Sehr lange hat es gedauert - aber nunmehr ist es auch in Österreich möglich, seine Er- und Ablebensversicherungen bzw. Kapitalversicherungen auf einem (noch sehr kleinen) Zweitmarkt zu verkaufen.
Etwa 50% der Kapitalversicherungen werden in Österreich vor dem ursprünglichen Laufzeitende rückgekauft. Das ist eine Resultat aus mehreren Komponenten: Selbstüberschätzung der Versicherungsnehmer (Fehleinschätzungen), schwere Krankheit, mangelhafte Beratung beim Abschluss (Gewinnmaximierung durch den Abschließenden), Arbeitslosigkeit, Todesfall in der Familie etc.
Wie auch immer - wer seine Kapitalversicherungspolizze vor dem vereinbarten Termin (Ablaufdatum) kündigt, zahlt drauf. Und zwar gehörig.
Vorab sollte man vor einem Rückkauf einer Versicherung jedenfalls andere Möglichkeiten ausloten: Eine Prämienfreistellung wäre sicher eine gute Variante (wenn man kein Kapital benötigt sondern nur laufende Zahlungen reduzieren möchte) - auch ein Polizzenkredit (wenn schon längere Jahre eingezahlt wurde) hilft oft über einen kurzen finanziellen Engpass hinweg.
Ein Rückkauf (eine vorzeitige Kündigung) sollte aber womöglich vermieden werden. Denn beim Rückkauf erhält man bei erst kurz laufenden Verträgen oft nicht einmal die bisher einbezahlten Prämien zurück und macht somit die einst solide Anlage zum Verlustgeschäft. Auch steuerliche Komponenten (Versicherungssteuer höher, Steuerrückzahlungen beim Jahresausgleich) wirken sich oft zusätzlich negativ aus.
Auch bei längeren Laufzeiten ist ein Rückkauf oft teuer. Und genau für solche Polizzen hat sich nunmehr eine Alternative entwickelt: Der Zweitmarkt für Versicherungspolizzen.
Der Zweitmarkt hatte einst in Österreich einen schlechten Ruf und war auch längere Zeit nicht zugelassen: In den USA oder in England erlangten Zweitmarktpolizzen von sterbenskranken Aids-Patienten und anderen Schwerkranken zweifelhaften Ruf. Diese verkauften ihre Ablebensversicherungen an Investoren, welche damit ein ausgezeichnetes Geschäft machten. Zwar gab es auch den Vorteil für die Verkäufer, rasch zu Geld zu kommen - in Österreich wäre derartiges wohl auch heute gesetzlich nicht gedeckt.
Sehr wohl ist es aber gestattet, seine Polizze nicht nur beim Versicherer rückzukaufen sondern auf dem Zweitmarkt anzubieten. Diese Unternehmen bezahlen manchmal 5 bis 15% (je nach Risikoart, Laufzeit, Kapitalstand, Restlaufzeit etc.) mehr als der eigene Versicherer. Sie bezahlen dann nach Übertrag der Rechte an der Polizze die Versicherungsprämien weiter und lukrieren infolge höhere Renditen (da sich Kapitalversicherungen in den letzen Jahren am besten verzinsen und auch ein Differenzgewinn aus der Ablöse an den ehemaligen Versicherungsnehmer resultiert).
Ein Ablebensschutz für den ursprünglichen Versicherungsnehmer bleibt jedoch in Deutschland oder Österreich weiterhin bestehen - die Begünstigten des ursprünglichen Vertrages werden im Todesfall an der Todesfallssumme beteiligt.
Beachten Sie aber im Falle eines Polizzenverkaufs an Zweitmarktunternehmen auch die steuerlichen Komponenten Ihres Vertrages!
Zweitmarkt-Lebensversicherungen kann man natürlich auch kaufen: Entweder als geschlossener Fonds (mit mehreren Lebensversicherungen) oder auch als Direktkauf. Einen entsprechenden Link eines etablierten Anbieters aus Deutschland sowie eines heimischen Anbieters finden Sie ganz unten.
Diese Anbieter haben oft das volle Programm in Sachen Zweitmarktpolizzen: Ankauf von Polizzen, Beleihen von Polizzen (Polizzenkredit), Verkauf von Zweitmarktfonds (geschlossenen Fonds), Investment in Zweitmarktpolizzen und mehr.
Ein Vergleich könnte sich lohnen - wenn schon Rückkauf, dann zuerst alle genannten Optionen prüfen und idealerweise von einem Versicherungsfachmann die etwaigen Angebote prüfen lassen!
Geldmarie-Linktipp: