Welch toller Name: Der "Underwriter" könnte ein spannender Filmtitel sein. In der eher trockenen Versicherungspraxis (jedenfalls was den Büroalltag, nicht den Versicherungsalltag vor Ort betrifft) ist der Underwriter jedoch "nur" ein Versicherungsangestellter, der bevollmächtigt ist, bestimmte Risken (unter bestimmten Voraussetzungen) zu "zeichnen" oder "einzudecken" (=anzuerkennen).
Zumeist kommt dieser Titel im Firmen- und Industriegeschäft der Versicherungen vor, wo aufgrund der oft sehr hohen und schwierig einzuordnenden Risken eine Versicherungsdeckung durch den Versicherungsmitarbeiter selbst nicht erfolgen darf (und kann).
Dieser holt sich zuerst beim Underwriter die nötigen Versicherungsbedingungen und Versicherungsprämien und leitet diese Anträge dann an den "Undewriter" zur förmlichen Genehmigung weiter.
Diese Angestellten sind speziell auf dieses Geschäft geschult - dadurch soll auch vermieden werden, dass allzu riskante Risken gezeichnet werden.
Im Massengeschäft (Autoversicherungen, Haushaltsversicherungen, Unfallversicherungen, Kapitalversicherungen) etc. sind zumeist keine klassischen Underwriter vonnöten - das Underwriten wird vielfach durch die Eingabe des Außendienstmitarbeiters via Notebook bzw. dessen Sachbearbeiter (Bestätigung durch Freigabe) erledigt.
Der Begriff des "underwritings" (to underwrite = unterschreiben) entstand übrigens in England, wo man bereits vor hunderten Jahren Risikogemeinschaften für Schiffladungen bildete und hiezu die beteiligten Geschäftsleute einen anteiligen Prozentsatz der Riskioübernahme unterschrieben.