Halbinsel sehr reizvoll auf welcher auch die Altstadt Rovinjs anzutreffen ist, die sich auf dem Hügel der Halbinsel befindet. Ganz oben am Hügel ein sehr begehrtes Fotomotiv: Die Crkva Svete Eufemije - die Kirche der Heiligen Euphemia, welche dem Bild (insbesondere auf Luftaufnahmen, die in der Kroatien-Werbung oft zu sehen sind) besondere Würze gibt.
Wer sich nicht so toll für Kirchen interessiert, hat da oben auf dem Hügel eine blendende Aussicht - und der Marsch in die Höhe ist ohnehin nicht zu vermeiden...
Wer nach Rovinj kommt, besucht selbstverständlich die Altstadt und muss dabei eben ein paar Höhenmeter überwinden. Diese zahlen sich aber jedenfalls aus!
Von der Hafenseite aus auf den Hügel gewandert, ist der Weg von vielen Kunst-, Kultur-, Kitsch- und Ramschläden gesäumt - ein Paradies für Einkaufswütige. Die Preise: Geht so.
Auch die andere Seite (via Marktplatz) ist durchaus einen Spaziergang bzw. Einkaufsbummel wert - oft zahlt sich auch ein Abstecher in die kleinen Nebengasserln aus.
Kulinarisch könnten Sie auf dem Marktplatz fündig werden: Insbesondere, wenn Sie auf Trüffel (Trüffeln) stehen. Ob schwarze Trüffel oder weiße Trüffel, ob ganz, geschnitten, gehackt oder als Creme - die Trüffelhändler aus Istrien (ein Paradies für Trüffelfreunde) haben auch kleine Portionen vor Ort, die man sich auch leisten kann.
Schaf- oder Ziegenkäse, Oliven, Schinken & mehr werden in Massen angeboten - lassen Sie sich hier nicht gleich vom ersten Händler etwas aufschwätzen sondern gehen Sie die eine oder andere Runde. Ein wenig Handels ist bei größeren Bestellungen durchaus üblich - übertreiben sollten Sie hier aber auch nicht.
Die Gastronomie ist in den Touristenlagen nicht wirklich günstig (Österreich-Niveau) und hat auch nicht überdimensional viel zu bieten - wer aber ein wenig in die hinteren Gassen geht, könnte hier den einen oder anderen Glückstreffer landen. Fischesser haben es in Kroatien sowieso gut.
Hotels und Pensionen sind in den Toplagen auch nicht wirklich billig - wer aber ein wenig abseits des großen Trubels (zu Fuß ist man in ganz Rovinj recht schnell bei der Altstadt) residiert, wird (so man ein wenig vergleicht) durchaus günstig wohnen können.
Wir ließen uns bei unserer Spontanreise nach Rovinj bei einer "Touristen-Information" vermitteln - dafür verrechnete der Hausherr dann 5 Euro Gebühr. Ob das rechtens ist oder nicht war uns relativ egal - immerhin gab es für 2 Erwachsene und 2 Kinder (im Doppelzimmer) plus (herrlichem) Frühstück im Mai nur 120 Euro zu löhnen. In der Hauptsaison (Juni, Juli, August) wird es natürlich dann deutlich teurer.
Rovinj ist eine wirklich wunderschöne Stadt - einzig ein paar Bauten aus der Tito-Kommunismus-Ära stehen da und dort leider noch herum.
Geldmarie-Linktipps: