Die beste Versicherung ist die, die man ein paar Tage vor dem Eintritt des Versicherungsfalles abgeschlossen (und auch schon einbezahlt) hat. Und zwar ohne Arglist und Versicherungsbetrugsversuch.
Doch da den Zeitpunkt eines Versicherungsschadens niemand mit Bestimmtheit voraussagen kann (das würde ja auch dem Versicherungsgedanken massiv widersprechen), zahlt man zumeist mehr ein, als man an Zahlungen erhält. Auch das ist ein (durchaus berechtigter) Versicherungsgedanke - und zwar der Gedanke (die betriebswirtschaftliche Kalkulation) von Versicherungsgesellschaften.
Sehr oft wurde und wird die Geldmarie gefragt, ob es denn nun die beste Zeit für diese und jene Versicherung sei. Viele Versicherungen kann man durchaus fast in jedem Lebensalter des Kunden empfehlen (z.B. eine Rechtsschutzversicherung) oder dieser muss eine solche ohnehin immer (gesetzlich bedingt) haben (KFZ-Haftpflichtversicherung).
Doch bei vielen Versicherungen ist es auch sinnvoll, eine solche zeitgerecht abzuschließen bzw. unbedingt daran zu denken, dass man schön langsam eine solche haben sollte...
Die Geldmarie hat folgend versucht, Erfahrungen aus dem Versicherungsalltag in ein halbwegs passendes Altersschema zu verarbeiten. Es sei hier vorab erwähnt, dass dieses Schema natürlich nicht auf alle Lebensplanungen und Lebensumstände zutreffend bzw. passend ist.
Ein kleines Beispiel: Eine private Krankenversicherung sollte man eigentlich schon in frühen Jahren abschließen (da hat man noch günstigere Tarife) - doch kaum jemand kann sich diese auch leisten...
Es handelt sich demnach nur um eine Richtline - keinesfalls um eine individuelle Empfehlung. Diese sollte schon ein (fähiger) Versicherungsprofi gemeinsam mit Ihnen erarbeiten. Vielleicht aber aufgrund dieser Orientierungshilfe.
In den meisten Fällen benötigen Kinder und Jugendliche noch keine eigene Versicherung bzw. dürfen auch viele Verträge noch gar nicht selbst abschließen. Sehr wohl kann man aber schon für seine Kinder vorsorgen:
Kindersparversicherungen bzw. Aussteuerversicherungen werden oft schon für Babys abgeschlossen (und häufig auch von Großeltern bezahlt) - häufig gibt es dann zum Führerschein oder zum Auto bzw. zur ersten Wohnung einen netten Zuschuss.
Besonders besorgte Eltern schließen schon für Ihre Kinder eine staatlich geförderte Zunkunftsvorsorge ab - welche die Kinder dann später (sobald ein eigenes Einkommen vorhanden ist) weiterführen können - oder auch nicht.
Sehr sinnvoll erscheint für Kids jedenfalls der Abschluss einer Unfallversicherung für Kinder, Jugendliche, Schüler oder Studenten. Diese Versicherungen kosten nicht viel, sind steuerlich absetzbar und helfen, sollte wirklich einmal ein gröberer Unfall eintreten. Leider verdrängen Eltern häufig diese Möglichkeit.
Sollte ein Jugendlicher ein Moped lenken dürfen, ist neben der notwendigen Moped-Haftpflichtversicherung auch eine Unfallversicherung sehr empfehlenswert.
Die "Aufbaujahre" sind zumeist auch von aktuer Geldnot begleitet. Egal ob man als Student ohne Einkommen sein Auskommen findet oder auch schon kräftig im Erwerbsleben bzw. Familienleben steht: Geld ist da selten in Massen vorhanden. Man sollte also trachten, den Versicherungsfokus auf die wesentlichen Produkte zu lenken:
Die erste eigene Wohnung sollte umgehend eine Haushaltsversicherung erhalten - alleine die darin befindliche Privathaftpflichtversicherung kann die paar Euro im Monat schon wert sein. Wer nicht mehr im elterlichen Haushalt lebt, hat nämlich auch keine Privathaftpflichtversicherung mehr.
Wie auch in allen anderen Altersgruppen benötigen Autofahrer eine KFZ-Haftpflichtversicherung. Diese wird aufgrund der schlechten Einstufung im heimischen Bonus-Malus-System anfangs noch (statistisch zurecht) teuer sein. Selbiges gilt für eine Kaskoversicherung für den fahrbaren Untersatz. Idealerweise sollte man seine Fahrkünste in Gebrauchtwagen absolvieren - wenn diese ausreichend vorhanden sind und bessere Einstufungen "erfahren" wurden, darf man sich dann durchaus einmal einen jüngeren Wagen mit Kaskoschutz gönnen.
Gerade Fahranfänger könnten sich mit einer KFZ-Rechtsschutzversicherung viel Ärger ersparen.
Besonders zukunftsorientierte (und sparsame) junge Menschen beginnen bereits (mit kleineren Beträgen) die erste Pensionsversicherung. Da können auch durchaus Aktienanteile drin sein (z.B. bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge - man sollte aber nicht von Anfang an die Vorsorge auf Spekulationsbeine stellen.
Für jüngere Eltern sind Unfallversicherung und Lebensversicherung fast Pflicht. Leider werden derartige Produkte zumeist nur für Kredite "zurechtgeschnitten" - nicht auf die tatsächlichen finanziellen Bedürfnisse.
Auch wenn Bausparen kein klassisches Versicherungsprodukt ist (viele Versicherungen bieten aber auch Bausparverträge an) - insbesondere bei zukünftigen Häuslbauern könnte man auch in den "20ern" schon einen Bausparvertrag andenken.
So man es sich leisten kann, wäre jetzt der ideale Zeitpunkt für den Abschluss einer privaten Krankenversicherung.
Neben der Haushaltsversicherung (die man nach vielen Änderungen in Sachen Wohnort oder Wohnkomfort auch ab und an auf Richtigkeit überprüfen sollte) steht für manche Menschen auch der Abschluss einer Eigenheimversicherung an.
Die Autohaftpflicht- und Kaskoversicherung sollte aufgrund nunmehr soliderer Fahrweise schon wesentlich billiger geworden sein (ansonsten: vielleicht will ja ein Elternteil sein Auto nicht mehr verwenden und überschreibt Ihnen seine Stufe).
In Sachen Pensionsvorsorge wird es nun höchste Zeit. Eine Unfallversicherung sollten Sie sich auch schon leisten können - eine Er- und Ablebensversicherung sollte auch schon Bestandteil der Vorsorge (nicht der Kreditabdeckung) sein. Wer schon vorgesorgt hat, könnte es auch noch mit soliden Fondsversicherungen probieren - ein wenig Eigenwissen in Sachen Fonds bzw. Aktien sollte hier aber schon vorhanden sein.
Berufsunfähigkeitsversicherungen könnten eine Überlegung wert sein - auch private Krankenversicherungen haben noch halbwegs erträgliche Preise. Oft gibt es da auch interessante Varianten einer Dread-Disease-Versicherung.
Wer schon in den vergangenen Jahren gerne gestritten hat, nimmt sich (rechtzeitg vor dem nächsten Streit) eine Rechtsschutzversicherung.
Schön langsam gilt es, Erworbenes abzusichern. Oft auch, Versäumtes endlich zu versichern.
Neben den Klassikern Autoversicherung, Haushaltsversicherung, Eigenheimversicherung, Unfallversicherung, Rechtsschutzversicherung, Lebensversicherung etc. gilt es jedenfalls auch, die persönlichen Pensionsumstände anzudenken. Pensionsversicherungen sollten nur noch mit risikolosen Produkten geplant werden - für's Spekulieren wird die Zeit nämlich schön langsam eng. Auch wenn das gesetzliche Pensionsalter mit Sicherheit noch ab und an erhöht werden muss: Bringen Sie endlich ein paar eigene Schäfchen ins Trockene.
Vermögende Versicherungskunden können in diesem Alter (natürlich auch schon vorher) an Einmalerläge denken - sicheres Versicherungssparen geht vor Spekulation.
Krankenversicherungen (wenn man überhaupt noch eine kriegt - der Gesundheitszustand sollte schon solide sein) sind jetzt schon ziemlich teuer - also sehr rasch (und idealerweise vor Jahreswechsel) zuschlagen. Wenn das Geld reicht...
Oft werden gerade in diesem Alter erst so manche Besitzträume wahr - z.B. der Traum vom Eigenheim. Auch über 50 zahlt man zumeist noch die häufigsten Versicherungen: Autoversicherung, Haushaltsversicherung, Eigenheimversicherung, Unfallversicherung, Rechtsschutzversicherung, Lebensversicherung etc..
Für wohlhabende (Jung-)Opas und (Jung-)Omas geht sich vielleicht der eine oder andere Euro für eine Kindervorsorgeversicherung aus - ein Bausparvertrag hat immer Saison.
Auch wenn (angehende) Senioren häufig Rechtsschutz- und Unfallversicherungen bezüglich Sinnhaftigkeit hinterfragen - gerade jetzt sollten Sie langjährig Erworbenes schützen bzw. wird auch die Unfallgefahr nicht kleiner.
Sie haben noch immer keine Pensionsvorsorge? Bringen Sie schleunigst viel Geld auf die Seite - oder machen Sie mit vorhandenem Geld vielleicht einen Einmalerlag mit Sofortpension.
Wer sich jetzt noch eine Krankenversicherung zulegt, blecht gewaltig - aber vielleicht können Sie sich das ja auch gerade jetzt erst leisten. Und gesünder wird man ab 50 selten...
In Sachen Kaskoversicherung gibt es im zunehmenden Alter 2 Varianten: Viele ältere Lenker fahren noch besser (und vorsichtiger) - da könnte man (bei weniger Kilometerleistung) sogar auf eine Kaskoversicherung verzichten (zumindest bei älteren Autos). So manche Senioren haben aber plötzlich grobe Probleme in Sachen Reaktion und Distanzeinschätzung: Da gibt es dann plötzlich (auch bei langjährigen Top-Fahrern) richtige Unfallserien. Ein Hinweis, dass man das Autofahren sein lassen sollte.
Idealerweise macht man im Alter auch ein paar Reisen (so man gerne reist) - vergessen Sie hier nicht den Abschluss einer Reiseversicherung. Der Stornoschutz sollte Ihnen egal sein - aber das Krankheitsrisiko steigt im Alter beträchtlich und eine billige Reisekrankenversicherung erspart Ihnen vielleicht schlechte medizinische Versorgung und auch einiges an Geld.