Fast jeder Beruf bringt es mit sich, dass Gespräche unter Branchenkollegen im "Fachchinesisch" abgehandelt werden. So ist es auch im Bereich des Versicherungswesens - auch hier erkennt man Berufskollegen sehr rasch an der Verwendung einschlägiger Abkürzungen und Bezeichnungen.
Ab und an verwenden Menschen diese Begriffe dann auch (unabsichtlich) im Kundengespräch - und sorgen damit oft für gehörige Verwirrung (siehe z.B. die Verwendung "Ablauf" weiter unten). Damit Sie die populärsten Abkürzungen von Versicherungsmenschen (vornehmlich aus dem Außendienst) auch verstehen, finden Sie hier einige häufig verwendete Fachbegriffe gelistet. Interessant vielleicht auch für Neueinsteiger (als Vorbereitung für ein Vorstellungsgespräch).
Diese Bezeichnung hat nichts mit Religion oder Informatik zu tun - vielmehr wird damit die Veränderung eines Vertrages (welche in der Regel auch mit einer Verlängerung der Polizze einhergeht) umschrieben.
Mitarbeiter des Versicherungsvertriebes werden dazu angehalten, Verträge, deren ursprüngliches Ablaufdatum (siehe "Ablauf") schon überschritten ist bzw. bevorsteht, wieder zu verlängern bzw. die Aktualität der Inhalte (den Versicherungsumfang) mit dem Kunden neu zu besprechen und gegebenenfalls zu verändern.
Prinzipiell also keine böse Sache - und zumeist ein kleiner Zuverdienst für den fließigen Betreuer.
Oft verunsichern Versicherungsvertreter Kunden mit der Feststellung, dass man den "abgelaufenen Vertrag" verlängern müsse. Das wäre ein eher unseriöser Zugang - denn Verträge laufen nur dann auch wirklich ab, wenn Sie befristet abgeschlossen worden sind (z.B. Lebensversicherung, Urlaubsversicherung, Laptopversicherung, Handyversicherung).
Normale Autoversicherungen oder Haushalts- oder Rechtsschutzversicherungen etc. verlängern sich jedoch nach der ursprünglichen Vertragslaufzeit (soweit nicht anders vereinbart) immer um ein weiteres Jahr - Sie müssen sich also um Ihren Versicherungsschutz keine Sorgen machen.
Mehr Sorgen macht sich da schon der Betreuer: Er erhält nämlich für die Verlängerung Provisionen und Sie könnten ja auf die Idee kommen, rechtzeitig zur nächsten Hauptfälligkeit den Vertrag zu kündigen. Einen netten Betreuer lässt man aber solche Verträge wieder verlängern - idealerweise dabei auch gleich die Richtigkeit der Vertragsinhalte prüfen lassen!
NKS bedeutet "Nicht-KFZ-Sparten" und umschreibt Sachversicherungen wie Haushaltsversicherung, Eigenheimversicherung, Unfallversicherung, Rechtsschutzversicherung, Gewerbeversicherung etc.
Das NKS ist in den meisten Fällen ein wesentlicher Bestandteil der zu erbringenden Jahresanforderung für Versicherungsaußendienstmitarbeiter und wird zumeist in Jahresprämie abzüglich Versicherungssteuer ausgewiesen.
Die Kraftfahrzeuge aller Arten (PKW, Motorrad, LKW, Traktoren etc.) sind ebenso ein wesentlicher Bestandteil des Versicherungsalltages (auch wenn sich die älteren Betreuer oft mit Abscheu vom KFZ-Geschäft wegbewegen). Auch hier müssen Versicherungsvertreter oft gewisse Mengen (Prämie oder Stück) erbringen.
Umschreibt die Sparte der Krankenversicherungen (Sonderklasse, Taggeld, etc.) und ist bei einschlägig tätigen Versicherern auch oft im Anforderungskatalog enthalten.
Das 3 Lieblingsworte aller Bereichsleiter im Verkauf: Leben, Leben und nochmals Leben. Prämien aus dem Veranlagungsbereich (Er- und Ablebensversicherung, Pensionsvorsorge, Zukunftsvorsorge etc.) werden immer sehr gerne genommen - das Risiko dieser Prämien ist nämlich sehr überschaubar.
Für Versicherungsvertreter ist der Abschluss von Kaptialversicherungen/Lebensversicherungen äußerst wichtig - nicht zuletzt deswegen, da sie dafür auch sehr gute Provisionen kassieren.
Eine Kulanz ist das freiwillige Entgegenkommen einer Versicherung in einem nicht bzw. nicht gänzlich gedecktem Schadensfall. Beachten Sie dabei, dass Versicherungen nicht in allen Sparten kulanzieren (können) - im Bereich KFZ-Versicherung ist hier z.B. fast nie etwas in Sachen Kulanz möglich.
Der eingereichte Schadensfall sollte jedenfalls auch irgendwie versicherbar bzw. mit der Versicherung in Zusammenhang zu bringen sein. Kulanzen sind jedenfalls keine Selbstverständlichkeit und nur in Ausnahmefällen (und bei gutem Wind bzw. rentabler Kundenbeziehung) möglich. Mehr Infos dazu: Kulanz
Ein guter Betreuer wird in der Beratung intuitiv auf das Gesprächsniveau seines Kunden eingehen können (er muss es ja nicht kopieren - das wäre dann oft für beide Seiten peinlich). Dabei kann aber schon ab und an unabsichtlich Versicherungschinesisch verwendet werden.
So Ihnen Inhalte nicht klar vermittelt werden bzw. Sie Begriffe nicht verstehen, fragen Sie unbedingt nach! Kostet das gleiche Geld und kann viel Ärger ersparen. Gilt nicht nur für Versicherungen...
Sehr viele Fachbegriffe aus dem Versicherungsbereich finden Sie übrigens auch auf der Geldmarie. Einfach die Suche bzw. Suchfunktion verwenden - in den meisten Fällen sollte dann Klarheit resultieren.